Soziales nach THEMEN
➡️ Themen sozialer Gerechtigkeit in Deutschland - Ratgeber
Deutschland wird in der Regel als funktionierender Sozialstaat bezeichnet, der eine breite Palette von sozialen Sicherheitsnetzen und Wohlfahrtsleistungen für seine Bürger bietet. Diese umfassen Sozialversicherungen, Gesundheitsversorgung, Bildungsförderung, Arbeitslosengeld, Renten und mehr. Ziel eines Sozialstaats ist es, soziale Gerechtigkeit zu fördern und eine gewisse soziale Absicherung für die Bevölkerung zu gewährleisten. Doch stimmt es, dass wirklich Deutschland ein sozialer Staat ist?
Bessere Welt Info bietet mit diesem Info-Ratgeber einen detaillierten Überblick über die wichtigsten sozialen Themen der deutschen Gesellschaft. Wir beschäftigen uns mit dem Justizsystem, dem Arbeitsmarkt, der Migration, sozialen Beziehungen und Problemlagen wie Wohnungsnot, Drogensucht oder Obdachlosigkeit. Zudem setzen wir uns kritisch mit dem deutschen Sozialstaat und seinen Grenzen und Defiziten auseinander.
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Wie steht es um die deutsche Rente und die Pflege?
Das Rentenniveau in Deutschland ist in den letzten Jahren gesunken und lag im Jahr 2022 bei 49 Prozent des durchschnittlichen Nettoverdienstes, verglichen mit 53 Prozent im Jahr 2000. Der Anteil an Senioren in der Bevölkerung, also Menschen, die die älter als 60 Jahre alt sind, ist in den letzen Jahren stetig angestiegen und umfasst mittlerweile 24,4 Millionen Menschen in Deutschland.
Der demografische Wandel ist eine weitere große Herausforderung. Deutschland sieht sich mit einer alternden Bevölkerung konfrontiert, was bedeutet, dass es immer weniger Erwerbstätige gibt, die das Rentensystem finanzieren können. Dies gefährdet die langfristige Finanzierbarkeit des Systems.
Die Pflegesituation in Deutschland ist ebenfalls problematisch. Es gibt Engpässe in der Pflegeinfrastruktur, und Pflegekräfte stehen unter erheblichem Druck. Bis 2035 werden zusätzlich 440.000 Pflegekräfte benötigt – bei 3 Millionen Pflegebedürftigen, Tendenz steigend. Dies betrifft nicht nur die Qualität der Pflege, sondern wird auch zu finanziellen Belastungen für pflegebedürftige Personen und ihre Familien führen.
Infolgedessen wächst die Sorge vor Altersarmut in Deutschland. Fast jeder fünfte Rentner ist davon aktuell bedroht. Betroffen sind insbesondere Menschen mit unregelmäßigen Karrieren oder geringen Einkommen. Aber auch Frauen, die durchschnittlich weniger Gehalt beziehen und Menschen, die lange arbeitslos waren.
Hohe Mietpreise und Wohnungsnot in Deutschland
Die Mietpreise in deutschen Städten sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Laut dem Mietspiegelindex sind die Nettokaltmieten in Deutschland zwischen 2010 und 2020 um 21,5 Prozent gestiegen. In einigen Großstädten wie Berlin, München und Hamburg sind die Mietpreise sogar noch dramatischer angestiegen. Dies führt dazu, dass viele Haushalte einen erheblichen Teil ihres Einkommens für die Miete aufwenden müssen, was ihre finanzielle Belastung während der derzeitigen Inflation zusätzlich erhöht.
Die steigenden Mieten gehen einher mit einer akuten Wohnungsnot in vielen deutschen Städten. Dies zeigt sich in überfüllten Wartelisten für bezahlbaren Wohnraum und in der Zunahme von Obdachlosigkeit. 2022 gab es in Deutschland über 38.000 obdachlose Menschen. Die Nachfrage nach Wohnraum übersteigt das verfügbare Angebot erheblich. Viele Wohnungen wären theoretisch verfügbar, doch sie werden als Spekulationsobjekte oder AirBnB Wohnungen genutzt und so der Bevölkerung vorenthalten.
Auch die begrenzte Anzahl von Sozialwohnungen verschärft die Wohnungsnot und führt dazu, dass einkommensschwache Haushalte noch stärker von steigenden Mietpreisen betroffen sind. Die Anzahl der Sozialwohnungen in Deutschland ist in den letzten Jahren drastisch gesunken. Im Jahr 1990 gab es noch über 3 Millionen Sozialwohnungen, während es 2022 nur noch 1 Millionen waren. Dieser Rückgang ist auf den Wegfall von Bindungen im sozialen Wohnungsbau und die Privatisierung von Wohnungsbeständen zurückzuführen.
Dagegen hat die Privatisierung von Wohnungen durch Wohnungsunternehmen in Deutschland zugenommen. Immer mehr Wohnungen werden von privaten Investoren und Immobilienunternehmen aufgekauft, was zu weiteren Preiserhöhungen führt. Dieser Trend geht oft auf den Verkauf kommunaler Wohnungsbestände zurück. Eine Studie ergab, dass zwischen 1990 und 2019 rund 1,7 Millionen Wohnungen von Kommunen und Genossenschaften verkauft wurden. Immobilienunternehmen wie Deutsche Wohnen oder Vonovia stehen immer wieder für ihre renditorientierte und unsoziale Wohnungspolitik in der Kritik.
Immer mehr junge Menschen interessieren sich aufgrund der prekären Wohnungslage für alternative Wohnkonzepte, wie das Leben in einem Bauwagen, Wohngemeinschaften, Genossenschaften, Kommunen oder Wächterhäusern. Diese Wohnformen bieten neben finanziellen Vorteilen vor allem auch Raum für Gemeinschaft und sozialem Austausch, fernab von den Kapitalinteressen großer Konzerne.
Wie steht es um die Arbeitslosigkeit in Deutschland?
Die offizielle Arbeitslosenquote im August 2023 lag bei 5,4 Prozent, was im internationalen Vergleich niedrig ist. Allerdings hat Deutschland immer noch eine beträchtliche Anzahl von Langzeitarbeitslosen. Im Jahr 2022 betrug die Zahl der Langzeitarbeitslosen 892.000 Menschen, was auf strukturelle Probleme im deutschen Arbeitsmarkt hinweist. Zudem arbeitet ein wachsender Anteil der Erwerbsbevölkerung in atypischen Beschäftigungsverhältnissen, wie befristeten Verträgen, Teilzeitarbeit oder Leiharbeit. Im Jahr 2020 waren 26 Prozent der Beschäftigten in Deutschland atypisch beschäftigt.
Das Hartz-IV-System stand oft in der Kritik, da es als bürokratisch, entwürdigend und nicht ausreichend für die Sicherung eines menschenwürdigen Lebens angesehen wird. 2023 wurde das Bürgergeld eingeführt, dass trotz großer Ankündigungen, kaum wesentliche Veränderungen zu Hartz IV beinhaltet. Im Jahr 2022 bezogen 5 Millionen Menschen in Deutschland Sozialhilfe.
Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind ebenfalls ungleich. Langzeitarbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigungsverhältnisse betreffen häufiger Menschen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen und eingeschränkten Ressourcen.
Wie groß ist die Armut und Ungleichheit in Deutschland?
Trotz Sozialleistungen und niedriger Arbeitslosenquote besteht in Deutschland ein erhebliches Armutsrisiko. Im Jahr 2022 waren 17 Millionen Menschen in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
Die Tafeln in Deutschland spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Menschen in prekären Lebenssituationen. Sie versorgten im Jahr 2022 etwa 2 Millionen Menschen mit Lebensmitteln – Tendenz steigend. Vielerorts sind die Tafeln mittlerweile überlastet und können kaum die Nachfrage decken.
Dazu weist Deutschland eine erhebliche Ungleichheit bei der Vermögensverteilung auf. Im Jahr 2020 besaßen das reichste Prozent der Bevölkerung 35 Prozent des gesamten Vermögens, während das ärmste 50 Prozent nur 2 Prozent besaß. Notwendige Maßnahmen wie eine Erbschafts- oder eine Reichensteuer werden nach wie vor politisch blockiert.
Die Einkommensungleichheit in Deutschland ist ebenfalls signifikant. Der sogenannte Gini-Koeffizient, der die Einkommensverteilung misst, lag 2022 bei 0,3 und damit im europäischen Durchschnitt. Die Einkommensverteilung in Deutschland ist ungleicher ist als in vielen anderen europäischen Ländern, wie Slowenien, Polen, Ungarn oder Tschechien.
Zudem sind die Bildungschancen in Deutschland sind nach wie vor ungleich verteilt. Kinder aus einkommensschwachen Familien haben oft weniger Zugang zu guter Bildung und sind weniger in der Lage, höhere Bildungsabschlüsse zu erreichen. Besonders alarmierend ist zudem die hohe Kinderarmut in Deutschland. Im Jahr 2022 waren 24 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren von Armut bedroht.
Die Privatisierung von öffentlichen Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung, Bildung und Verkehr hat zugenommen. Dies führt ebenfalls dazu, dass sozial Schwächere den Zugang zu qualitativ hochwertigen Dienstleistungen verlieren.
Wie geht es Geflüchteten in Deutschland?
Die große Ankunft von Flüchtlingen im Jahr 2015 hat eine intensive Debatte über die deutsche Einwanderungspolitik ausgelöst. Damals kamen mehr als eine Million Menschen nach Deutschland, um Schutz vor Kriegen und Verfolgung zu suchen. Obwohl die Anzahl der ankommenden Flüchtlinge seit 2015 abgenommen hat, bleibt Deutschland ein wichtiger Zielpunkt für Migranten. Im Jahr 2022 wurden 244.000 Geflüchtete registriert.
Die Integration von Migranten, insbesondere von Flüchtlingen, ist nach wie vor eine komplexe Aufgabe. Vor allem die Arbeitsmarktintegration, die Sprachförderung und die soziale Integration bleiben Herausforderungen. Kinder aus Migrantenfamilien haben dabei oft weniger Bildungschancen und niedrigere Bildungsabschlüsse. Dies trägt zur oben genannten Bildungsungleichheit in Deutschland bei.
Die Zuwanderungsdebatte hat in Deutschland auch den Aufstieg rechtspopulistischer Parteien wie der Alternative für Deutschland (AfD) oder dem rechtsextremen Dritten Weg begünstigt. Sie fordern eine restriktivere Einwanderungs- und Abschiebepolitik und setzen dabei vor allem auf gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung.
Die Diskussionen über die Vereinbarkeit von kultureller Vielfalt und Integration sind in Deutschland anhaltend. Auch die Debatte über die Auswirkungen von Migration auf die Kriminalität ist in den Medien und wird in der Politik instrumentalisiert. Fakten und Statistiken zeigen jedoch, dass es keinen klaren Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität gibt.
Wie steht es um die deutsche Justiz?
Deutschland hat in den letzten Jahren einige Fälle von Polizeigewalt und -skandalen erlebt, die die Debatte über die Rolle der Polizei und die Notwendigkeit von Reformen angeheizt haben. Jedes Jahr werden 12.000 Fälle von Polizeigewalt registriert – Verteilungen gibt es kaum, da es auch keine unabhängige Beschwerdebehörde gibt und vor Gericht fast immer den Behörden Glauben geschenkt wird.
Racial Profiling, also die Profilerstellung von Personen aufgrund ihrer Hautfarbe oder ethnischen Zugehörigkeit, bleibt ein ebenso kontroverses Thema. Berichte über diskriminierende Polizeikontrollen haben zu Diskussionen über Rassismus in der deutschen Polizei geführt.
Die deutsche Justiz ist häufig überlastet. Dies führt zu langen Verfahrensdauern und kann dazu führen, dass Straftaten nicht angemessen verfolgt werden. Der Zugang zur Justiz kann teuer sein. Anwalts- und Gerichtskosten sind für viele Bürgerinnen und Bürger finanziell belastend. Dies führt dazu, dass einkommensschwache Menschen auf rechtliche Schritte verzichten oder sich keine angemessene rechtliche Vertretung leisten können.
Überbelegung und mangelnde Resozialisierungsmaßnahmen sind anhaltende Probleme in deutschen Gefängnissen. Menschen aus einkommensschwachen oder benachteiligten sozialen Gruppen sind häufiger von bestimmten Straftaten betroffen und werden auch unterschiedlich behandelt. Trotz des demokratischen Anspruches, haben in Deutschland nicht alle Menschen die gleichen Chancen vor Gericht, sondern Klasse und finanzielle Ressourcen sind entscheidend.
Die Prävention von Gewalt und Kriminalität durch soziale Programme und Bildungsmaßnahmen ist ein wichtiger, aber oft unterfinanzierter Bereich. Gesteigerte Investitionen in Präventions- und Soziale Arbeit sollten langfristig dazu beitragen, die Kriminalitätsrate zu senken.
Geschlechterrollen und Familienpolitik in Deutschland
Deutschland hat in den letzten Jahren Fortschritte bei der Bereitstellung von Betreuungsplätzen für Kinder gemacht. Dennoch gibt es immer noch regionale Unterschiede und eine unzureichende Verfügbarkeit von Kita-Plätzen, insbesondere für Kinder unter drei Jahren. Die Kosten für Kinderbetreuung können in Deutschland hoch sein, und sie variieren stark je nach Bundesland. Dies stellt oft eine finanzielle Belastung für Familien dar und kann die Erwerbstätigkeit von Müttern beeinflussen.
Frauen verdienen in Deutschland im Durchschnitt immer noch weniger als Männer. Der Gender Pay Gap betrug 2022 rund 18 Prozent. Dies führt dazu, dass viele Familien auf das Einkommen des Mannes angewiesen sind. Obwohl Elterngeld und Partnerschaftsbonus geschaffen wurden, um die partnerschaftliche Aufteilung von Kinderbetreuung und Erwerbsarbeit zu fördern, zeigt die Realität, dass immer noch viele Frauen die Hauptlast der Kindererziehung tragen.
In Deutschland arbeiten viele Mütter daher nur in Teilzeitjobs, um die Kinderbetreuung zu gewährleisten. Dies kann zu beruflicher Benachteiligung und sicherlich zu niedrigeren Rentenansprüchen führen. Dazu gibt es immer noch begrenzte Anreize für Väter, längere Elternzeit zu nehmen oder flexiblere Arbeitszeiten zu wählen, um eine aktivere Rolle in der Kindererziehung zu übernehmen.
Wie kann man sich sozial und gesellschaftlich engagieren?
Freiwilligendienste spielen in Deutschland eine wichtige Rolle im sozialen und gemeinnützigen Sektor. Sie tragen zur Stärkung des Gemeinwohls bei und bieten individuelle Entwicklungsmöglichkeiten. Hier sind einige Angebote zu diesen Themen:
1. Ehrenamt und Bürgerengagement: Das Ehrenamt und Bürgerengagement sind von enormen Wert für die deutsche Gesellschaft. Denn Millionen von Menschen in Deutschland engagieren sich in ihrer Freizeit in gemeinnützigen Organisationen, Vereinen und Initiativen. Dieses Engagement erstreckt sich über eine breite Palette von Aktivitäten, von der Nachbarschaftshilfe bis zur Mitarbeit in Sportvereinen oder Umweltschutzprojekten. Auch Bessere Welt Info bietet dir eine hervorragende Möglichkeit, dich mit uns für eine sozialere und gerechtere Welt einzusetzen.
2. Bundesfreiwilligendienst (BFD): Der BFD wurde 2011 als Ersatz für den Wehr- oder Zivildienst eingeführt und ermöglicht es Menschen jeden Alters, sich für 6 bis 24 Monate in verschiedenen sozialen, ökologischen und kulturellen Bereichen zu engagieren. Die Teilnehmer erhalten ein Taschengeld und sind sozialversichert. Der BFD wird von verschiedenen Trägern angeboten.
3. Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ): Das FSJ ist ein soziales Bildungsjahr für junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren. Es bietet die Möglichkeit, sich in verschiedenen sozialen Einrichtungen zu engagieren, wie beispielsweise in Kindergärten, Krankenhäusern oder Jugendzentren. Das FSJ dient nicht nur dem Gemeinwohl, sondern auch der persönlichen Entwicklung der Teilnehmer.
4. Andere Freiwilligendienste: Neben dem FSJ gibt es weitere Freiwilligendienste wie das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) und das Freiwilligenjahr im Sport (BFD im Sport), die spezifische Interessen und Fachrichtungen ansprechen.
In Deutschland werden diese Freiwilligendienste und das Ehrenamt teilweise staatlich gefördert und durch verschiedene Organisationen und Träger koordiniert. Die Bundesregierung und die Länder haben Programme und Initiativen ins Leben gerufen, um das Bürgerengagement zu fördern und die Rahmenbedingungen für Freiwilligendienste zu verbessern.
Trotz der positiven Bedeutung dieser Dienste und des Ehrenamts gibt es jedoch Herausforderungen, wie beispielsweise die Sicherstellung einer angemessenen finanziellen Unterstützung, die Erreichung von jüngeren und diversen Zielgruppen sowie die Bewältigung von Engpässen bei den Einsatzstellen.
Eine kritische Perspektive auf den deutschen Sozialstaat
Zunehmende Armut sowohl im Alter als auch unter Kindern, Geschlechterungleicheit, Wohnungsnot, Polizeigewalt und Migration. Es zeigt sich, dass Deutschland mit einigen großen sozialen Themen zu kämpfen hat. Bessere Welt Info bietet mit diesem Ratgeber eine Überblick über die Grenzen und Defizite des deutschen Sozialstaates und setzt sich kritisch mit ihnen auseinander.
Wir finden, die Bekämpfung sozialer Probleme in Deutschland erfordert ein ganzheitliches und koordiniertes Vorgehen auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft und der Politik. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Stärkung der Sozialpolitik. Dies beinhaltet die Notwendigkeit, die soziale Sicherheit auszubauen, um Armut und soziale Ungerechtigkeit zu reduzieren.
Eine Anpassung der Sozialleistungen an die steigenden Lebenshaltungskosten ist unerlässlich. Gleichzeitig sollten Programme zur Arbeitsmarktintegration und Umschulung gefördert werden, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und die Chancen für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen zu verbessern.
Die Bildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Lösung sozialer Probleme. Eine frühkindliche Bildung von hoher Qualität kann dazu beitragen, Bildungsungleichheiten abzubauen. Maßnahmen zur Förderung von Bildungschancen für benachteiligte Schülerinnen und Schüler sind ebenfalls wichtig, um die Bildungsgerechtigkeit zu stärken.
Die Geschlechtergleichstellung ist ein weiterer Schlüsselbereich. Die Förderung der Entlohnungsgleichheit zwischen den Geschlechtern ist entscheidend, um die wirtschaftliche Situation von Frauen zu verbessern. Flexible Arbeitszeiten und bezahlbare Kitas können die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern.
Die Integration von Migranten und die Förderung der gesellschaftlichen Vielfalt sind ebenfalls von großer Bedeutung. Integrationsprogramme, Sprachförderung und Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration sind wichtige Maßnahmen. Zudem sollte Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Herkunft oder sexueller Orientierung aktiver bekämpft werden.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind weitere Aspekte, die in die Lösung sozialer Probleme einfließen. Eine nachhaltige Stadtplanung kann die Lebensqualität verbessern und soziale Herausforderungen wie Verkehrsstaus und Umweltverschmutzung angehen.
Schließlich ist die Verfügbarkeit von zuverlässigen Daten, Open Data und Transparenz für eine fundierte Politikgestaltung entscheidend. Eine kontinuierliche Erfassung und Analyse von Daten ermöglicht es, soziale Probleme besser zu verstehen und gezielte Maßnahmen zu entwickeln.
Bessere Welt Info richtet sich an Menschen und Initativen, die sich für Veränderung und sozialen Wandel einsetzen. Denn die Lösung sozialer Probleme erfordert neben der Zusammenarbeit von Regierungen, gemeinnützigen Organisationen und der Wirtschaft, vor allem eine kritische und informierte Zivilgesellschaft, die Themen einbringt, notwendigen Protest organisiert und politischen Druck ausübt.
Autor: Maximilian Stark 05.10.23, lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0
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