Hungersnot in Gaza
➡️ Hunger & Aushungern als Kriegswaffen in Gaza – Werkzeuge von Völkermord & ethnischer Säuberung
Seit Monaten von Hunger und Aushungern gezeichnet, ist die Lage in Gaza dramatisch. Im August 2025 erklärten das IPC und die Vereinten Nationen offiziell, dass die Hungerkrise vollständig menschengemacht ist.
Die israelische Regierung setzt Hunger als Waffe in ihrem genozidalen Feldzug gegen die palästinensische Bevölkerung ein. Derzeit leiden 2,2 Millionen Menschen in Gaza unter akuter Ernährungsunsicherheit.
„470.000 Menschen stehen am Rand einer Massenhungersnot“ – Rotes Kreuz
Die vollständige Blockade Gazas und die systematische Zerschlagung des UNRWA haben den Weg für die Instrumentalisierung von Hilfsgütern bereitet. Die undurchsichtige US-israelische „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF) hat Tausende zwangsweise in den Süden vertrieben, wo Zivilisten zwischen Verhungern und lebensgefährlichen Situationen bei der Nahrungsvergabe wählen müssen.
Nach internationalem Strafrecht gilt das Aushungern in bewaffneten Konflikten als Kriegsverbrechen.
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Erkunde unsere umfassenden Leitfäden zu:
- Die humanitäre Krise in Gaza
- Bodenoffensive Israels
- Blockade & Belagerung Gazas
- Der IStGH und der Gaza Krieg
- Die einseitige Medien Berichterstattung
- Kriegsverbrechen und ethnische Säuberung
- Waffen für Israels Gaza Krieg
Auf unserer englischen Partnerseite Better World Info findest du umfassende Infos zu Famine & Starvation in Gaza.
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Blockade des Gazastreifens
Israel beschränkt den Warenverkehr von und nach Gaza bereits seit den 1990er-Jahren. Nach der Machtübernahme von Hamas im Gazastreifen und Westjordanland 2007 verschärfte Israel die Blockade massiv.
Ursprünglich sollte sie den Waffenschmuggel unterbinden und Hamas wirtschaftlich schwächen. Die Folgen für die Zivilbevölkerung jedoch sind verheerend: lebenswichtige Güter fehlen, Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt, und die wirtschaftliche Lage ist katastrophal.
Nach den Angriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober wurde 2025 eine totale Blockade verhängt. Als Kollektivstrafe wurde der Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, Treibstoff, Medikamenten und Strom vollständig abgeschnitten. Selbst nach vereinzelten Lockerungen bleibt die Hilfe extrem eingeschränkt.
Eine kurze Waffenruhe brachte etwas Entlastung, doch im März 2025 wurde die Versorgung nach dem Scheitern eines Geiselabkommens erneut komplett blockiert. Gaza erlebt damit die längste Blockade seiner Geschichte.
Da weder Landwirtschaft noch Fischerei noch Ausreise möglich sind, muss jede einzelne Kalorie eingeführt werden. Israel berechnet Rationen bewusst unterhalb des Mindestbedarfs, um die Bevölkerung zu schwächen.
Zwischen März und Juni 2025 ließ Israel nur 56.000 Tonnen Lebensmittel zu – weniger als ein Viertel des Mindestbedarfs. Im September 2025 forderten bereits 28 Staaten ein Ende der unmenschlichen Blockade.
Mehrere Hilfsflottillen versuchten, dringend benötigte Güter nach Gaza zu bringen. Sie wurden jedoch durch Drohnenangriffe, Abfangaktionen israelischer Behörden und die Beschlagnahmung ihrer Fracht gestoppt. Der jüngste Versuch – die Global Sumud mit Aktivisten aus über 40 Ländern – wurde bereits beim Auslaufen in Tunesien angegriffen.
Gaza Humanitarian Foundation (GHF) – Politisch instrumentalisierte Hilfe
Im Mai 2025 gründeten die USA und Israel die „Gaza Humanitarian Foundation“ als Ersatz für das UNRWA und andere etablierte Hilfsorganisationen.
Offiziell soll sie sicherstellen, dass Hilfsgüter nicht an Hamas gelangen. Tatsächlich ist die GHF jedoch hochgradig politisiert und dient Israels militärischen wie politischen Interessen – bis hin zur ethnischen Säuberung Gazas.
Internationale Hilfswerke und die Vereinten Nationen kritisieren die GHF als Verstoß gegen humanitäres Völkerrecht und grundlegende Prinzipien der Hilfeleistung – ein moralisches Versagen.
Israelische Soldaten und ausländische Auftragnehmer schossen mehrfach wahllos auf Menschen an Hilfsverteilungsstellen. Die Opferzahlen an GHF-Standorten sind erschütternd: 1.400 Tote und über 4.000 Verletzte.
Früher gab es über 400 Hilfsverteilungsstellen – heute sind nur noch vier übrig, drei davon in militärischen Evakuierungszonen in Rafah. Tausende ausgehungerte Menschen müssen bei brütender Hitze dutzende Kilometer zu diesen gefährlichen Orten laufen. Viele weitere sind dazu überhaupt nicht in der Lage.
Im Norden gibt es keinerlei Verteilungsstellen mehr. Dies zwingt große Teile der palästinensischen Bevölkerung zur Flucht in den Süden. Während der entvölkerte Norden dem Hunger überlassen wird, ist der Süden lebensgefährlich überfüllt. Tausende drängen sich an streng bewachten und überwachten GHF-Standorten. Dort entscheiden Iris-Scanner und Ausweiskontrollen, wer Hilfe bekommt.
Die Szenen sind chaotisch: verzweifelte Familien drängen und schubsen, um winzige Rationen zu ergattern. Doch selbst wer etwas erhält, kann das meiste nicht nutzen – da Wasser und Strom nahezu vollständig fehlen.
Fischerei & Landwirtschaft in Gaza zerstört
Nach fast zwei Jahren ununterbrochenem israelischem Beschuss ist Gaza in eine tote Wüste verwandelt. In Gaza-Stadt wurden Krankenhäuser, Wasser- und Abwassersysteme sowie über 90 % der Wohnhäuser zerstört. Die Zivilbevölkerung ist völlig schutzlos.
Israel hat nicht nur Infrastruktur, Versorgung, Hilfsorganisationen und den Zugang zur Außenwelt vernichtet, sondern auch die Fähigkeit Gazas, sich selbst zu ernähren.
Satellitenbilder zeigen, dass 98,5 % der landwirtschaftlichen Flächen entweder unbrauchbar oder unzugänglich sind – durch Zerstörung oder Sperrzonen. Dattel- und Olivenhaine, Erdbeerfelder, Orangen- und Grapefruitplantagen, Tomaten- und Gurkenkulturen: systematisch dem Erdboden gleichgemacht. Ein klarer Akt von Ökozid – alles Grün in Gaza ist verschwunden.
Mühlen, Brunnen, Solarpaneele, Märkte, Bewässerungsanlagen, Verarbeitungs- und Lagerstätten – die landwirtschaftliche Infrastruktur ist ausgelöscht. Selbst wenn der Krieg heute enden würde, würde es wegen Bodenverseuchung und nicht explodierter Munition über 14 Jahre dauern, bis sich die Landwirtschaft erholen könnte.
Auch die Fischerei, einst wichtigste Einkommens- und Eiweißquelle, ist durch Angriffe und massive Restriktionen zusammengebrochen. Heute läuft sie nur noch auf 7 % ihrer Kapazität.
Israels Armee hat den einzigen Hafen Gazas, seine drei Anlandeplätze und 270 von 300 Fischerstationen zerstört. Bereits im April 2024 waren 70 % der Fischerei-Infrastruktur vernichtet. Laut FAO wurden 94 % der Trawler zerstört.
Im Juli 2025 erklärte Israel das Seegebiet zur Kampfzone, um Hilfsflottillen abzufangen. Jeder Versuch, auf See zu fahren, wird mit tödlicher Gewalt beantwortet. Fischer, die überleben, werden verhaftet, verhört und verlieren ihre Boote.
Der Entzug von Nahrung und Wasser gilt nach internationalem Recht als Kriegsverbrechen. Gaza hungert. Zwei von drei Hungerschwellen sind erreicht: drastisch sinkender Nahrungsverbrauch und akute Mangelernährung. Die dritte Schwelle – Todesfälle durch Hunger – darf nicht überschritten werden.
Medien, Regierungen, Politiker und Bürger dürfen nicht tatenlos zusehen, wie sich dieser Genozid fortsetzt. Zensur, Einseitigkeit in der Berichterstattung und die Unterdrückung pro-palästinensischer Gruppen zeigen die westliche Mitverantwortung an dieser barbarischen Lage.
Wir müssen ein Waffenembargo fordern, Israel sanktionieren und Boykottkampagnen unterstützen, um die Hungersnot zu beenden.
„Dies ist eine Hungersnot unter unserer aller Aufsicht. Jeder trägt Verantwortung. Die Gaza-Hungersnot ist die Hungersnot der Welt. Sie fragt: Was hast du getan? Es ist eine Hungersnot, die uns alle verfolgen wird – und verfolgen muss.“ — Tom Fletcher, UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten & Nothilfekoordinator
Autorin: Rachael Mellor, 16.09.25, Übersetzung: Maximilian Stark, 17.09.25 lizensiert unter CC BY-SA 4.0
Für mehr Infos zum Thema lies unten weiter ⬇️
- Wikipedia zur Hungersnot in Gaza
- Unsere ENGLISCHEN Links zum Thema
- Gaza hungert, die Hilfe verrottet - SZ 17.09.25
- Video: Gaza: Das Business mit dem Hunger - ATLAS 11.09.25
- In Gaza steht die Alarmstufe auf dunkelrot - Bremer Friedensforum 09.09.25
- Israel verbreitet Falschinformation über Hungersnot-Bericht - tagesschau 09.09.25
- Wie Israels Regierung gezielt Zweifel an Hungersnot in Gaza sät - BR 08.09.25
- Hunger in Gaza und dem Rest der Welt: Was Österreich (nicht) tut - Standard 26.08.25
- „Wer kein Geld hat, hat weiter Hunger“ - taz 25.08.25
- UNO-Menschenrechtskommissar: Maßnahmen israelischer Regierung führen zu Hunger - Dlf 24.08.25
- Schwelle zur Hungersnot laut UN überschritten - taz 24.08.25
- Hungersnot in Teilen des Gazastreifens erklärt - tagesschau 22.08.25
- Krank und dennoch unterernährt: Fotos von Kindern aus Gaza sind kein Beleg gegen eine Hungerkrise - Correctiv 08.08.25
- Hunger in Gaza: Das schlimmste Szenario - WOZ 07.08.25
- #Faktenfuchs: Hunger in Gaza – Deutungskampf um Bilder - BR 31.07.25
- »Ein politisch gewollter Hunger«: Israel und die Katastrophe in Gaza – Spiegel 31.07.25
- Hunger in Gaza kann mit Hilfsgütern nicht gestillt werden - tagesschau 30.07.25
- Video: Hunger, Leid, Zerstörung: Wie die Menschen in Gaza leiden - WDR 29.07.25
- Video: Krieg und Hunger in Gaza - ZDF 28.07.25
- Hunger darf keine Waffe sein - Spiegel 27.07.25
- Aufruf Dr.Aid Sabah, Kamal Adwan Spital, Gaza: Hungermord in Gaza stoppen – jetzt sofort! - Palästina Solidarität Österreich 26.07.25
- Hungersnot in Gaza: So sieht Hunger aus - Zeit 26.07.25
- Hungersnot in Gaza:So schlimm war es noch nie - taz 25.07.25
- Ein Hungerkrieg mit deutscher Beihilfe - Spiegel 24.07.25
- WHO warnt vor tödlicher Hungerkrise im Gazastreifen - tagesschau 23.07.25
- Video: »Kinder auszuhungern, ist ein Kriegsverbrechen« - Spiegel 23.07.25
- Ärzte ohne Grenzen: Warnung vor zunehmendem Hunger in Gaza - tagesschau 11.07.25
- Israels Krieg in Gaza: Wenn Hunger zur Waffe wird - TP 30.06.25
- Humanitäre Hilfe statt Hungersnot und fehlende medizinische Versorgung - IPPNW 21.05.25
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- Uno-Welternährungsprogramm warnt vor Hungersnot im Gazastreifen - Spiegel 23.01.24
- UN warnen vor Hungerkatastrophe in Gaza - FAZ 29.12.23
- Israel: Aushungerung als Kriegswaffe in Gaza eingesetzt - Humans Rights Watch 18.12.23