Tag der Erde - 22. April

Eine Grafik zum Tag der Erde mit mehreren Menschen, die um eine Erde stehen
Mei Lau | Better World Info

Ratgeber zum ➡️ Tag der Erde

Der Tag der Erde, auch als Earth Day bekannt, ist ein jährlich wiederkehrender globaler Event, der darauf abzielt, Umweltbewusstsein zu fördern und den Schutz unseres Planeten zu betonen. Er wurde am 22. April 1970 von der UNO ins Leben gerufen und hat seitdem eine enorme Bedeutung gewonnen.

Ursprünglich in den Vereinigten Staaten gestartet, hat sich der Earth Day zu einem internationalen Ereignis entwickelt, das Menschen auf der ganzen Welt zusammenbringt, um Umweltprobleme anzusprechen, nachhaltige Lösungen zu suchen und die weltweite Klimakrise zu bekämpfen. Wichtig ist auch, die Bedeutung des Klimaschutzes zu betonen und den Fokus auf die Erhaltung der Artenvielfalt zu lenken. Das Hauptmotiv des Earth Day ist die Förderung von Umweltschutzmaßnahmen und die Sensibilisierung für die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Erde.

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Der Tag der Erde hat weltweit ein enormes öffentliches Bewusstsein für Umweltfragen geschaffen und war Auslöser bedeutender Umweltgesetze in den USA – darunter der Clean Air Act, der Clean Water Act und das Gesetz zum Schutz gefährdeter Arten. Die erste landesweite Umwelt-Demonstration führte zu wichtigen politischen Schritten, wie der Gründung der US-Umweltschutzbehörde EPA. Auch global war der Earth Day wegweisend – etwa für die Entstehung des Pariser Klimaabkommens 2015.

Das Motto des Earth Day 2025 „Our Power, Our Planet“ stellt den Ausbau erneuerbarer Energien in den Mittelpunkt. Die gemeinnützige Organisation hinter dem Earth Day fordert, dass die weltweite Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen bis 2030 verdreifacht wird. Zum ersten Mal in der Geschichte verfügen wir über das Wissen und die Technologie, um nahezu unbegrenzt und kostengünstig saubere Energie für alle bereitzustellen.

Die Kosten für erneuerbare Energien sinken rapide. Eine weltweite Umstellung auf saubere Energie würde nicht nur die Gesundheitsrisiken massiv verringern, sondern auch die Treibhausgasemissionen drastisch senken – und damit die Auswirkungen des Klimawandels abschwächen. Der Übergang zu grüner Energie ist außerdem eine riesige wirtschaftliche Chance: Millionen neue Arbeitsplätze könnten entstehen, Energiekosten würden sinken, und Innovationen in Bereichen wie Industrie, Transport und Landwirtschaft würden vorangetrieben.

Eine trockene Staubwüste in Nahaufnahme
Rawpixel | National Park Service (Source)

Die dringendsten Umweltprobleme unseres Planeten

Globale Erwärmung durch fossile Brennstoffe

2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre liegt inzwischen über 420 ppm – mit dramatischen Folgen weltweit. Klimabedingte Extremwetterereignisse nehmen in Häufigkeit und Intensität zu.

Die Folgen reichen von Waldbränden, steigenden Meeresspiegeln, Hurrikans, Überschwemmungen und Hitzewellen bis hin zum Schmelzen der Polarregionen, Dürren, Hungerkrisen, Landkonflikten, der Vertreibung von Millionen Klimaflüchtlingen und massiven wirtschaftlichen Schäden.

Verlust der Artenvielfalt

Laut einer WWF-Studie aus dem Jahr 2020 sind die Bestände von Säugetieren, Fischen, Vögeln, Reptilien und Amphibien zwischen 1970 und 2016 im Schnitt um 68 % zurückgegangen. Hauptursachen sind die Umwandlung von Lebensräumen in Agrarflächen, illegaler Wildtierhandel und Abholzung. Mehr als 500 Tierarten stehen kurz vor dem Aussterben und könnten innerhalb der nächsten 20 Jahre verschwinden.

Ernährungs- und Wassersicherheit

Jahrzehntelange nicht nachhaltige Landwirtschaft in Kombination mit dem Klimawandel führen dazu, dass die Menschheit zunehmend Schwierigkeiten hat, ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren.

Fruchtbare Böden werden durch Pestizide und Dünger belastet und bis zu 100-mal schneller abgetragen, als sie sich natürlich regenerieren können. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die landwirtschaftliche Produktivität aus, sondern verschmutzt auch das Trinkwasser. Im Jahr 2022 litten weltweit rund 258 Millionen Menschen in 58 Ländern unter akuten Nahrungsmittelengpässen. Zudem haben 1,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Mehrere Menschen, die in Müllbergen nach Essen und brauchbaren Objekten suchen
Pixabay | 19661338

Plastikverschmutzung

Jährlich fallen weltweit rund 350 Millionen Tonnen Plastikmüll an – etwa 14 Millionen Tonnen davon gelangen in unsere Ozeane. Erschreckend: 91 % des jemals produzierten Plastiks wurden nie recycelt. Dies ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit – und ein riesiges Marktversagen.

Plastik benötigt bis zu 400 Jahre, um sich zu zersetzen. Künftige Generationen werden mit den Folgen unserer heutigen Verantwortungslosigkeit leben müssen.

Luftverschmutzung

Luftverschmutzung verursacht jährlich rund sieben Millionen Todesfälle weltweit. Neun von zehn Menschen atmen Luft, die stark mit Schadstoffen belastet ist – besonders betroffen sind Länder wie Bangladesch, Pakistan und Indien, wo die Lebenserwartung durch Luftverschmutzung um bis zu fünf Jahre sinkt.

Industrieemissionen, Verkehr und das Verbrennen von Abfällen zählen zu den Hauptursachen – verschärft durch schlechte Gesetzgebung, veraltete Infrastrukturen und unzureichende Gesundheitsversorgung.

Zwei Menschen, die Müll aufsammeln
Rawpixel | CC0

Wie kann ich am Tag der Erde mitmachen?

  • Nimm an Aktionen von Umweltorganisationen in deiner Nähe teil.
  • Pflanze Bäume, organisiere oder unterstütze eine Müllsammelaktion in deiner Nachbarschaft.
  • Zeige deine Unterstützung bei einer lokalen Demonstration.
  • Werde in den sozialen Medien aktiv, teile Informationen und nutze deine Stimme, um Bewusstsein zu schaffen.
  • Schreib an Abgeordnete in deinem Land, die für Umwelt- und Klimapolitik zuständig sind.
  • Teile die Plattformen von Bessere Welt Info zum Tag der Erde und zur Klimakrise mit Freunden, Familie und Kollegen.
  • Lass dich von den Toolkits zum Tag der Erde inspirieren und finde weitere Ideen zum Mitmachen.

Auch wenn einzelne Aktionen klein erscheinen mögen – die weltweite Beteiligung am Tag der Erde setzt ein starkes Zeichen. Sie beeinflusst politische Entscheidungen, unternehmerisches Handeln und trägt entscheidend dazu bei, das öffentliche Bewusstsein für die dringendsten Umweltprobleme zu schärfen – Probleme, die sofortiges Handeln von Entscheidungsträgern weltweit erfordern.

Tag der Erde für eine bessere Welt

Unsere Ressource zum Tag der Erde ist eine zentrale Plattform für den internationalen Dialog und fördert einen gemeinsamen, länderübergreifenden Ansatz zur Bewältigung globaler Umweltprobleme. Er schafft Raum für Zusammenarbeit und treibt stärkere Umweltverantwortung sowie verbindliche Verpflichtungen im Klimaschutz voran.

Gleichzeitig ist der Tag der Erde ein klarer Aufruf zum Handeln: Wir müssen die Emission von Treibhausgasen drastisch reduzieren, staatliche Subventionen für fossile Energien beenden, konsequent auf erneuerbare Energiequellen umsteigen und die wertvollen natürlichen Ressourcen unseres Planeten schützen. Dafür braucht es ein entschlossenes, gemeinsames Engagement – von Einzelpersonen, Organisationen, Unternehmen und Staaten gleichermaßen.

Lassen wir uns an diesem Tag der Erde gemeinsam verpflichten, die Energiewende voranzutreiben – für eine gesunde, nachhaltige, gerechte und lebenswerte Zukunft für alle.

Autorin: Jasmin, 18.04.24, Update: Rachael Mellor, 22.04.25, Übersetzung: Maximilian Stark - Artikel lizenziert unter CC BY-SA 4.0

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