Air Defender 2023

Zwei deutsche Kampfjets des Typs Tornado
WIki | Olga Ernst - CC BY-SA 4.0

Info-Ratgeber zur NATO-Übung Air Defender 2023

Vom 12. bis 23 Juni findet im europäischen Luftraum das großangelegte Verlegemanöver Air Defender der NATO-Luftstreitkräfte statt, begleitet von bundesweiten Protesten dagegen. Es ist die größte Übung dieser Art seit Bestehen des Militärbündnisses. Über 250 Flugzeuge und 10.000 Militärangehörige aus 25 Nationen sind beteiligt – unter der Leitung und Koordination der deutschen Luftwaffe.

Ziel von Air Defender ist es, Luftoperationen mit verbündeten Luftstreitkräften zu üben und ein NATO Artikel-5-Beistandsszenario nachempfunden. Als Hauptdrehkreuze der Operation werden die Bundeswehrstützpunkte in Hohn, Wunstorf und Lechfeld angegeben. Bekannt ist, dass bei der Übung die deutschen Kampfjets Eurofighter und Tornado zum Einsatz kommen. Die Eurofighter sind relativ moderne Kampfflugzeuge im Dienste der Bundeswehr; dagegen zählt der Jagdbomber Tornado zu den Auslaufmodellen, die in Zukunft durch neue F-35A-Kampfjets ersetzt werden.

Die US-Tarnkappenjets F-35 sind bald auch Bestandteil der deutschen Luftwaffe. Sie gelten als die modernsten Kampfflugzeuge der Welt und sind vor allem für die nukleare Teilhabe in der NATO entscheidend – denn sie können mit Atomwaffen bestückt werden. Die Anschaffung der neuen Atombomber und die eilige Aufrüstung der Bundeswehr mit dem 100 Milliarden Sondervermögen stehen bezeichnend für den sicherheitspolitischen Kurs der Bundesregierung – militärische Eskalation statt Diplomatie.

 

Eine Gruppe US-Armee Helikopter
Flickr | U.S. Indo-Pacific Command - CC BY-NC-ND 2.0

Kritik an Air Defender 2023

Seit Beginn des Ukraine-Krieges rüsten Deutschland und die NATO-Staaten erheblich auf und kreieren immer neue Bedrohungs- und Abschreckungsszenarien. Air Defender 2023 liefert dabei ein aktuelles Beispiel. Eine gefährliche Eskalationsspirale mit der Kriegspartei Russland und globales Wettrüsten, auch im Ausbau von Nuklearwaffen, sind die Folge.

Hinzu kommen die enormen Kosten, die dringend im Bildungs- oder Gesundheitssektor benötigt würden, und eine erhebliche Klimabelastung durch den hohen Energieverbrauch und die Luftverschmutzung. Auch die Bürger und Bürgerinnen leidet unter dem Manöver, der militärischen Drohkulisse und den Einschränkungen im zivilen Luftverkehr.

Demonstranten machen ihrem Unmut Luft und fordern eine friedliche Lösung für die globalen Konflikte. Viele Bürgerinitiativen und Umweltgruppen gehen gegen das Manöver auf die Straße, um ein Zeichen gegen Krieg und Militarisierung zu setzen. Sie kritisieren auch die Umweltauswirkungen solcher Übungen.

Bessere Welt Info versucht ein unabhängigen Info-Leitfaden zur Militärübung Air Defender 2023 bereitzustellen und kritische Hintergründe und Zusammenhänge aufzuzeigen. Dazu lassen sich auch weiterführende Beiträge finden, beispielsweise zur NATO-Osterweiterung, Defender 2020, den US-Atomwaffen in Bücheldem Atomkriegsmanöver Steadfast Noon, dem Future Combat Air System, dem JAPCC in Kalkar und der Klimakrise

Autor: Maximilian Stark 06.06.23                                                     

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