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Ratgeber zu weiteren Religionen

Religionen spielen weltweit eine bedeutende Rolle in der kulturellen und spirituellen Identität von Menschen. Unter den Hauptreligionen sind das Christentum, der Islam, das Judentum und der Buddhismus die prominentesten. Das Christentum ist mit über 2,3 Milliarden Anhängern die größte Religion der Welt. Es ist in vielen Ländern verbreitet und in verschiedene Konfessionen unterteilt, darunter Katholizismus, Protestantismus und Orthodoxie.

Der Islam folgt mit mehr als 1,9 Milliarden Gläubigen auf dem zweiten Platz. Er ist besonders in Ländern des Nahen Ostens, Nordafrikas und Südasiens verbreitet. Der Islam unterteilt sich in verschiedene Zweige, wie den sunnitischen und schiitischen Islam.

Der Buddhismus hat etwa 520 Millionen Anhänger und ist vor allem in Asien verbreitet. Er zeichnet sich durch verschiedene Schulen wie den Theravada- und Mahayana-Buddhismus aus.

Das Judentum hat weltweit etwa 14 Millionen Anhänger. Es ist eine der ältesten Religionen und hat einen starken Einfluss auf die Kultur und Geschichte vieler Nationen.

Abseits dieser Hauptreligionen gibt es viele andere Glaubensrichtungen, die von indigenen Religionen bis hin zu neuen religiösen Bewegungen reichen. Diese Religionen haben jeweils ihre eigenen Lehren, Bräuche und Rituale, und sie tragen zur Vielfalt der religiösen Praktiken und Überzeugungen weltweit bei. Trotz ihrer Unterschiede teilen sie oft das Ziel, spirituelle Bedürfnisse zu erfüllen und einen Sinn im Leben zu finden.

 

Statue
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Hinduismus

Der Hinduismus ist eine der ältesten Weltreligionen und hat eine beeindruckende Anhängerschaft von knapp einer Milliarde Menschen weltweit. Man glaubt, dass die Tradition des Hinduismus  über 4.000 Jahre zurückreicht. Er ist vor allem in Indien und Nepal beheimatet und spielt eine zentrale Rolle im kulturellen und religiösen Leben dieser Länder.

Der Hinduismus ist eine vielfältige Religion, die keine einheitliche Lehre oder Struktur hat. Stattdessen gibt es eine breite Palette von Glaubensrichtungen, Riten und Praktiken, die innerhalb des Hinduismus existieren. Eine der bekanntesten Aspekte des Hinduismus ist die Vorstellung von Reinkarnation und Karma, die besagt, dass die Handlungen eines Individuums in diesem Leben die Qualität seines nächsten Lebens bestimmen.

Die Verehrung von Göttern und Göttinnen ist ein zentrales Element des Hinduismus, wobei einige der bekanntesten Gottheiten Vishnu, Shiva und Lakshmi sind. Tempel spielen eine wichtige Rolle im religiösen Leben der Hindus, und es gibt Tausende von Tempeln in Indien und weltweit.

Im Hinduismus ist das Konzept des Kastendenkens, auch bekannt als die Kastensystem, tief verwurzelt. Es teilt die Gesellschaft in verschiedene soziale Gruppen, in denen Menschen aufgrund ihrer Geburt bestimmte Rollen, Privilegien und Einschränkungen zugewiesen bekommen, was zu sozialer Hierarchie und Ungleichheit führt. Trotz moderner Bemühungen zur Abschwächung dieses Systems bleibt das Kastendenken eine wichtige soziale und kulturelle Dynamik in vielen Teilen Indiens.

Der Hinduismus ist eine reiche und komplexe Religion, die tief in die Kultur und Geschichte Südasiens verwurzelt ist und weiterhin eine bedeutende religiöse Tradition auf globaler Ebene darstellt.

 

goldener Tempel
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Sikhismus

Der Sikhismus ist eine monotheistische Religion, die im 15. Jahrhundert in der Region Punjab, die heute Teile von Indien und Pakistan umfasst, von Guru Nanak Dev Ji gegründet wurde. Der Sikhismus betont die Verehrung eines einzigen Gottes und die Wichtigkeit von Tugenden wie Ehrlichkeit, Mitgefühl und sozialer Gerechtigkeit.

Die Sikh-Gemeinschaft umfasst weltweit etwa 30 Millionen Anhänger. Der Großteil der Sikh-Gläubigen lebt in Indien, insbesondere im Punjab, während es auch bedeutende Sikh-Gemeinschaften in Ländern wie Kanada, Großbritannien und den Vereinigten Staaten gibt.

Ein charakteristisches Merkmal des Sikhismus ist das Tragen der "Five Ks" oder "Panj Kakar", darunter ungeschnittenes Haar (Kesh), einen Holzkamm (Kanga), einen Stahlring (Kara), eine Baumwollhose (Kachera) und ein symbolisches Schwert (Kirpan). Diese Gegenstände symbolisieren die Hingabe der Sikhs an ihre religiösen Prinzipien und ihre Bereitschaft, für Gerechtigkeit und Verteidigung der Schwachen einzutreten.

Die heiligste Stätte der Sikhs ist der Goldene Tempel in Amritsar, Punjab, der jährlich Millionen von Pilgern anzieht. Der Sikhismus ist eine Religion der Einheit, Brüderlichkeit und des sozialen Engagements, und er betont die Abschaffung von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Religion oder sozialer Klasse.

 

Ying & Yang
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Taoismus

Der Taoismus, auch als Daoismus bekannt, ist eine alte chinesische Philosophie und Religion, die auf dem Tao (Dao) basiert, einem zentralen Konzept, das oft als "der Weg" oder "die universelle Ordnung" übersetzt wird. Diese spirituelle Tradition betont das Streben nach Harmonie mit dem Tao und die Entfaltung des individuellen Lebens im Einklang mit dieser kosmischen Kraft. Der Taoismus hat Millionen von Anhängern, hauptsächlich in China, Taiwan und anderen asiatischen Ländern.

Zu den bekannten Schriften des Taoismus gehört der "Tao Te Ching", der dem Weisen Laozi zugeschrieben wird. Diese Texte bieten Einsichten in die philosophischen Grundlagen des Taoismus und die Prinzipien des Wu Wei (Nicht-Handeln) und der Natürlichkeit.

Der Taoismus hat einen tiefen Einfluss auf die chinesische Kultur, insbesondere in den Bereichen Kunst, Medizin und Philosophie. Die Praxis von Tai Chi und Qigong sind ebenfalls mit dem Taoismus verbunden und fördern körperliche und geistige Gesundheit. Insgesamt ist der Taoismus eine spirituelle Tradition, welche die Suche nach innerem Frieden, Gelassenheit und Weisheit fördert.

 

Baha'i Weltzentrum
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Baha'i

Die Baha'i-Religion, eine vergleichsweise junge Weltreligion, hat weltweit eine Anhängerschaft von 5 bis 8 Millionen Menschen. Sie wurde im 19. Jahrhundert in Persien (dem heutigen Iran) von Baha'u'llah gestiftet, einem religiösen Führer und Propheten. Der Baha'i-Glaube basiert auf Prinzipien wie der Einheit der Menschheit, der Einheit der Religionen und der Einheit Gottes.

Ein markantes Merkmal der Baha'i-Religion ist ihre Betonung der religiösen Toleranz und des interreligiösen Dialogs. Baha'is glauben, dass alle großen Weltreligionen von Gott gesandt wurden und dass sie in ihrem Kern dieselbe Botschaft der Liebe, Einheit und Frieden enthalten.

Das administrative Zentrum der Baha'i-Gemeinschaft befindet sich im UNESCO-Weltkulturerbe-Bahai-Schrein in Haifa, Israel. Die Baha'i-Religion hat eine ausgeprägte globale Präsenz, da Anhänger in fast jedem Land der Welt zu finden sind. Sie engagieren sich aktiv in sozialen Projekten, die Bildung, soziale Gerechtigkeit und humanitäre Hilfe fördern, und setzen sich für die Schaffung einer friedlichen und geeinten Welt ein.

 

Quäker
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Quäker

Die Quäker, auch bekannt als Religiöse Gesellschaft der Freunde, sind eine religiöse Bewegung, die im 17. Jahrhundert in England entstand. Sie zeichnen sich durch ihre Betonung von Frieden, Gleichheit, sozialer Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit aus.

Die weltweite Anhängerschaft der Quäker wird auf 377.000 Menschen geschätzt, wobei die meisten von ihnen in den Vereinigten Staaten und Großbritannien leben. Diese Gemeinschaft ist bekannt für ihre Ablehnung von rituellen Formen der Anbetung und ihren Glauben an die innere göttliche Führung, die sie als das "Licht" bezeichnen.

Die Quäker haben eine lange Geschichte des sozialen Aktivismus und waren in verschiedenen sozialen Bewegungen involviert, darunter die Abschaffung der Sklaverei, die Frauenrechtsbewegung und die Friedensbewegung. Sie sind auch für ihre Arbeit im Bereich humanitärer Hilfe und Katastrophenhilfe bekannt.

Die Quäker betonen die Bedeutung von Stille und Meditation in ihren Versammlungen und folgen dem Prinzip der Gleichheit, indem sie keine ordinierten Geistlichen haben und alle Mitglieder gleichberechtigt sind. Diese Werte und Prinzipien machen die Quäker zu einer einzigartigen und respektierten religiösen Gemeinschaft in der heutigen Welt.

 

Unitarier
Christ Holt Berlin

Unitarier

Die Unitarier sind eine religiöse Bewegung, die sich durch ihre Betonung des Einheitsgedankens und ihrer Toleranz gegenüber unterschiedlichen Glaubensrichtungen auszeichnet. Weltweit gibt es 800.000 bis 1,2 Millionen Unitarier.

Der Unitarismus hat seine Wurzeln in der christlichen Theologie; allerdings leht der Unitarismus die Dreifahltigkeitslehre ab, die von vielen anderen christlichen Konfessionen akzeptiert wird. Unitarier glauben stattdessen an die Einheit Gottes und lehnen die Idee der Trinität ab.

Unitarier sind oft offen für andere spirituelle Ansichten und akzeptieren eine breite Palette von Glaubensüberzeugungen. Diese Vielfalt spiegelt sich in ihrer religiösen Praxis wider, die oft von Freiheit und Individualismus geprägt ist. Sie betonen die Bedeutung von sozialer Gerechtigkeit, Menschenrechten und Umweltschutz und sind in verschiedenen sozialen Bewegungen engagiert.

Die Unitarier sind in verschiedenen Ländern vertreten, wobei die meisten in den USA und Kanada leben. Sie haben Kirchengemeinden, die oft als Unitarian Universalist Association (UUA) oder einfach als Unitarische Gemeinschaften bekannt sind. Diese Gemeinschaften fördern die Ideale der Toleranz, der Suche nach Wahrheit und dem Streben nach einer besseren Welt.

 

Religion Symbole
Wikimedia

Gemeinsamkeiten vieler Religionen

Glauben ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, und die Wichtigkeit von Fakten kann je nach persönlicher Perspektive variieren. Hier sind jedoch 10 allgemeine Dinge, die fast alle Religionen vereinen:

  1. Vielfalt: Es gibt eine Vielzahl von Religionen auf der Welt, darunter Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus, Judentum und viele andere. Jede von ihnen hat ihre eigenen Glaubensüberzeugungen und Praktiken.

  2. Glaubenssysteme: Religionen bieten oft Glaubenssysteme, die Antworten auf grundlegende Fragen über das Leben, den Tod, den Sinn des Daseins und moralische Fragen liefern.

  3. Rituale und Gebete: Religiöse Praktiken umfassen oft Rituale, Gebete und Gottesdienste, die von Gläubigen befolgt werden, um ihre spirituelle Verbindung zu stärken.

  4. Religiöse Gemeinschaften: Religionen schaffen Gemeinschaften von Gläubigen, die sich oft regelmäßig versammeln, um ihren Glauben zu praktizieren und soziale Bindungen zu pflegen.

  5. Moralische Leitlinien: Religionen bieten oft moralische Leitlinien und Ethik, die das Verhalten der Gläubigen beeinflussen und sie ermutigen, tugendhaft und moralisch zu handeln.

  6. Spirituelle Erfahrung: Viele Gläubige berichten von spirituellen Erfahrungen, die ein Gefühl der Nähe zu einer höheren Macht oder spirituellen Erkenntnissen vermitteln.

  7. Heilige Texte: Religionen verfügen oft über heilige Schriften oder Bücher, die als Quellen der göttlichen Weisheit und Anleitung dienen.

  8. Glaubensfreiheit: In vielen Ländern gibt es das Recht auf Religionsfreiheit, das es den Menschen erlaubt, ihren Glauben frei zu wählen und auszuüben. Leider nicht in jedem Land.

  9. Konflikte und Toleranz: Religionen haben in der Geschichte oft zu Konflikten geführt, aber sie können auch Toleranz und interreligiösen Dialog fördern.

  10. Spirituelle Erfüllung: Viele Menschen finden in ihrer Religion Trost, Hoffnung und spirituelle Erfüllung, die ihnen in schwierigen Zeiten Halt geben kann.



 

Unser Wunsch für die Zukunft

Jede Religion und jeder Glaube haben ihre eigene Bedeutung und tiefe Werte, welche für diejenigen, die ihnen folgen, von großer Bedeutung sind. Es ist wichtig, dass wir in einer Welt, die von kultureller Vielfalt geprägt ist, den Glauben anderer Menschen respektieren und akzeptieren. Indem wir Toleranz und Verständnis fördern, können wir Brücken zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen und Kulturen bauen.

Wir sollten danach streben, eine Welt zu schaffen, in der alle Menschen in Frieden und Harmonie zusammenleben können, unabhängig von ihren religiösen Überzeugungen. Wenn wir den Glauben anderer achten und schätzen, können wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten, die von Respekt, Liebe und Frieden geprägt ist.

Autorin: Jasmin, 11.10.23

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