Der Papst Leo XIV bei seiner Antrittsrede im Vatikan
Flickr | Catholic Church England and Wales - CC BY-NC-ND 2.0

➡️ Papst Leo XIV – Oberhaupt der katholischen Kirche & Souverän des Vatikanstaates

Robert Francis Prevost, 69 Jahre alt und der erste Amerikaner in diesem Amt, ist der 267. Nachfolger auf dem Stuhl Petri. Einen Großteil seines Lebens verbrachte er in Peru, wo er sich für marginalisierte Bevölkerungsgruppen einsetzte. Viele Menschen hoffen, dass er den Reformkurs seines Vorgängers ➡️ Papst Franziskus fortführt.

Sein gewählter Name „Leo“ erinnert an soziale Themen, insbesondere durch das Vermächtnis von Papst Leo XIII. Der neue Papst hat sich bereits öffentlich zu LGBTQI+-Themen, Klimaschutz und einer stärkeren Rolle von Frauen in der Kirche bekannt.

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Oftmals wählen Päpste ihren Namen passend zu ihrer Vision für das Pontifikat. Viele deuten Leos Namenswahl daher als klares Signal für soziale Gerechtigkeit – in Anlehnung an Leo XIII., der von 1878 bis 1903 amtierte. In seiner Enzyklika Rerum Novarum legte dieser das Fundament für eine moderne und sozialbewusste Kirche, in der er sich für Arbeiterrechte einsetzte und sowohl den Kapitalismus als auch einen staatszentrierten Sozialismus verurteilte.

Papst Leo XIV ist der erste Augustiner, der zum Papst gewählt wurde. Der Orden folgt der Regel des heiligen Augustinus, in der das gemeinschaftliche Leben und ein offenes Herz und Denken im Mittelpunkt stehen. Die Augustiner gehören zu den ersten Missionaren, begreifen den Katholizismus als globale Religion und setzen sich intensiv mit politischen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten auseinander.

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Papst Leo XIV mit gefalteten Händen stehend
Edgar Beltrán | CC BY-SA 4.0

Papst Leo XIV & soziale Gerechtigkeit

In seiner ersten Rede als Papst machte Leo Hoffnung auf Einheit und Inklusion:

„Wir müssen eine Kirche sein, die Brücken baut und die Arme offen hält.“

Er wird oft als friedenssuchender Brückenbauer beschrieben. Er äußerte sich besorgt über das Schicksal von Migranten und kritisierte offen Trumps harte Einwanderungspolitik. Auch in den USA positionierte er sich klar gegen die Todesstrafe und für strengere Waffengesetze.

Zu LGBTQI+-Themen äußerte er sich bislang vorsichtig. Im vergangenen Jahr sprach er sich weder für noch gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare aus. Dennoch macht sein Aufruf zu mehr Inklusion vielen Hoffnung auf einen liberaleren Kurs in Nachfolge von Papst Franziskus.

Beim Thema Abtreibung bekräftigte er, dass ungeborenen Kindern als Geschöpfe Gottes eine angeborene Würde zukomme. Seine Haltung zu anderen reproduktiven Gesundheitsfragen ist allerdings unklar.

2023 hob Leo die wichtige Rolle von Frauen in der Kirche hervor. Eine stärkere Einbindung bezeichnete er als „noch im Werden“. Ein Zeichen setzte er mit seiner ersten kurialen Ernennung: Er berief die Ordensschwester Tiziana Merletti auf einen Spitzenposten.

Ein besonderes Anliegen ist ihm die Pressefreiheit. Er forderte die Freilassung inhaftierter Journalisten und rief die Medien dazu auf, „Frieden zu fördern und Worte zu entwaffnen“.

Während seiner Zeit in Peru wurde er für seinen Einsatz für Arme und Ausgegrenzte verehrt. Er versprach, sich weiterhin mit den „einfachen Menschen“ zu solidarisieren und sich gegen Macht und Reichtum zu stellen.

Papst Leo XIV bei einem Treffen mit mehreren Menschen
Flickr | Catholic Church England and Wales

Papst Leo XIV & Klimaschutz

Schon in einer seiner ersten Reden sprach er von einem „globalen Klima-Notstand“ – ein deutliches Signal an politische Entscheidungsträger und die fossile Industrie. Leo betont immer wieder den Zusammenhang zwischen Armut, Umweltverschmutzung, Wasserknappheit und klimabedingten Katastrophen. Klimaschutz und Armutsbekämpfung sieht er als moralische Verpflichtung.

Er forderte fossile Energiekonzerne zur Umstellung auf erneuerbare Energien auf und kritisierte Regierungen für fehlenden politischen Willen.

Ein zentrales Prinzip der katholischen Soziallehre ist die Verantwortung des Menschen als Verwalter der Schöpfung. Papst Leo fordert aktives Engagement zum Schutz unseres Planeten – nicht aus politischen oder wirtschaftlichen, sondern aus moralischen Gründen.

Papst Leo XIV bei einem öffentlichen Auftritt in einer Menschenmenge
Flickr | Catholic Church England and Wales

Papst Leo XIV & Frieden

Bei seiner Amtseinführung rief Leo zur Einheit innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche auf. Er versprach, sich „mit allen Kräften“ für den Weltfrieden einzusetzen und bot den Vatikan als Vermittler in globalen Konflikten an.

Er setzt auf Dialog – besonders zwischen verfeindeten Nationen – und warnt vor vereinfachenden Feindbildern. Sein zentrales Anliegen: Unsere Mitmenschen sind keine Feinde, sondern Menschen.

Besonders dringend sei ein dauerhafter Frieden in der Ukraine, Gaza, Kaschmir und im Sudan.

„Krieg ist niemals unausweichlich. Waffen können und müssen zum Schweigen gebracht werden, denn sie lösen keine Probleme, sondern verschärfen sie nur. Die wahren Geschichtsschreiber sind die Friedensstifter, nicht jene, die Leid säen.“
– Papst Leo XIV

Autorin: Rachael Mellor, 27.05.2025, Übersetzung: Maximilian Stark, 28.05.25, Lizenz: CC BY-SA 4.0

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