Trump und Putin bei einem Staatsbesuch 2019
Kremlin.ru | CC BY 4.0

➡️ Der 28-Punkte-Friedensplan der USA und Russlands für die Ukraine

Seit Beginn des Krieges sind viele Friedensbemühungen ins Stocken geraten und letztlich gescheitert. Die altbekannten umstrittenen Themen – Territorium, die NATO-Beteiligung der Ukraine, Sanktionen gegen Russland und die Einschränkung der ukrainischen Streitkräfte – bleiben zentrale Streitpunkte.

Zu den Friedensversuchen gehören unter anderem der 10-Punkte-Plan der Ukraine, die Friedensgespräche Belarus–Antalya, die Istanbul-Friedensgespräche, der Internationale Gipfel für Frieden in der Ukraine, Putins Bedingungen für Waffenstillstand und Verhandlungen 2024 sowie verschiedene internationale Bemühungen aus China, Indonesien, Brasilien, Saudi-Arabien und eine Delegation aus Afrika.

Die Friedensbemühungen wurden nach der Veröffentlichung von Trumps 28-Punkte-Plan für Frieden im November 2025 wiederbelebt. Der Plan wurde als stark einseitig zugunsten Russlands kritisiert und seither mehrfach nach europäischer und ukrainischer Beteiligung überarbeitet. Bisher gibt es keinen Konsens.

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Präsident Selenskyj auf einer Pressekonferenz: Man sieht ihn durch eine Lücke zwischen den Kameras. Er wirkt traurig und ernst.
Flickr | President Of Ukraine

Trumps ursprünglicher 28-Punkte-Plan

Dieser Entwurf zwischen den USA und Russland wurde von Steve Witkoff und Kirill Dmitriev, hochrangige Mitglieder ihrer jeweiligen Regierungen, entwickelt. Seit Beginn der russischen Invasion hat der Kreml eine Liste von Forderungen für eine friedliche Lösung aufgestellt. Der im November 2025 vorgeschlagene Trump-Plan ähnelt dieser Liste auffallend und wurde als „Russlands Wunschliste“ bezeichnet.

Zentrale Punkte des Plans:

  • Ein Nichtangriffsabkommen, das alle historischen Streitigkeiten der letzten drei Jahrzehnte regelt, sowie ein sofortiger Waffenstillstand.
  • Die Ukraine muss die volle Kontrolle über die Krim, Luhansk und Donezk an Russland abtreten.
  • Der Ukraine darf niemals der NATO-Beitritt erlaubt werden.
  • Die ukrainische Armee muss auf 600.000 Soldaten reduziert werden (derzeit ca. 880.000).
  • Sanktionen gegen Russland werden aufgehoben. Ein Teil der eingefrorenen russischen Vermögenswerte kann zum Wiederaufbau der Ukraine genutzt werden. Russland und die USA sollen langfristige wirtschaftliche Vereinbarungen treffen (nicht näher spezifiziert).
  • Die Ukraine muss zustimmen, nuklearfrei zu bleiben; die USA und Russland schließen Abkommen zur Nichtverbreitung.
  • Austausch aller Geiseln, Häftlinge und Kriegsgefangenen. Humanitäre Maßnahmen für alle Opfer und ihre Familien.
  • Die Ukraine muss innerhalb der ersten 100 Tage nach Inkrafttreten des Abkommens Wahlen abhalten.
  • Amnestie für alle Parteien für während des Krieges begangene Handlungen, wodurch die Verantwortung für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufgehoben wird.
  • Die Umsetzung soll vom Peace Council überwacht werden, mit Trump als Schirmherr.

Ukrainischer & EU-Widerstand

Tage langer, angespannter Verhandlungen zwischen US- und ukrainischen Diplomaten scheiterten, als der Druck aus dem Weißen Haus zur Zustimmung zu den Bedingungen zunahm. Kurz darauf wurden mehrere Notfalltreffen zwischen der Ukraine, ihren wichtigsten europäischen Partnern und NATO-Führern einberufen, um Änderungen des Plans zu besprechen.

Einer der Hauptstreitpunkte sind die weitreichenden territorialen Zugeständnisse an Russland. Der neue Plan, der Berichten zufolge nur noch 20 Punkte umfasst, liegt derzeit bei US-Beamten, die von der Endphase der Vereinbarung sprechen. Trotz dieser Angaben haben weder Russland noch die Ukraine ihre Bereitschaft zur Unterzeichnung signalisiert.

Weitere Updates folgen.

Autorin: Rachael Mellor, 09.12.25, Übersetzung: Maximilian Stark, 11.12.25, lizenziert unter CC BY-SA 4.0

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