Ursachen der Klimakrise

Ratgeber zu den ➡️ Ursachen der Klimakrise
Der Klimawandel wird durch Treibhausgasemissionen verursacht, die die Wärme der Sonne zurückhalten und das natürliche Klimasystem der Erde aus dem Gleichgewicht bringen. Verantwortlich für diesen dramatischen Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre ist der Mensch und seine rücksichtslosen Aktivitäten – mit der Folge, dass sich die Erde schneller erwärmt als je zuvor in der bekannten Geschichte.
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- Kohlendioxid & Globale Erwärmung
- Fossile Brennstoffe & Klimawandel
- Öl, Gas & Kohle
- Landwirtschaft
- Industrie
- Wärme & Strom
- Abholzung
- Verkehr, Schifffahrt und Luftfahrt
- Militär & Krieg
- Die reichsten 1 %
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Fossile Brennstoffe – Ursache Nr. 1 des Klimawandels
Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas ist mit Abstand der größte Treiber des globalen Klimawandels. Die fossile Brennstoffindustrie verursacht rund 75 % aller Treibhausgasemissionen weltweit und fast 90 % der CO₂-Emissionen.
Im Jahr 2023 wurden 82 % der weltweiten Energie weiterhin aus Kohle, Öl und Erdgas erzeugt – ein Rekordjahr in Sachen Energieverbrauch, da sich der Globale Süden doppelt so schnell entwickelt wie der Rest der Welt. Der IPCC warnt: Wenn wir die Erderwärmung auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau begrenzen wollen, müssen die Emissionen aus fossilen Brennstoffen in den nächsten 11 Jahren halbiert werden.
Kohlendioxid, das schädlichste aller Treibhausgase, ist heute der Hauptverursacher der vom Menschen verursachten Erderwärmung. Vor der industriellen Revolution lag der CO₂-Gehalt bei etwa 280 ppm, ein Wert, der über 6.000 Jahre stabil blieb. Heute liegt er bereits 50 % höher bei 420 ppm. Wenn wir im aktuellen Tempo weitermachen, verfehlen wir das 1,5-Grad-Ziel deutlich – bis 2050 droht eine CO₂-Emissionslücke von 16 Gigatonnen.
Greenwashing, Lobbyarbeit und gezielte Desinformationskampagnen dienen seit Jahrzehnten dazu, die Öffentlichkeit über die Realität der fossilen Industrien hinwegzutäuschen und deren ungebremstes Weiterwirken zu ermöglichen. Klimaleugnung und das Zurückhalten wissenschaftlicher Erkenntnisse haben Big Oil erlaubt, seine Geschäfte massiv auszubauen. Konzerne wie ExxonMobil, Shell und BP wussten bereits in den 1970er-Jahren um die Risiken – lange bevor die Öffentlichkeit aufgeklärt wurde.

Kohlendioxid kommt in geringeren Mengen auch natürlich in der Atmosphäre vor. Ein ausgewogenes Energiegleichgewicht der Erde wird dabei durch sogenannte Kohlenstoffsenken wie Meere, Wälder und Böden aufrechterhalten, die CO₂ aufnehmen. Doch die natürlichen Kreisläufe unseres Planeten stehen durch die unnatürlich hohen CO₂-Werte unter enormem Stress. Durch Abholzung, intensive Landwirtschaft und Urbanisierung wird zusätzlich die Fähigkeit der Erde geschwächt, Kohlenstoff zu binden.
Die sogenannte Energiewende beschreibt den weltweiten Übergang von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren, emissionsarmen Energiequellen wie Solar- und Windkraft. Eine schnelle und gerechte Transformation ist der Schlüssel zur Eindämmung der schlimmsten Folgen der Klimakrise. Doch staatliche Subventionen, kurzsichtige Politik und mangelnde Investitionen behindern einen wirksamen Ausstieg aus der Öl- und Gasindustrie. Dabei wäre es der effektivste Schritt, fossile Brennstoffe im Boden zu lassen.
Aktuell stammt nur etwa 30 % des weltweiten Stroms aus Solar-, Wind- und Wasserkraft. Um die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, muss sich die globale Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 verdreifachen.

Landwirtschaft und Klimawandel
Mit einem Anteil von etwa 29 % an den weltweiten CO₂-Emissionen ist die Landwirtschaft die Hauptursache für die Rodung von Landflächen. Allein Rindfleisch ist für 41 % der globalen Entwaldung verantwortlich. Der massive Einsatz von Kunstdüngern, Pestiziden und der Anbau von Monokulturen treiben eine Biodiversitätskrise voran. Nicht nachhaltige Anbaumethoden haben zu irreversibler Bodenzerstörung und -verarmung geführt.
Tiefgreifende Veränderungen in unseren Lebensmittelsystemen und Ernährungsgewohnheiten sind dringend notwendig – um die globale Ernährungskrise zu entschärfen, Landwirte fair zu entlohnen, das Tierwohl zu verbessern und die umweltschädliche Intensivproduktion von Nahrungsmitteln deutlich zu reduzieren.
Die Landwirtschaft ist jedoch nicht nur Mitverursacherin der Klimakrise – sie leidet auch massiv darunter: Überschwemmungen, Dürren, Hitzewellen und unberechenbare Jahreszeiten führen zu Nahrungsknappheit, Produktivitätseinbußen und einem drastischen Anstieg der Lebensmittelpreise.

Wieviel trägt die Industrie zum Klimawandel bei?
Die Industrie, inklusive Lebensmittelverarbeitung, Kleidung, Plastik, Elektronik, Bauwesen sowie der Herstellung von Stahl, Zement und Eisen, verursacht rund 21 % der weltweiten Treibhausgasemissionen und ist damit der drittgrößte Verursacher der Klimakrise.
Eine Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks der Industrie ist möglich – durch effizientere Technologien, strenge Umweltauflagen und die Nutzung von erneuerbaren Energien in der Produktion. Besonders im Bausektor sollten nachhaltige Materialien stärker gefördert werden.
Ein grundlegender Wandel unseres Konsumverhaltens ist ebenso entscheidend – vor allem bei Plastikprodukten. Bewusste Verbraucher stellen sich Fragen wie: Wie viel Energie steckt in diesem Produkt? Brauche ich es wirklich? Und: Wie weit ist es gereist, bevor es im Regal landete?

Wärme & Strom
Der Klimawandel wird durch die Erzeugung von Wärme und Strom aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas maßgeblich vorangetrieben. Bei der Verbrennung dieser Brennstoffe entstehen große Mengen an Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2), die in die Atmosphäre gelangen und den natürlichen Treibhauseffekt verstärken. Dies führt zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur und zur Verschärfung von extremen Wetterereignissen sowie ökologischen Veränderungen. Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen wie Solarenergie, Windkraft und Wasserkraft ist entscheidend, um die Emissionen zu reduzieren und die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen.
Entwaldung
Die weltweite Entwaldung ist für etwa 10–15 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Gründe sind unter anderem Viehhaltung, Ackerbau, Holzeinschlag, Bergbau, Straßenbau und Urbanisierung. Dabei verlieren wir unseren wichtigsten natürlichen Schutzschild gegen den Klimawandel.
Jährlich werden durch Abholzung rund 4,8 Milliarden Tonnen CO₂ freigesetzt. Obwohl Wissenschaftler seit Jahrzehnten wissen, wie wichtig Bäume als Kohlenstoffspeicher sind, werden jährlich etwa 10 Millionen Hektar Wald zerstört. In manchen Regionen stoßen Tropenwälder heute bereits mehr CO₂ aus, als sie aufnehmen – ein alarmierendes Zeichen.

Der Verkehr
Mit einem Anteil von rund 14 % an den globalen Treibhausgasemissionen ist der Verkehrssektor einer der größten Klimatreiber. Dazu zählen Straßenverkehr, Luftfahrt, Schifffahrt und Bahnverkehr. 95 % der Energie im Verkehrssektor stammt weiterhin aus fossilen Brennstoffen. In fast der Hälfte aller Länder ist der Verkehr inzwischen die größte Quelle energiebedingter Emissionen – Tendenz steigend. Zwischen 2000 und 2019 sind die CO₂-Emissionen aus dem Verkehr weltweit gestiegen, nur Europa bildet eine Ausnahme. Asien ist mittlerweile Spitzenreiter beim CO₂-Ausstoß.
Was jetzt hilft: Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr, effizientere Verkehrssysteme, ein schneller Umstieg auf Elektrofahrzeuge, die Umgestaltung des Güterverkehrs, das Stoppen von Flughafenausbau und Straßenneubau sowie das Vermeiden unnötiger Inlandsflüge.

Die Ärmsten und die Reichsten dieser Welt
Ein besonderer Fokus gilt dem reichen 1 %, das für unfassbare 15 % der weltweiten Emissionen verantwortlich ist. Der Unterschied im CO₂-Fußabdruck zwischen den wohlhabendsten Menschen der Welt und dem Rest der Menschheit ist schwer zu verdauen – während wir an unseren Papierstrohhalmen nuckeln, mit dem Rad im Regen nach Hause fahren und unser Recycling zur Sammelstelle schleppen.
Im Jahr 2012 lag der CO₂-Ausstoß des reichsten 1 % bei über 50 Tonnen pro Person – das ist mehr als 1.000-mal so viel wie bei den ärmsten 1 %. Die ärmsten Bevölkerungsgruppen, oft in Entwicklungsländern, leiden zudem am stärksten unter den Folgen wie Dürren, Überschwemmungen und Ernährungsunsicherheit, da ihre Lebensgrundlagen bedroht sind. Gleichzeitig haben die reichsten Länder und Personen oft einen höheren CO2-Fußabdruck durch Konsum und Industrieaktivitäten, die den Klimawandel vorantreiben.
Diese Diskrepanz verdeutlicht die soziale Ungerechtigkeit im Umgang mit der Krise. Eine gerechte Klimapolitik sollte nicht nur Emissionen reduzieren, sondern auch die schutzbedürftigsten Gemeinschaften unterstützen und die Verantwortung der Wohlhabenden anerkennen. Ironischerweise sind es gerade die reichsten Individuen und Organisationen, die über die nötigen Mittel und den Einfluss verfügen, echte Veränderungen voranzutreiben: durch Investitionen in erneuerbare Energien, die Förderung von Klimaforschung, nachhaltige Geschäftsmodelle und ihren Einfluss auf politische Entscheidungen

Das Militär und die Folgen fürs Klima
Das Militär, die Waffenindustrie, der Waffenhandel und bewaffnete Konflikte verursachen rund 5 % der weltweiten Treibhausgasemissionen. Im Jahr 2024 wurden aufgrund globaler Spannungen – vor allem durch die USA, den Nahen Osten, Nordafrika und Europa – historische Militärausgaben von 2,46 Billionen Dollar erreicht. Gleichzeitig gab es mit 59 bewaffneten Konflikten einen Höchststand.
Die tatsächlichen Emissionen des Militärs liegen vermutlich deutlich höher, da es kaum Transparenz oder gesetzliche Meldepflichten gibt. Staaten wie China, Saudi-Arabien, Russland oder Israel berichten entweder gar nicht oder nur sehr eingeschränkt über ihre militärbedingten Emissionen – dabei ist das Militär einer der größten Verbraucher fossiler Energie.
Das Militär verschärft nicht nur die Klimakrise, sondern wird selbst durch den Klimawandel mit Konflikten konfrontiert. Friedensarbeit und gewaltfreie Lösungen sind entscheidende und bislang unterschätzte Mittel im Kampf gegen die Klimakrise. Die langfristigen Umweltfolgen von Krieg und Aufrüstung dürfen nicht länger ignoriert werden.
Das Auftauen des Permafrostes
Das Auftauen des Permafrosts, in den polaren Regionen der Erde, setzt große Mengen an gespeichertem Treibhausgas, wie Methan und Kohlendioxid, frei. Dies verschärft den Klimawandel, da die freigesetzten Gase den natürlichen Treibhauseffekt verstärken. Zudem führt das Permafrostschmelzen zu Bodeninstabilität, Küstenerosion und Gefahren für Infrastruktur.

Treibhausgasemissionen nach Ländern – Die Top 5 der Verschmutzer
Die derzeit fünf größten Verursacher globaler Treibhausgasemissionen (gemessen am prozentualen Anteil an den weltweiten Emissionen) sind:
- China – 32 %
- Die Vereinigten Staaten – 12 %
- Indien – 7 %
- Russland – 5 %
- Japan – 3 %
China, die USA und Indien allein verursachen zusammen die Hälfte aller weltweiten Emissionen. Die 100 Länder mit den geringsten Emissionen tragen hingegen nur 2,9 % bei.
Berücksichtigt man jedoch die Bevölkerungsgröße, ergibt sich ein anderes Bild: Indien, das bevölkerungsreichste Land der Erde, fällt in der Liste der Pro-Kopf-Emissionen deutlich zurück. An der Spitze dieser Liste stehen dann Länder wie Saudi-Arabien, die USA, Kanada, Australien und Südkorea.
Dieser Perspektivwechsel eröffnet eine differenzierte Betrachtung von Verantwortung, Klimagerechtigkeit, Verwundbarkeit, Handlungsfähigkeit, historischer Belastung und Gesamtemissionen – und damit einen umfassenderen Blick auf die tatsächliche Klimalast. Er zeigt auch, wie unverhältnismäßig groß der Einfluss reicher Länder und jener Staaten ist, die stark auf fossile Energiequellen angewiesen sind.

Können wir den Klimawandel noch aufhalten?
Mit der sich zuspitzenden Klimakrise nehmen extreme Wetterereignisse weltweit an Häufigkeit, Intensität und Kosten zu. Allein in den USA kam es 2023 zu 28 Klima- und Wetterkatastrophen, die zusammen mindestens 92,9 Milliarden Dollar kosteten.
Überschwemmungen, Stürme, Erdbeben und Dürren haben bereits mehr als 376 Millionen Menschen weltweit Klimaflüchtlinge gemacht. Die WHO erklärte 2021 die Klimakrise zur größten Gesundheitsbedrohung der Menschheit.
Tragischerweise sind es ausgerechnet jene Länder und Gemeinschaften, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, die am stärksten davon betroffen sind. Besonders Entwicklungsländer mit hohen Anteilen armer Bevölkerung stehen an vorderster Front, ohne ausreichende Mittel zum Schutz oder zur Anpassung.
Klimaschutz mit Langzeitwirkung ist keine Zukunftsfrage mehr – es ist eine Jetzt-oder-nie-Situation. In einem IPCC-Bericht von 2022 heißt es klar:
„Ohne sofortige und tiefgreifende Emissionsreduktionen in allen Sektoren ist das 1,5-°C-Ziel außer Reichweite.“
Es gibt jedoch Hoffnung: Das Wachstum der Emissionen verlangsamt sich, die Kosten für erneuerbare Energien sinken, neue Gesetze und Richtlinien steigern die Energieeffizienz, und die Entwaldung hat sich vielerorts stabilisiert. Wir verfügen bereits über die Werkzeuge und das Wissen, um das Schlimmste zu verhindern – wenn Regierungen und Entscheidungsträger jetzt handeln.
Was wir tun müssen:
- Den Ausstieg aus Kohle und fossilen Energien vollziehen
- Uns klar zu einer Zukunft mit erneuerbaren Energien bekennen
- Aufforsten, wilde Lebensräume wiederherstellen
- Die industrielle Landwirtschaft zurückfahren
- Indigenes Wissen wertschätzen und einbeziehen
- Resilienz aufbauen, Klimaschulden begleichen
- Technologie- und Know-how-Transfer global ermöglichen
- Emissionsziele streng überwachen und durchsetzen
Wir haben die Lösungen. Jetzt ist die Zeit zu handeln!
👉 Bessere Welt Info lädt Experten zur Mitgestaltung ein – wer mitmachen will, ist herzlich willkommen!
Autorin: Jasmin 18.08.23, Update: Rachael Mellor, 19.03.25, Übersetzung: Maximilian Stark, 16.04.25 lizenziert unter CC BY-SA 4.0
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Infos zu Ursachen der Klimakrise
- CO2 & Klimaerwärmung[48]
- Kohle, Öl & Gas - 75%[17]
- Landwirtschaft - 24%[16]
- Industrie - 22%[17]
- Wärme und Strom - 25%[11]
- Verkehr - 14%[16]
- Entwaldung < 15%[16]
- Auftauen des Permafrostes - 5%[17]
- Militär und Klimakrise - 6%[29]
- Die Reichsten 1% - 15%[29]
- Die Reichsten 10% - 52%[8]
- Die Ärmsten 50% - 7%[13]