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➡️  Info-Ratgeber zur Rente

In Deutschland spielt die Familie oft eine zentrale Rolle, wenn es um Unterstützung im Alter geht. Viele Generationen leben unter einem Dach oder in unmittelbarer Nähe zueinander, was den Austausch und die Fürsorge erleichtert.

Die gesetzliche Rente ist eine wichtige Säule der Altersvorsorge. Sie basiert auf dem Generationenvertrag, was bedeutet, dass die erwerbstätige Bevölkerung durch ihre Beiträge die Renten der älteren Generation finanziert. Dieses System steht jedoch aufgrund demografischer Veränderungen, wie der alternden Bevölkerung und sinkenden Geburtenraten, vor Herausforderungen.

Es ist daher ratsam, zusätzlich zur gesetzlichen Rente private oder betriebliche Altersvorsorge zu betreiben, um im Alter finanziell abgesichert zu sein.

Die private Altersvorsorge ist ein Muss, vor allem weil die gesetzliche Rente wahrscheinlich nicht ausreichen wird, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, privat vorzusorgen: Riester-Rente, Rürup-Rente, private Rentenversicherung oder auch die Investition in Immobilien und Aktien.

Bei der Riester-Rente profitierst du evtl. von staatlichen Zulagen und Steuervorteilen; allerdings sind die Bedingungen recht strikt. Du musst zum Beispiel in Deutschland steuerpflichtig sein und in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.

Die Rürup-Rente ist besonders für Selbstständige interessant, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Die Beiträge sind in einem gewissen Rahmen steuerlich absetzbar, und die Auszahlung im Alter ist als Rente garantiert.

Eine private Rentenversicherung bietet mehr Flexibilität als die Riester- und Rürup-Rente. Hier kannst du zwischen verschiedenen Anlagestrategien wählen und entscheiden, wie dein Geld angelegt wird. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer Kapitalauszahlung, falls du das Geld später doch anders verwenden möchtest.

Nicht zu vergessen sind natürlich auch Investitionen in Immobilien oder Aktien. Diese können eine gute Rendite bringen, bergen aber auch Risiken. Es ist wichtig, sich vorab gut zu informieren und vielleicht auch professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Denk daran, je früher du mit der privaten Altersvorsorge beginnst, desto besser. Es ist nie zu früh, an später zu denken, und je länger dein Geld arbeiten kann, desto mehr profitierst du von Zinseszinseffekten.

Hier findest du viele Info-Portale und Artikel zur Rente in Deutschland und Österreich.

Steuer und Rente

Wichtig dabei ist aber zu wissen, das auch eine Rente steuerpflichtig ist bzw. zumindest sein kann. Steuer auf Renten kann zunächst verwirrend erscheinen, aber lass uns das mal klarstellen. In Deutschland musst du auf deine Rente Steuern zahlen, sobald dein Gesamteinkommen einen bestimmten Grundfreibetrag übersteigt. Wie viel genau, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Jahres, in dem du in Rente gegangen bist.

Seit 2005 wird die Besteuerung der Renten schrittweise angepasst. Das bedeutet, dass ein immer größerer Teil der Rente steuerpflichtig wird. Der steuerpflichtige Anteil der Rente wird bestimmt durch das sogenannte "Jahr des Rentenbeginns". Für Rentner, die 2040 in Rente gehen, sind beispielsweise 100% der Rente steuerpflichtig.

Es ist also entscheidend, sich frühzeitig zu informieren, welche Teile deiner Rente steuerfrei bleiben und wie du deine Steuerlast eventuell durch zusätzliche Altersvorsorge oder ähnliche Maßnahmen reduzieren kannst. Ein Steuerberater kann hierbei Gold wert sein, um durch den Dschungel der Paragraphen und Vorschriften eine klare Route zu finden.

Und wer zu wenig Rente hat?

Trotz vieler Jahre Arbeit und Einzahlung in die Rentenkasse reicht es manchmal nicht für eine auskömmliche Rente. Dann hat man in Deutschland aber Anspruch auf eine Grundrente. Was ist das? - Die Grundrente, ein Thema ist eigentlich eine Aufstockung der regulären Altersrente. Sie richtet sich speziell an Menschen, die trotz langer Jahre an Arbeit nur eine geringe Rente erhalten würden. Das klingt erstmal gerecht, oder? Hier sind die wichtigen Details:

Um die Grundrente zu erhalten, musst du mindestens 33 Jahre Beiträge zur Rentenversicherung geleistet haben. Dazu zählen Zeiten der Beschäftigung, der Pflege und der Kindererziehung. Es geht darum, diejenigen zu unterstützen, die über Jahrzehnte gearbeitet, aber aufgrund niedriger Löhne nur wenig Rücklagen bilden konnten.

Die Berechnung der Grundrente erfolgt automatisch durch die Deutsche Rentenversicherung. Es ist also kein gesonderter Antrag nötig. Die Rentenversicherung prüft, ob die Voraussetzungen erfüllt sind und wie hoch die Aufstockung ausfallen wird. Dabei wird ein Freibetrag berücksichtigt, sodass ein Teil des Einkommens nicht auf die Grundrente angerechnet wird.

Ein wichtiger Punkt: Die Grundrente ist nicht zu verwechseln mit der Grundsicherung, die eine Sozialleistung für bedürftige Personen ist. Die Grundrente hingegen ist eine Leistung der Rentenversicherung, die aufgrund von Beitragszeiten gewährt wird. Sie hilft insbesondere Frauen, die im Arbeitsleben weniger verdient haben und beträgt im Schnitt 86 Euro im Monat: „Respektrente“ oder „Etikettenschwindel“?

Armut trotz Rente

In Deutschland lebt jeder 7. Rentner in Armut! Alle Bemühungen durch Politik oder auch Sozialverbände dürfen nicht übersehen lassen, dass es noch sehr viel zu tun gibt, bevor niemand mehr trotz Rente als arm zu bezeichnen ist.

Stell dir vor, nach einem langen Arbeitsleben, in dem du jeden Tag pünktlich zur Arbeit erschienen bist und deine Aufgaben gewissenhaft erledigt hast, stehst du im Alter vor einem überraschenden Dilemma: Altersarmut trotz Rente. Wie kann das sein? Die Renten, die einst als sicherer Hafen im Alter galten, reichen oft nicht mehr aus, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken.

Die Rentenformel, die einst als Garant für stabile Verhältnisse im Alter gedacht war, hat mit der Realität nicht Schritt gehalten. Inflation, steigende Mieten und Gesundheitskosten fressen die kleinen Beträge, die monatlich auf dem Konto der Rentner landen, schnell auf. Viele Senioren sehen sich gezwungen, auch im hohen Alter noch weiter zu arbeiten oder auf finanzielle Unterstützung von Familie oder staatlichen Stellen zurückzugreifen.

Es ist ein Zustand, der nicht nur traurig, sondern auch alarmierend ist. Wie kann eine Gesellschaft, die so viel Wert auf Leistung und Erfolg legt, ihre ältesten Mitglieder derart im Stich lassen? Die deutsche Politik tut hier zu wenig. In Österreich ist der Pensionist besser abgesichert; Altersarmut gibt es aber auch hier. Es zeigt, dass das Rentensystem dringend überdacht und angepasst werden muss, um zu verhindern, dass Arbeit nicht nur ein Mittel zum Leben, sondern auch im Alter eine sichere Existenz bietet.

Die Lösung des Problems erfordert politisches Handeln und ein Umdenken in der Gesellschaft. Es geht nicht nur um höhere Renten, sondern auch um die Schaffung von Rahmenbedingungen, die es älteren Menschen ermöglichen, würdig und ohne finanzielle Sorgen ihren Lebensabend zu genießen. Es ist höchste Zeit, dass wir dieser Herausforderung mit klaren Konzepten und mutigen Entscheidungen begegnen.

Der Ruhestand ist das einzige Lebensalter, in dem alle Menschen gleich sind - bis auf die Höhe der Rente - Ernst Reinhardt

Autor: Hinrich Kley-Olsen 13.07.23 - Artikel lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0

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