Mehr teilen statt mehr haben
Ratgeber zu ➡️ mehr teilen statt haben
In einer Welt, die sich rasant verändert und vor nie dagewesenen Herausforderungen steht, gewinnt das Teilen an Bedeutung. Statt dem Streben nach Besitz und Konsum rückt die gemeinsame Nutzung von Ressourcen in den Vordergrund. Dies fördert nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern schont auch unsere Umwelt und Ressourcen. Indem wir teilen, schaffen wir eine nachhaltigere und gerechtere Gesellschaft. In Zeiten von Krisen und Unsicherheiten zeigt sich, dass kollektives Handeln und gegenseitige Unterstützung von unschätzbarem Wert sind. Lasst uns daher den Wert des Teilens erkennen und auch danach handeln, um gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten.
„Man soll weder annehmen noch besitzen, was man nicht wirklich zum Leben braucht.“ - Mahatma Gandhi
Teilen von Anfang an
Kinder sollten schon von früh auf lernen, zu teilen, sei es mit Geschwistern, in der Familie oder mit Freunden. Diese Erfahrung ist entscheidend, da sie ihnen beibringt, Empathie zu entwickeln, Rücksicht zu nehmen und soziale Bindungen zu stärken. Das Teilen von Spielzeug, Zeit und Aufmerksamkeit legt den Grundstein für wichtige zwischenmenschliche Fähigkeiten, die ein Leben lang von Nutzen sind. Es fördert auch das Verständnis dafür, dass gemeinsames Glück oft größer ist als individuelles Besitzen.
Leider ändert sich diese positive Einstellung häufig, sobald Kinder ins Schulalter kommen. In vielen Bildungssystemen und sozialen Umfeldern wird ihnen vermittelt, dass Durchsetzungsvermögen und Individualismus entscheidend sind, um erfolgreich zu sein. Der Wettbewerb um Noten, Anerkennung und Belohnungen führt dazu, dass Kinder lernen, primär auf ihre eigenen Interessen zu achten und weniger auf die Bedürfnisse anderer. Diese Verschiebung kann dazu führen, dass die wertvollen Lektionen des Teilens und der Zusammenarbeit in den Hintergrund treten. Es ist daher wichtig, dass Eltern und Erzieher auch im Schulalter weiterhin die Bedeutung des Teilens und der gegenseitigen Unterstützung betonen, um ein ausgewogenes Sozialverhalten zu fördern.
Teilen im Alltag
Teilen im Alltag gewinnt immer mehr an Bedeutung und zeigt sich in vielfältigen Formen. Tauschhandel, eine der ältesten Methoden des Teilens, erlebt eine Renaissance. Plattformen ermöglichen den direkten Austausch von Waren und Dienstleistungen, ohne Geld zu verwenden. Repair-Cafés, Werkzeugverleih und Bibliotheken der Dinge ermöglichen es, selten genutzte Gegenstände wie Bohrmaschinen, Gartengeräte oder Partyzubehör auszuleihen oder zu reparieren, statt sie zu kaufen. Dies spart Geld und Ressourcen. Diverse Sharing-Apps unterstützen das Teilen von Alltagsgegenständen, vom Parkplatz über Haushaltsgeräte bis hin zu Sportausrüstung.
Kleidertauschpartys und Secondhand-Shops ermöglichen es, Kleidung zu tauschen oder günstig zu kaufen, was den Konsum von Neuwaren reduziert und nachhaltige Mode fördert. Zeitbanken bieten Netzwerke, in denen Menschen Dienstleistungen und Fähigkeiten austauschen können, etwa eine Stunde Gartenarbeit gegen eine Stunde Sprachunterricht.
Carsharing und Dienste wie BlaBlaCar bieten flexible und kostengünstige Alternativen zum Autobesitz. Sie reduzieren Verkehrsaufkommen und Umweltbelastung. Uber und ähnliche Plattformen teilen Fahrten und schaffen so effizientere Mobilitätslösungen. Auch Mitfahrgelegenheiten wie Lyft und lokale Mitfahrnetzwerke fördern das gemeinsame Nutzen von Autos für tägliche Pendelstrecken oder lange Fahrten.
Ähnlich funktioniert Airbnb, das Menschen ermöglicht, ungenutzten Wohnraum zu teilen und so zusätzliches Einkommen zu generieren und Reisenden authentische Erfahrungen zu bieten.
Die Open-Source-Bewegung revolutioniert die Softwarebranche, indem sie Programme frei zugänglich macht und zur Zusammenarbeit anregt. FabLabs, offene Werkstätten, bieten Zugang zu Werkzeugen und Maschinen, die sonst teuer wären.
Co-Working-Spaces bieten Freelancern, Start-ups und kleinen Unternehmen eine flexible und kostengünstige Arbeitsumgebung. Sie fördern den Austausch von Ideen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Branchen. Foodsharing und Gemeinschaftsküchen retten überschüssige Lebensmittel vor der Verschwendung und verteilen sie an Bedürftige oder nutzen sie in gemeinschaftlichen Kochaktionen.
Diese vielfältigen Beispiele zeigen, dass das Teilen nicht nur wirtschaftliche Vorteile bietet, sondern auch den sozialen Zusammenhalt stärkt und zu einer nachhaltigeren Lebensweise beiträgt.
Unser Wunsch für die Zukunft
Wir wünschen uns eine Zukunft, in der das Teilen über die Grenzen von Familie, Freundeskreis und Nachbarschaft hinausgeht und zu einem globalen Prinzip wird. In dieser Welt sehen sich Menschen als Teil einer großen, gemeinsamen Gemeinschaft.
Jeder gibt, was er hat, und nimmt, was er braucht.
Durch das Teilen von Ressourcen, Wissen und Fähigkeiten schaffen wir eine nachhaltigere und gerechtere Gesellschaft. Eine Welt, in der Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung im Vordergrund stehen, ermöglicht ein Leben in Harmonie und Wohlstand für alle. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, diese Vision zu verwirklichen und eine Kultur des Teilens zu fördern. So können wir eine Zukunft gestalten, die mehr von Solidarität, Empathie und gemeinsamer Verantwortung geprägt ist.
Autorin: Jasmin, 7.6.24 - Artikel lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0
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