Hände über Weltkarte
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Ratgeber zu ➡️ Flüchtlingen weltweit

Flüchtlinge sind Menschen, die vor Verfolgung, Konflikten, Krieg, Armut oder Naturkatastrophen fliehen, in der Hoffnung auf ein besseres und sichereres Leben. Heute befinden sich weltweit Millionen von Menschen auf der Flucht, die aus verschiedenen Gründen ihre Heimat verlassen mussten. Die Situation der Flüchtlinge hat in den letzten Jahren aufgrund verschiedener globaler Ereignisse und Konflikte erhebliche Aufmerksamkeit erhalten. Auf Bessere Welt Info erfährst du die wichtigsten Hintergrundinformationen zu Fluchtursachen, Zahlen und Fakten und engagierten Organisationen.

Auf unserer Partnerseite Better World Info findest du 2500 englische Links zum Thema. Experten Input ist jederzeit willkommen!

 

Migration weltweit
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Flüchtlinge International

Die Anzahl der Flüchtlinge weltweit ist alarmierend hoch und erreicht derzeit schätzungsweise über 82 Millionen Menschen, die aufgrund von Konflikten, Verfolgung und gewaltsamen Ereignissen gezwungen sind, ihre Heimatländer zu verlassen. Ein wichtiger Faktor, der die heutige Flüchtlingssituation prägt, ist der anhaltende Konflikt im Nahen Osten, insbesondere in Ländern wie Syrien, Afghanistan und dem Irak. Diese Konflikte haben zu einer massiven Vertreibung von Menschen geführt und die Zahl der Flüchtlinge weltweit in die Höhe getrieben. Viele von ihnen suchen Schutz in benachbarten Ländern oder machen sich auf den gefährlichen Weg nach Europa.

Die Ankunft einer großen Anzahl von Flüchtlingen hat in einigen Ländern zu politischen und gesellschaftlichen Spannungen geführt. Die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen stellt eine große Herausforderung dar, eröffnet aber auch Chancen und Potenziale. Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet, um angemessene Lösungen zu finden und die Rechte und die Würde der Flüchtlinge zu wahren.

In einigen Ländern gibt es bereits beeindruckende Beispiele für Integration und Unterstützung von Flüchtlingen. Organisationen und Gemeinschaften engagieren sich in Bildungs- und Integrationsprogrammen, um den Flüchtlingen bei der Integration in die Gesellschaft zu helfen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich ein neues Leben aufzubauen.

 

UNO Flüchtlingspakt
UNO

UNO Flüchtlingspakt

Der UNO-Flüchtlingspakt ist ein bedeutsames Dokument, das die Rechte und den Schutz von Flüchtlingen weltweit fördert. Es besteht aus verschiedenen internationalen Vereinbarungen, darunter die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 und ihrem Zusatzprotokoll von 1967. Der Flüchtlingspakt legt die grundlegenden Prinzipien fest, wie den Nichtzurückweisungs Grundsatz und das Recht auf Asyl. Er verpflichtet die Unterzeichnerstaaten zur Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen sowie zur Gewährleistung ihrer Menschenrechte. Der UNO-Flüchtlingspakt spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung von Zusammenarbeit zwischen Ländern und Organisationen, um die Herausforderungen im Zusammenhang mit Flucht und Vertreibung anzugehen und den Schutz von Flüchtlingen zu gewährleisten.

 

Statistik Migration Europa
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Flüchtlinge in Europa

In Europa leben derzeit mehrere Millionen Flüchtlinge. In den letzten Jahren hat Europa einen deutlichen Anstieg der Flüchtlingszahlen verzeichnet. Die Gründe für die Flucht sind vielfältig und reichen von Krieg und politischer Verfolgung bis hin zu wirtschaftlicher Not. Die europäischen Länder haben unterschiedliche Herangehensweisen bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen. Während einige Länder großzügige Aufnahmeprogramme entwickelt haben, stehen andere vor erheblichen Schwierigkeiten und politischen Spannungen. Die Integration von Flüchtlingen in die europäische Gesellschaft ist eine langfristige Aufgabe, die Bildung, Arbeitsmöglichkeiten und soziale Unterstützung erfordert. Eine ausgewogene und solidarische europäische Migrationspolitik ist entscheidend, um die humanitären Bedürfnisse der Flüchtlinge zu erfüllen und gleichzeitig die Belastung auf die einzelnen Länder zu verteilen.

 

Flüchtlinge in Deutschland
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Flüchtlinge in Deutschland

Im Jahr 2015 erreichte Deutschland einen Höhepunkt in der Anzahl der Asylanträge, als rund 476.649 Menschen Schutz suchten. Seitdem ist die Zahl der Anträge stark zurückgegangen, aber Deutschland bleibt eines der Hauptzielländer für Flüchtlinge in Europa. Die Flüchtlinge in Deutschland stammen aus verschiedenen Ländern: Syrien ist das Land, aus dem die meisten Flüchtlinge kommen, gefolgt von Afghanistan, Irak, Iran und Eritrea und natürlich seit 2022 aus der Ukraine. Die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland ist eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Ländern und Kommunen. Es bestehen auch Integrationsherausforderungen wie Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen. Bei Bessere Welt Info findest du auch Links zur Flüchtlingspolitik, Asylmißbrauch und der großen Solidarität in Deutschland.

 

Hand in Hand
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Eine gemeinsame Zukunft

Es ist auch wichtig anzuerkennen, dass Flüchtlinge nicht nur Empfänger von Hilfe sind, sondern auch wertvolle Beiträge leisten können. Viele Flüchtlinge bringen wertvolle Fähigkeiten, Erfahrungen und Talente mit, die zur Entwicklung und zum Wachstum ihrer Aufnahmeländer beitragen können. Wenn Flüchtlinge die Möglichkeit erhalten, ihre Potenziale zu entfalten, können sie zu einer bereichernden Vielfalt und einem kulturellen Austausch beitragen.

Es bleibt jedoch noch viel zu tun, um die Situation der Flüchtlinge zu verbessern. Die internationale Gemeinschaft sollte ihre Anstrengungen verstärken, um Fluchtursachen anzugehen, Konflikte zu beenden und die Bedingungen für eine sichere Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimatländer zu schaffen. Gleichzeitig sollten Aufnahmeländer ihre Bemühungen verstärken, die Integration von Flüchtlingen zu fördern und ihnen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeit zu ermöglichen.

Es ist wichtig, das Thema Flüchtlinge nicht nur als eine nationale oder regionale Herausforderung zu betrachten, sondern als eine globale Verantwortung. Die Unterstützung und Solidarität mit den Flüchtlingen sind entscheidend, um ihnen Hoffnung, Sicherheit und die Möglichkeit auf ein besseres Leben zu geben.

Autorin: Jasmin 15.06.23, lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0

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Aktuelle Themen

Weltflüchtlings Tag am 20. Juni

Am 20. Juni ist internationaler Weltflüchtlingstag. Die Zahlen Geflüchteter steigt von Jahr zu Jahr konstant. Aktuell sind über 110 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt, Verfolgung oder Hungersnot. Die zunehmende Klimakrise und die Corona-Pandemie verschärften die Situation vielerorts zusätzlich. Anstatt nachhaltige Hilfe zu geben und Verantwortung zu übernehmen, entscheidet man sich in Europa lieber für Abschottung und Phrasen-drescherei - auf Kosten von Menschenleben. Ausnahme: Flüchtlinge aus der Ukraine

Weltflüchtlings Tag am 20. Juni

Katastrophe im Mittelmeer

Seitdem die äußeren Landesgrenzen der EU abgeriegelt und die Türkei als europäischer Türsteher fungiert, wagen mehr und mehr Menschen die Flucht nach Europa über das Mittelmeer. Seit 2014 sind schätzungsweise 20.000 Menschen beim Versuch der gefährlichen Überquerung gestorben. Dank der Ignoranz der EU, die lieber Geld in die Militarisierung der libyschen Küstenwache als in Seenotrettung steckt, wird das Sterben im Mittelmeer wohl in naher Zukunft weitergehen.

Katastrophe im Mittelmeer

Frauen als Flüchtlinge

Mindestens 50 Prozent aller Flüchtlinge sind Frauen und Mädchen. Neben der Verfolgung aus politischen und religiösen Gründen, fliehen Frauen auch vor Zwangsheirat, häuslicher Gewalt oder genitaler Verstümmelung. Seit den 1990er Jahren existieren internationale Schutzregelungen für geflüchtete Frauen. Leider werden diese von vielen Ländern nur mangelhaft umgesetzt, so dass Frauen auch in ihrem Zufluchtsland nicht genügend Sicherheit finden. 

Frauen als Flüchtlinge

Flüchtlings- unterkünfte

Überfüllte Räume, agressive Sicherheitsleute und unzureichende Hygiene. Viele Flüchtlingsunterkünfte sind unterfinanziert, aber heillos überbelegt. Wenn Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen zusammengepfercht werden, ist Konfliktpotenzial definitiv gegeben. Eine anständige Unterbringung und die Unverletzlichkeit der Wohnung sind Verpflichtungen zum Schutz der Menschenwürde. Zu oft lassen Flüchtlingsunterkünfte solche Mindeststandards leider missen.

Flüchtlings- unterkünfte
Eine Gruppe Geflüchteter in einem Lager in Belarus
Flickr | UNHCR/D. Kashavelov CC BY-NC

EU-Grenze zu Belarus

Seit Mitte Juli 2021 versuchen vermehrt Migranten über Belarus in die EU zu gelangen. Unterstützt wird die Fluchtbewegung durch den belarussischen Machthaber Aljaksandr Lukaschenko, der versucht durch die Flüchtenden Druck auf die EU auszuüben, um Sanktionen gegen sein Land aufzuheben. Die EU-Länder Polen, Litauen und Lettland sichern ihre Grenzen derzeit strikt ab - von illegalen Pushbacks und Misshandlungen ist die Rede. Viele Menschen sind gezwungen bei eisiger Kälte in provisorischen Camps auszuharren.

EU-Grenze zu Belarus

Flüchtlingslager Lipa

Das Flüchtlingslager an der europäischen Außengrenze in Bosnien und Herzegowina gilt seit einem Brand im Dezember 2020 eigentlich als unbewohnbar. Trotzdem leben dort nun Tausende Menschen in Zelten oder selbstgebauten Unterschlüpfen. Kälte, Schnee und unzureichende Ernährung verschlimmern die prekäre Lage. Bosnische Kommunen wehren sich bislang gegen die Verlegung der Geflüchteten. Die EU bekundet Betroffenheit, aber eine Besserung der Lage vor Ort scheint derzeit nicht in Sicht.

Flüchtlingslager Lipa

Kara Tepe

Das Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos war anfangs für Familien und Frauen vorgesehen. Mittlerweile gilt es aber als Ausweichlager des zuvor abgebrannten Flüchtlingslagers Moria - es herrschen ähnlich katastrophale Zustände. Kälte, Überschwemmungen und fehlende Hilfsgüter verschärfen die Situation vor allem im Winter. In einem Schreiben vor Weinachten prangerten die Lagerbewohner die unmenschlichen Zustände und die mangelnde Hilfe der EU öffentlich an.  

Kara Tepe

Moria

Das Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos war das größte Flüchtlingslager Europas. In dem für 2800 Personen konzipierten Lager, lebten zetiweise bis zu 20.000 in schlecht isolierten Zelten. Anfang September 2020 erreignete sich ein Brand im Lager, das dabei größtenteils zerstört wurde. Seitdem sind die Campbewohner obdachlos, die Situation katastrophal. Europas Politik drückt sich vor der Verantwortung. Eine Absage an die Menschlichkeit und die europäischen Werte.

Moria
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