Der Weltgipfel für soziale Entwicklung, 1995. UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali hält eine Rede auf dem Gipfeltreffen
Flickr | United Nations Photo

➡️ Zweiter Weltgipfel für soziale Entwicklung – 4. bis 6. November 2025, Doha, Katar (WSSD2)

Aufbauend auf dem Vermächtnis des ersten Gipfels, der 1995 in Kopenhagen stattfand, verfolgt der WSSD2 das Hauptziel, die weltweite soziale Entwicklung voranzubringen und neuen Schwung für die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu schaffen.

Mehr als die Hälfte der Zeit bis zur Frist ist bereits verstrichen, und der jüngste UN-Bericht über den Fortschritt der SDGs zeigt, dass wir bis 2030 nur 12 % der Ziele erreichen werden. Bei 50 % ist der Fortschritt schwach, und bei weiteren 30 % stagniert die Entwicklung oder hat sich sogar verschlechtert.

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Auf unserer englischen Partnerseite Better World Info findest du ausführliche Beiträge zum Second World Summit for Social Development.

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Lies auch unseren Artikel zum 2. Weltsozialgifel auf der Sonnenseite

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Da also noch viel Arbeit bevorsteht, bietet der WSSD2 eine wichtige Gelegenheit, Herausforderungen neu zu bewerten und sich erneut zu Inklusion, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit zu bekennen. Der erste WSSD Gipfel 1995 vereinte Vertreter aus 186 Ländern und war ein Meilenstein im weltweiten Bemühen, zentrale soziale Probleme wie Armut, Arbeitslosigkeit, öffentliche Gesundheit und soziale Ausgrenzung anzugehen.

Seine ehrgeizige Agenda mündete in die Verabschiedung der Kopenhagener Erklärung und des Aktionsprogramms, die mehrere Ziele und Initiativen festlegten und zur Grundlage vieler zukünftiger Politiken weltweit wurden. Auch wenn der Gipfel damals ein historischer Moment für den globalen Fortschritt war, wurden viele Hoffnungen und Erwartungen der Erklärung bislang nicht erfüllt.

Mehr als 30 Jahre sind seitdem vergangen – ein Mangel an Dringlichkeit und finanziellen Mitteln hat dazu geführt, dass der zweite Gipfel längst überfällig ist. Die Aufmerksamkeit der Vereinten Nationen hat sich in den letzten Jahren vor allem auf Klima- und Biodiversitätsgipfel (COP-Konferenzen) verlagert.

Der WSSD2 ist daher ein wesentlicher Bestandteil der UN-Arbeit in einem Bereich, der zu lange vernachlässigt wurde. Abgesehen vom von der Zivilgesellschaft organisierten Weltsozialforum gibt es kaum eine andere internationale Veranstaltung, die sich so intensiv mit den sozialen Bedürfnissen des Planeten und alternativen Formen der Globalisierung auseinandersetzt.

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Die Ziele der 17 SDGs
Wiki | UNDP - gemeinfrei

Dieses Jahr wird der Gipfel von Philippe Kridelka, dem Ständigen Vertreter Belgiens bei den Vereinten Nationen, und Omar Hilale, dem Ständigen Vertreter des Königreichs Marokko bei den Vereinten Nationen, gemeinsam geleitet. Angesichts wachsender globaler Spannungen und sich zuspitzender humanitärer Krisen weltweit muss diese Konferenz über die bisherigen UN-Gipfel hinausgehen.

Die zunehmende Militarisierung der Welt, der Rückgang der Wirksamkeit multilateraler Zusammenarbeit, wachsende Ungleichheiten, mögliche zukünftige Pandemien und der Rechtsruck vieler einflussreicher Staaten führen dazu, dass lebenswichtige Ressourcen von gesellschaftlichen Bedürfnissen abgezogen werden. Statt in das Wohl der Menschen zu investieren, fließen Gelder in die Produktion von Massenvernichtungswaffen, Nuklearprogramme, den Unterhalt militärischer Stützpunkte sowie in die Rechtfertigung und Förderung von Kriegen weltweit.

Der WSSD2 konzentriert sich auf die folgenden Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), um die soziale Entwicklung weltweit zu fördern:

  • Ziel 1: Keine Armut – Armut in all ihren Formen und überall beseitigen.
  • Ziel 2: Kein Hunger – Hunger beenden, Ernährungssicherheit erreichen, Ernährung verbessern und nachhaltige Landwirtschaft fördern.
  • Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen – Ein gesundes Leben für alle gewährleisten und Wohlbefinden fördern.
  • Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen – Verfügbarkeit und nachhaltiges Management von Wasser und Sanitärversorgung für alle sicherstellen.
  • Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie – Zugang zu erschwinglicher, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
  • Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz – Sofortige Maßnahmen gegen den Klimawandel und seine Auswirkungen ergreifen.
  • Ziel 14: Leben unter Wasser – Ozeane, Meere und Meeresressourcen erhalten und nachhaltig nutzen.
  • Ziel 15: Leben an Land – Landökosysteme schützen, wiederherstellen und nachhaltig nutzen, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Landdegradation stoppen und Biodiversitätsverlust aufhalten.

Ein zentraler Bestandteil der Agenda des Gipfels ist die Stärkung globaler Partnerschaften für nachhaltige Entwicklung. Entscheidend sind dabei wirksame politische Maßnahmen, internationale Zusammenarbeit, konkrete Vorschläge und effektive Überwachung der Fortschritte.

Autorin: Rachael Mellor 03.02.25, Übersetzung: Maximilian Stark, 27.10.25, lizensiert unter CC BY-ND 4.0

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