LANDwirtschaft

Landwirtschaft
Statista

Ratgeber zu ➡️ Landwirtschaft

Die Landwirtschaft hat eine faszinierende historische Entwicklung durchlaufen, die die Grundlage für unsere moderne Gesellschaft gelegt hat. Frühzeitliche Gesellschaften begannen vor Tausenden von Jahren mit der Domestizierung von Pflanzen und Tieren, was zu sesshaften Lebensweisen und der Entstehung von Kulturen führte. Im Laufe der Jahrhunderte wurden landwirtschaftliche Techniken und Werkzeuge ständig weiterentwickelt, was zu höheren Ernteerträgen und einer wachsenden Bevölkerung führte.

Die industrielle Revolution im 18. und 19. Jahrhundert brachte eine tiefgreifende Veränderungen, da Maschinen und Technologien die Produktivität steigerten. Heutzutage steht die Landwirtschaft vor neuen Herausforderungen, wie der Nachhaltigkeit und dem Klimawandel. Die Einführung von Praktiken wie ökologischer Landbau und moderner Technologie wie Genmanipulation und Robotik versucht, diese Probleme anzugehen.

Die Landwirtschaft bleibt ein Schlüsselbereich für die menschliche Existenz, und ihre Entwicklung hat tiefgreifende Auswirkungen auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Auf Bessere Welt Info findest du informative Artikel, Organisationen und Portale. - Unsere Partnerseite Better World Info bietet dir eine Fülle an englischen Links zum Thema.

 

Landwirtschaftliche Produktion
Bmel

Was bedeutet Landwirtschaft?

Landwirtschaft ist die wirtschaftliche Nutzung des Bodens zur Erzeugung von pflanzlichen (Ackerbau) und tierischen (Viehwirtschaft) Produkten. Für den menschlichen Verzehr produziert die Landwirtschaft – neben den tierischen Produkten – vor allem Brotgetreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Ölsaaten, Obst und Gemüse. Hinzu kommen Anbauflächen zur Erzeugung von Bioenergie und Biorohstoffen.

Etwa die Hälfte der Fläche Deutschlands – rund 16,6 Millionen Hektar – wird landwirtschaftlich genutzt. Rund 263.000 landwirtschaftliche Betriebe erzeugen Nahrungs- und Futtermittel sowie nachwachsende Rohstoffe (vor allem Mais und Raps) zur stofflichen und energetischen Verwendung. Agrarlandschaften sind Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, dienen als Speicher und Filter für Wasser und prägen das Bild gewachsener Kulturlandschaften. Eine Begleiterscheinung der Landwirtschaft ist aber auch der Verlust der Artenvielfalt durch Düngemittelausbringung, Bodenbearbeitung und durch Tierhaltung verbundene Ausstoß klimawirksamer Treibhausgase.

Landwirtschaft in Europa und weltweit

Die Landwirtschaft in Europa und weltweit spielt eine große Rolle bei der Nahrungsmittelproduktion und der wirtschaftlichen Entwicklung. In Europa deckt die Landwirtschaft 40% der Landfläche und beschäftigt 10% der Bevölkerung. Die Europäische Union ist einer der größten Agrarproduzenten der Welt, mit führenden Ländern wie Frankreich, Deutschland und Spanien. Insgesamt trug die EU 2021 mit 175 Milliarden Euro zur weltweiten Agrarexportindustrie bei.

Weltweit stellt die Landwirtschaft die Grundlage für die Ernährungssicherheit von fast 7,9 Milliarden Menschen dar. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) betrug die globale Getreideproduktion im Jahr 2021 rund 2,8 Milliarden Tonnen. Trotzdem leiden immer noch 9% der Weltbevölkerung an chronischer Unterernährung.

Die Landwirtschaft steht jedoch vor großen Herausforderungen, darunter der Klimawandel, der die Ernteerträge beeinflusst, und die Notwendigkeit, nachhaltige Praktiken zu fördern. Digitalisierung und moderne Technologien spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Bewältigung dieser Probleme, da sie die Effizienz und Produktivität steigern können. Die Zukunft der Landwirtschaft erfordert daher eine ausgewogene Herangehensweise, um Nahrungssicherheit und Umweltschutz zu gewährleisten.

 

Permakultur
Ufer Projekte

Permakultur

Permakultur ist ein nachhaltiges und ganzheitliches Konzept, das in den 1970er Jahren von den Australiern Bill Mollison und David Holmgren entwickelt wurde. Der Begriff "Permakultur" leitet sich aus den Wörtern "permanent" und "Kultur" ab und bezieht sich auf die Idee, dauerhafte, regenerative Systeme für Landwirtschaft, Gartenbau und Lebensstil zu schaffen.

Die Permakultur basiert auf einer Vielzahl von Prinzipien, darunter die Beobachtung und Imitation natürlicher Ökosysteme, die Maximierung der Vielfalt und die Minimierung von Abfällen. Sie fördert die Integration von Pflanzen, Tieren und Menschen in ein harmonisches System, das sich selbst versorgt und ressourceneffizient ist. Die Permakultur betont auch die lokale und regionale Selbstversorgung und Nachhaltigkeit.

In der Permakultur werden Elemente wie Hochbeete, Regenwassersammlung, agroforstwirtschaftliche Systeme und Tierhaltung in komplexen Wechselbeziehungen miteinander kombiniert. Sie fördert die Verwendung von natürlichen Ressourcen und den Schutz der Umwelt.

 

Nachhaltige Landwirtschaft
WWF

Nachhaltige Landwirtschaft

Nachhaltige Landwirtschaft ist wichtig, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren und die Umwelt zu schützen. Im Jahr 2020 belief sich die Weltbevölkerung auf über 7,8 Milliarden Menschen, und es wird erwartet, dass sie bis 2050 auf etwa 9,7 Milliarden ansteigen wird. Hier sind einige Zahlen und Fakten zur nachhaltigen Landwirtschaft:

  1. Ressourceneffizienz: Die konventionelle Landwirtschaft ist für etwa 70% des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich. Nachhaltige Landwirtschaftspraktiken, wie effiziente Bewässerungssysteme und der Einsatz von Trockenfeldbau, können den Wasserverbrauch erheblich reduzieren.
  2. Biodiversität: Die Erhaltung der Artenvielfalt ist entscheidend für die nachhaltige Landwirtschaft. Rund 75% der globalen Nahrungsmittelproduktion hängen von Bestäubern wie Bienen ab, deren Lebensraum geschützt werden muss.
  3. Biologischer Landbau: Im Jahr 2019 wurden weltweit etwa 71,5 Millionen Hektar Land biologisch bewirtschaftet, was auf eine steigende Nachfrage nach biologisch angebauten Lebensmitteln hinweist.
  4. Ernährungssicherheit: Nachhaltige Landwirtschaft betont den Anbau von Nahrungsmitteln, die den Bedarf der Bevölkerung decken, und fördert den lokalen Anbau, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
  5. Klimaschutz: Die Landwirtschaft (vor allem die Massentierhaltung) ist für einen erheblichen Teil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Nachhaltige Praktiken wie reduzierter Einsatz von Düngemitteln und die Bewirtschaftung von Kohlenstoffsenken tragen zum Klimaschutz bei.

Die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft ist unerlässlich, um die Bedürfnisse der heutigen Generation zu erfüllen, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, sich selbst zu versorgen und in einer gesunden Umwelt zu leben.

 

Argarwende
Greenpeace

Agrarwende

Die Agrarwende ist ein entscheidender Ansatz zur Transformation der Landwirtschaft, der auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit abzielt. Sie ist eine Reaktion auf die vielen Herausforderungen, denen die konventionelle Landwirtschaft gegenübersteht, darunter Umweltbelastung, Artenverlust, Klimawandel und soziale Ungleichheit. Im Zentrum der Agrarwende steht die Umstellung von ressourcenintensiven und chemiebasierten Anbaumethoden auf ökologische und nachhaltige Praktiken.

Dieser Wandel beinhaltet die Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln, die Förderung von Fruchtfolgen und Mischkulturen, die Erhaltung der Biodiversität und den Ausbau regionaler und lokaler Landwirtschaftssysteme. Die Agrarwende zielt darauf ab, die Landwirtschaft an die ökologischen Grenzen des Planeten anzupassen und gleichzeitig die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Die europäische "Farm to Fork"-Strategie und ähnliche Initiativen weltweit sind Beispiele für politische Bemühungen, die Agrarwende voranzutreiben. Die Umsetzung der Agrarwende erfordert Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen, von Landwirten über Regierungen bis hin zu Verbrauchern, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Landwirtschaft zu fördern.

 

Zukunft der Landwirtschaft
Bayer

Die Landwirtschaft der Zukunft

Bis zum Jahr 2030 steht uns eine immense Herausforderung bevor, da die Weltbevölkerung voraussichtlich 8,5 Milliarden Menschen erreicht. Dies erfordert eine drastische Steigerung der Lebensmittelproduktion, um den Bedarf zu decken. Gleichzeitig müssen wir jedoch auf nachhaltige und umweltschonende Weise handeln, um die begrenzten Ressourcen unseres Planeten zu schützen und Umweltschäden zu reduzieren.

Die Lösung liegt in einer ganzheitlichen Herangehensweise, die auf nachhaltiger Landwirtschaft und artgerechter Tierhaltung basiert. Dies umfasst die Förderung von ressourceneffizienten Anbaumethoden, den Einsatz umweltfreundlicher Technologien und die Erhaltung der Biodiversität. Darüber hinaus erfordert es eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Naturschützern und Verbrauchern, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu minimieren.

Dieser gemeinsame Ansatz schafft die Grundlage für eine bessere Zukunft, in der wir in der Lage sind, die Bedürfnisse einer wachsenden Weltbevölkerung zu erfüllen, ohne die Gesundheit unseres Planeten zu gefährden.

Autorin: Jasmin, 31.10.23, lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0

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