Wirtschaft

Die Frankfurter Börse von oben betrachtet
Flickr | Thomas Schulz - depotkonto.de

Info-Ratgeber zur ➡️ Wirtschaft

Die Wirtschaft umfasst alle Aktivitäten, die mit der Produktion, dem Handel und dem Konsum von Gütern und Dienstleistungen in einer Gesellschaft verbunden sind. Sie bezieht sich auf den Prozess und die Nutzung von Ressourcen, um die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen zu befriedigen und beeinflusst damit die Art und Weise, wie Gesellschaften funktionieren.

Unsere heutige Wirtschaft ist geprägt vom Kapitalismus und der Globalisierung, die eng miteinander verbunden sind. Der Kapitalismus und das Streben nach freiem Wettbewerb und Gewinnmaximierung hat zur Entstehung globaler Finanzmärkte geführt, auf denen Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen und Devisen gehandelt werden. Der Finanzsektor spielt dabei eine entscheidende Rolle in der Weltwirtschaft und hat erheblichen Einfluss auf die Kapitalströme und die Allokation von Ressourcen.

Die Globalisierung hat dagegen den internationalen Handel stark vorangetrieben. Im Jahr 2020 belief sich das Gesamtvolumen des weltweiten Warenhandels auf etwa 18,9 Billionen US-Dollar. Freihandel-Abkommen und die Liberalisierung des Handels haben den grenzüberschreitenden Austausch von Waren und Dienstleistungen erleichtert. Im Zuge der Globalisierung haben sich auch multinationale Unternehmen entwickelt, die global agieren und die Märkte weltweit beeinflussen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Welt belief sich im Jahr 2022 auf ganze 100,2 Billionen US-Dollar und das globale Wirtschaftswachstum auf etwa 5,7 Prozent. Dieses Wachstum wird insbesondere durch Industrieländer vorangetrieben, die von den Mechanismen des kapitalistischen Systems profitierten.

Trotz des Wirtschaftswachstums ist die Ungleichheit in vielen Ländern ein zentrales Thema. Laut dem Bericht des World Inequality Lab besitzt das reichste 1 Prozent der Weltbevölkerung etwa 43 Prozent des weltweiten Vermögens. Auch besteht weiterhin Armut in vielen Teilen der Welt. Im Jahr 2020 lebten etwa 9,2 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut, was bedeutet, dass sie weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben.

Bessere Welt Info bietet mit diesem Info-Ratgeber einen detaillierten Einblick in die komplexe Welt der Wirtschaft und widmet sich umfassend dem Welthandel, Freihandelsabkommen und Wirtschaftsforen, aber auch Bankenskandalen, Korruptionsaffären und alternativen Wirtschaftsansätzen. Auf einen Blick findest du hier kritische Wirtschaftsportale, sowie die besten Nachrichtenkanäle zum Thema.

Mit unserer Twitter-Liste erhältst du außerdem eine Auswahl der wichtigsten Wirtschaftsexperten und Institutionen und erfährst tagesaktuell, was die Wirtschaft gerade bewegt. Auf unserer englischen Schwesterseite Better World Info gibt es zudem über 10.000 Links zu Themen wie dem globalen Finanzsystem, internationaler Steuerhinterziehung, Greenwashing oder dem Fehlverhalten amerikanischer Banken.

 

Eine Kleidertonne vor einem Primark-Geschäft
WIkimedia | Kolforn - CC BY-SA 4.0

Kritisches zu Wirtschaft

Es gibt einige kritische Aspekte unter denen sich die Wirtschaftswelt betrachten lässt. Konsum und Werbung sind allgegenwärtig und werden gesellschaftlich befeuert, anstatt kritisch hinterfragt zu werden. Der Kapitalismus führt zu einer Konzentration von Reichtum und Macht, wodurch soziale Unterschiede verstärkt werden, wie bereits anhand von wachsender Ungleichheit und zunehmender Armut beschrieben wurde.

Denn Kritiker argumentieren, dass der Kapitalismus auf Ungleichheit basiert, da Unternehmen Profit durch die Ausbeutung von Arbeitskräften erzielen können. Dies führt zu unfairen Arbeitsbedingungen, niedrigen Löhnen und einer ungleichen Verteilung der Erträge.

Der Fokus auf wirtschaftliches Wachstum und Gewinnmaximierung im Kapitalismus hat meist negative Auswirkungen auf die Umwelt. Denn Ressourcen werden übermäßig ausgebeutet, Umweltverschmutzung wird in Kauf genommen und die langfristige Nachhaltigkeit wird zugunsten von profitabler Obsoleszenz vernachlässigt.

Die enorme Macht von multinationalen Unternehmen und großen Finanzinstitutionen wie BlackRock oder Goldman Sachs wird als eine der größten Kritikpunkte angesehen. Denn diese Akteure üben politischen Einfluss aus und beeinflussen Regulierungen für ihre Interessen. Veröffentlichungen und Daten-Leaks wie die Panama Papers oder die Paradise Papers verdeutlichen, wie Wirtschafts- und Politik-Akteure zusammenarbeiten, um sich Macht und Einfluss mit Steuerhinterziehung oder Geldwäsche zu sichern.

 

Ein Sparkassen-Logo an einer Filiale
Flickr | Björn Láczay - CC BY-SA 2.0

Wirtschaft in Deutschland

Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in der EU und die viertgrößte weltweit. Im Jahr 2021 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwa 4,6 Billionen US-Dollar. Deutschland ist einer der weltweit größten Exporteure von Waren und Dienstleistungen. Im Jahr 2020 beliefen sich die Exporte auf rund 1,35 Billionen US-Dollar. Zu den wichtigsten Exportgütern gehören Maschinen, Fahrzeuge, chemische Produkte und Elektronik.

Obwohl Deutschland in Bezug auf soziale und ökologische Standards oft als Vorreiter gilt, stehen viele Unternehmen in der Kritik, ethische Grundsätze zu vernachlässigen. Arbeitsbedingungen, insbesondere im Niedriglohnsektor, sind problematisch, und es gibt immer wieder Berichte über Verletzungen von Umweltstandards in bestimmten Branchen wie Chemnie- oder der deutschen Automobil-Industrie. Bessere Welt Info bietet eine Auswahl der wichtigsten Geschäfte, Banken und Investments, um selbst ethisch zu wirtschaften und zu handeln.

Auch die Privatisierung von Staatsunternehmen und öffentlichen Dienstleistungen ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Kritiker argumentieren, dass die Privatisierung zu einem Verlust an Kontrolle und Dienstleistungsqualität führen kann, insbesondere wenn der Profit im Vordergrund steht. Ebenso führt die Vormachtstellung großer Konzerne und multinationaler Unternehmen dazu, dass kleinere und mittlere Unternehmen Schwierigkeiten haben, mitzuhalten und Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten zu bekommen.

Der Bankensektor in Deutschland wird oft als zu groß und zu mächtig angesehen. Kritiker argumentieren, dass die enge Verflechtung von Banken und Politik zu einer ungesunden Abhängigkeit führt und die Risiken für die Wirtschaft erhöht. Die Praktiken einiger Banken wurden im Zusammenhang mit Finanzkrisen und Geldwäscheverfahren kritisiert. Laut einer Studie der Transparenz International aus dem Jahr 2020 stehen etwa 4.000 Lobbyisten etwa 620 Abgeordneten im Bundestag gegenüber. Das Phänomen des sogenannten "Revolving-Doors", bei dem Politiker kurz nach ihrer Amtszeit in gut dotierte Positionen in der Wirtschaft wechseln, wird ebenfalls gebrandmarkt.

Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Finanzierung von Parteien durch Unternehmen und Interessengruppen. Im Jahr 2020 haben Unternehmen und Verbände etwa 100 Millionen Euro an Parteispenden geleistet. Andererseits vergibt Deutschland jährlich hohe Subventionen an verschiedene Industriezweige, wobei diese nicht immer effizient eingesetzt werden und auch nicht immer den gewünschten wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen bringen. Diese kritischen Aspekte werfen Fragen zur Transparenz, zur Unabhängigkeit der politischen Entscheidungsfindung und zur Gleichbehandlung unterschiedlicher Interessen auf.

 

Eine Aktion, bei der vor einem Supermarkt gerettete Lebensmittel verteilt werden
Flickr | Stefan Müller - CC BY 2.0

Alternative Wirtschaftsansätze

Alternative Wirtschaftsansätze sind Modelle, die sich von den traditionellen kapitalistischen Ideen abgrenzen und alternative Wege zur Organisation und Verteilung von Ressourcen und Gütern aufzeigen. Degrowth ist dabei ein Wirtschaftsansatz, der eine Abkehr vom stetigen Wirtschaftswachstum und einer ressourcenintensiven Lebensweise propagiert. Stattdessen strebt Degrowth eine nachhaltige und gerechte Reduzierung des Ressourcenverbrauchs an, um ökologische Grenzen zu respektieren und soziale Gerechtigkeit zu fördern. Degrowth-Ansätze befürworten beispielsweise die Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe, die Stärkung regionaler Gemeinschaften und eine kritische Reflexion über den Konsum

Auch die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein alternatives Wirtschaftsmodell, das den Fokus auf das Gemeinwohl und nicht primär auf finanziellen Gewinn legt. Unternehmen, die nach den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie handeln, orientieren sich an Werten wie Solidarität, ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit. Sie berücksichtigen nicht nur die ökonomischen, sondern auch die ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Handlungen.

Frugalismus ist eine Lebensphilosophie, die auf Sparsamkeit und bewussten Konsum setzt. Frugalisten versuchen, ihren Lebensstil so zu gestalten, dass sie mit möglichst wenig finanziellen Mitteln auskommen. Sie setzen auf Minimalismus, leben mitunter in einem Tiny-Haus und verzichten bewusst auf überflüssigen Konsum. 

Genossenschaften und Tauschringe sind Organisationen, die auf dem Prinzip der gemeinschaftlichen Selbsthilfe basieren. Genossenschaften setzen auf eine gerechte Verteilung der erwirtschafteten Gewinne, während in Tauschringe Waren und Dienstleistungen ohne Verwendung von Geld ausgetauscht werden. Sie fördern Solidarität, Fairness und Gleichberechtigung. Sie werden von ihren Mitgliedern demokratisch kontrolliert und dienen dazu, gemeinsame wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bedürfnisse zu erfüllen. 

Es ist auch möglich sich weitestgehend aus der Konsumwelt zurückzuziehen. Containern bezieht sich dabei auf die Praxis des Sammelns von noch brauchbaren Lebensmitteln und anderen Gütern aus Abfallcontainern von Supermärkten und anderen Unternehmen. Containern kann als eine Form des zivilen Ungehorsams und als kritischer Akt gegenüber der Überproduktion und Wegwerfgesellschaft betrachtet werden.

Diese verschiedenen Wirtschaftsansätze zeigen, dass es alternative Wege gibt, um mit Ressourcen und Konsum umzugehen. Sie setzen auf Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, Gemeinschaft und bewussten Umgang mit Ressourcen

 

Ein Schild mit der Aufschrift Fck G20 auf einer Demo in Hamburg
Flickr | Rasande Tyskar - CC BY-NC 2.0

Der Welthandel

Der Welthandel ist ein zentraler Aspekt der globalen Wirtschaft, doch er wird oft als ein System betrachtet, das die reichen Länder bevorzugt und die Schere zwischen armen und wohlhabenden Nationen weiter vergrößert. Die Abhängigkeit vieler Entwicklungsländer von den Industrienationen führt meist zu unfairen Handelsbedingungen und Ausbeutung der Ressourcen. Die Förderung der Globalisierung hat auch dazu geführt, dass multinationale Unternehmen in vielen Fällen die Gesetze und Vorschriften von Ländern umgehen können, was zu sozialen und ökologischen Problemen führt.

Die G7 ist ein Forum, das sieben der größten Volkswirtschaften der Welt zusammenbringt. Die G8 war eine erweiterte Version der G7 mit Russland, die bis zu der Annexion der Krim 2014 bestand. Zu den Mitgliedern der G20 gehören neben den G7-Mitgliedern, aufstrebende wichtige Volkswirtschaften wie China, Indien, Brasilien und Südafrika. Diese Foren stehen oft in der Kritik, da sie als elitäre Gruppen angesehen werden, in denen die Stimmen der ärmeren Länder nicht repräsentiert sind. Die Entscheidungen dieser Foren können enorme Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben, aber sie berücksichtigen nur selten die Bedürfnisse und Interessen der globalen Bevölkerung.

Dahingehend werden auch die Weltbank, der WTO und der IWF häufig kritisiert, dass sie als Werkzeuge der westlichen Länder angesehen werden, um wirtschaftliche und politische Kontrolle über Entwicklungsländer auszuüben. Strukturanpassungsprogramme und Darlehen des IWF haben oft verheerende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität und die soziale Sicherheit in Ländern des Globalen Südens. Zudem werden diese Institutionen oft beschuldigt, demokratische Prozesse in den betroffenen Ländern zu untergraben und die Abhängigkeit von ausländischer Hilfe zu verstärken. .

Das jährliche Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos ist eine Versammlung der wirtschaftlichen und politischen Elite, die in abgeschirmten Treffen über die Belange der breiten Bevölkerung entscheidet. Die mangelnde Transparenz und die fehlende Rechenschaftspflicht tun ein Übriges, dass das WEF als Symbol für die ungleiche Verteilung von Macht und Reichtum in der Welt wahrgenommen wird.

 

Eine Kundgebung gegen das Handelsabkommen TTIP
Flickr | campact - CC BY-NC 2.0

Wichtige Themen der Wirtschaft

Unser modernes Finanzsystem und die Rolle führender Unternehmen und Konzerne werfen zahlreiche kritische Fragen auf. Finanzkrisen, hervorgerufen durch exzessive Börsen- und Finanzspekulation, haben verheerende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Diese Krisen resultieren oft aus übermäßiger Verschuldung, kurzfristiger Gewinnmaximierung und unzureichender Regulierung. Der Neoliberalismus, von führenden Unternehmen unterstützt, hat zu einer zunehmenden Konzentration von Macht und Reichtum geführt, während die soziale Gerechtigkeit auf der Strecke bleibt.

Ein weiteres Problem ist das Greenwashing, bei dem Unternehmen vorgeben, umweltfreundlich zu sein, jedoch oft nur oberflächliche Maßnahmen ergreifen, um ihr Image zu verbessern. Diese Taktik täuscht Verbraucher und verschleiert die tatsächlichen Umweltauswirkungen.

Freihandelsabkommen wie TTIP, CETA und RCEP stehen im Fokus der Kritik und lösen immer wieder große Protestwellen aus. Denn sie bedrohen Arbeitnehmerrechte, Verbraucherschutz und Umweltstandards, während sie multinationalen Unternehmen größere Macht geben und die Demokratie schwächen.

Attac und Occupy entstand als Protestbewegung gegen diesen wachsenden Einfluss von Unternehmen auf die Politik und die soziale Ungleichheit. Sie forderte eine gerechtere Verteilung von Reichtum, eine strengere Regulierung des Finanzsektors und eine Begrenzung der Unternehmensmacht.

Steueroasen ermöglichen es großen Unternehmen, ihre Steuerlast zu minimieren und den Staaten wichtige Einnahmen vorzuenthalten, die für öffentliche Investitionen und soziale Programme benötigt werden. Dies verstärkt soziale Ungleichheit und finanzielle Instabilität. Wichtige Enthüllungen wie die Pandora Papers, der Cum-Ex-Skandal oder Credit Suisse Leaks belegen den umfassenden und systematischen Steuerraub vieler Unternehmen und Konzerne.

Die zunehmende weltweite Rezession und Inflation sind ein Produkt der oben beschriebenen Problematiken. Unternehmen nutzen Krisen und Konflikte, wie die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg, um eine Gewinnsteigerung zu erzielen und neue Märkte zu erschließen – oft zum Leid vieler Tausend Menschen. Das spüren aktuell auch Menschen in Europa an den stetig steigenden Preisen im Supermarkt. Denn Konzerne spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Preise und können den Verbrauchern erheblichen Schaden zufügen.

 

Ein Slogan gegen Kapitalismus an der Fassade eines Hauses
Flickr | seandalai - CC BY-NC 2.0

Mit einer Besseren Wirtschaft zu einer Besseren Welt

Bessere Welt Info bietet mit diesem Info-Ratgeber einen Einblick in die Welt der Wirtschaft, Finanzen und Steuern. Damit soll einerseits der Zugang zu diesen komplexen Themen erleichtert werden und andererseits eine kritische Perspektive auf das Wirken multinationaler Unternehmen und Banken geworfen werden, die, mit Steuerhinterziehung, unfairer Finanzpolitik oder taktischer Einflussnahme, dazu beitragen, dass die soziale Ungerechtigkeit weltweit zunimmt.

Bessere Welt Info unterstützt eine nachhaltige und ökologische Wirtschaftsweise, die Menschen in den Vordergrund rückt und Kapitalinteressen hintenanstellt. Ressourcen, Finanzmittel und Wissen könnten besser verteilt werden, um eine gerechtere und bessere Welt zu ermöglichen. Dafür gilt es Alternativen aufzuzeigen, denn schlussendlich werden wir alle Verlierer sein, wenn wir den neoliberalen Kapitalismus mit seinem rücksichtslosen Gewinnstreben Umwelt und Erde zerstören lassen.

Dafür ist der Ausbau der politischen Bildung unumgänglich. Bessere Welt Info bietet daher auch umfassendes Wissen zu Bildung, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Politik an. Es ist zudem eine offene Mitmach-Plattform – Wirtschaftssexperten und Aktivisten sind eingeladen, ihr Wissen einzubringen! Durch die Bereitstellung von Links und Texten zu Studien, Berichten und Kampagnen kann jeder dazu beitragen, die politische Bildung zu verbessern – kritische Inputs von Experten sind willkommen. 

Autor: Maximilian Stark 03.07.23

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Aktuelle Themen

Das Logo des World Economic Forum
Flickr | U.S. Embassy Bern - CC BY-SA 2.0

WEF in Davos

Das Weltwirtschaftsforum in Davos findet dieses Jahr vom 15. bis 19. Januar statt. Unternehmer, Wirtschafts-Experten, Politiker und Mitglieder der Gesellschaft kommen zusammen, um über globale Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik zu beraten. Jedes Jahr wird das WEF von Protesten begleitet, denn Kritiker werfen dem Forum vor, eine neoliberale Politik zu fördern, die Armut in Entwicklungsländern bedingt und die Klimakrise vorantreibt. Unter dem Motto "Rebuilding Trust" stehen dieses Jahr die Kriege in der Ukraine und in Israel im Fokus, die weltweite Inflation und die voran schreitende Klimakrise.

WEF in Davos

Steueroasen & Steuerhinter- ziehung

Es wird geschätzt, dass die globale Elite der Welt bis zu 32 Billionen US-Dollar in Offshore-Steueroasen angelegt haben. Einige hundert Unternehmen sollen weitere 2,4 Billionen US-Dollar auf dem selben Weg außer Landes geschafft haben. Dieses beispiellose Ausmaß an internationaler Steuer- hinterziehung kostet Entwicklungsländer über 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr und ist eine Hauptursache für die umfangreiche Sparpolitik vieler Industrieländer.

Steueroasen & Steuerhinter- ziehung
TTIP Wirtschaftsabkommen zwischen der EU und Amerika
kalhh | Pixabay - frei

Transatlantisches Freihandels- abkommen

Das TTIP ist das größte vorgeschlagene Handels- abkommen zwischen zwei der größten Volkswirtschaften der Welt, den USA und der EU. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen und finden größtenteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Kritiker sehen in dem geplanten Vertrag eine Aufweichung von Verbraucherschutz- und Umweltstandards, sowie eine Gefährdung für die IT-Sicherheit und Klimaschutz Bestimmungen.

Transatlantisches Freihandels- abkommen
Eine Filiale der Bank Credit Suisse
Flickr | Alpha Photo - CC BY-NC 2.0

Credit Suisse Krise 2023

Die Schweizer Bank Credit Suisse wurde von der konkurrierenden Großbank UBS übernommen - für drei Milliarden Franken. Die einst hoch angesehene Bank war seit Jahren immer wieder von Skandalen betroffen. Illegale Beschattungsaktionen, verschwundene Gelder in Millionenhöhe und ein Kundenstamm aus Verbrechern und Diktatoren, sorgten dafür, dass sonstige Kunden und Anleger die Bank verließen. Rekordverluste waren die Folge und ein endgültiger Zusammenbruch konnte nur dank der staatlich gestützten Übernahme abgewendet werden.

Credit Suisse Krise 2023
Das Logo einer Credit Suisse Bank. Hier findest du kritische Infos zum Wirtschaftsskandal von Credit Suisse.
Herve Boinay | flickr - CC BY-NC-ND 2.0

Credit Suisse Leaks

Die Schweizer Bank Credit Suisse hat jahrelang wissentlich Kriminelle, Autokraten und Kriegsverbrecher als Kunden geführt. Die Informationen stammen aus einem Datenleak, der von verschiedenen Medien veröffentlicht wurde. Nicht der erste Skandal dieser Art und vermutlich handeln andere Schweizer Großbanken ähnlich. Denn das Land ist für seine laschen Bankgesetze bekannt - und dafür bliebt bei zwielichtigen Anlegern. Jetzt ist die EU gefordert, Druck zu üben, damit sich dahingehend endlich etwas ändert. 

Credit Suisse Leaks

Pandora Papers

Anfang Oktober veröffentlichten Journalisten des Internationalen Netzwerks investigativer Journalisten den bis dato größten Datenleak über Steueroasen. Mehrere Millionen Dokumente belegen dabei weltweite Geldwäsche, Steuerhinterziehung und illegale Transaktionen von Prominenten und Politikern. Darunter der amtierende Premierminister Tschechiens, Andrej Babiš und der ehemalige britische Premierminister Tony Blair.

Pandora Papers

FinCEN Files

Im September 2020 wurden interne Geldwäsche-Verdachtsmeldungen der US-amerikanischen Anti-Geldwäsche-Behörde Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) geleakt. In den Dokumenten finden sich verdächtige Bankgeschäfte zwischen internationalen Großbanken wie der Deutschen Bank oder der HBSC mit hochriskanten Kunden im Umfang von 1,69 Billionen Euro. Die Banken umgingen dabei Geldwäsche-Gesetze und ermöglichten Korruption und Steuerhinterziehung. 

FinCEN Files

Black Friday

Dieses Jahr fällt der Black Friday auf den 26.November. Viele Unternehmen haben wieder große Rabatt- und Schnäppchenaktionen angekündigt. Dadurch soll das Kaufverhalten angeregt und der Konsum gesteigert werden - alles für die coronagebeutelte Wirtschaft. Dabei dürfen allerdings nicht die negativen Aspekte am Black Friday vergessen werden. Durch übermäßigen Konsum wird Wegwerf-Mentalität gefördert, Glück durch materielle Anschaffungen suggeriert und der Umwelt durch unnötige Herstellungs- und Lieferprozesse geschadet. 

Black Friday

Empfohlene Inhalte

Organisation des Monats

Bürgerbewegung Finanzwende

Der gemeinnützige Verein setzt sich für eine nachhaltige Finanzwirtschaft in Deutschland und Europa ein. Durch Recherchen und Aktionen versucht man Finanzkriminalität aufzudecken, außerdem wird sich für umweltfreundliche Finanzmärkte und Verbraucherschutz eingesetzt. Durch viele kleinere Mitgliedsbeiträge kann der Verein unabhängig von großen Geldgebern agieren und kritisch über die Finanzlobby berichten. 

Held des Monats

Sven Giegold

Der deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Politiker der Grünen war einer der tragenden Aktivisten beim Aufbau des deutschen Attac-Ablegers und bei der europäischen Koordination des Netzwerkes. Er ist außerdem Mitbegründer des Tax Justice Network, einer NGO, die sich mit steuerrelevanten Themen befasst. Als Abgeordneter im EU-Parlament setzt sich Giegold gegen Lobbyismus und unökologische Finanzmärkte ein. 

Blog des Monats

Mundraub

Die deutschsprachige Plattform setzt sich für gemeinschaftliche Nutzung von öffentlichen Ressourcen ein. Geteilt werden die Standorte von Obst- und Gemüsepflanzen in Parks oder Wäldern. Seit 2010 sind deutschlandweit mehrere zehntausend Fundorte eingetragen worden. Neben der kulinarischen Nutzung, sollen auch nachhaltige und gemeinschaftliche Ansätzen vermittelt werden.  

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