Grafik, jder 20. Mensch ist Migrant
ZDF

Ratgeber zu ➡️ Migration

Migration bezieht sich auf die Wanderung von Menschen über Ländergrenzen hinweg aus verschiedenen Gründen wie wirtschaftliche Chancen, politische Instabilität, Kriege, Konflikte, Hunger, Klima- und Umweltkrisen. Diese Mobilität beeinflusst sowohl die Herkunfts- als auch die Zielländer. In den Zielländern kann Migration zu kultureller Bereicherung und wirtschaftlichem Wachstum führen, während sie in den Herkunftsländern oft eine Entlastung des Arbeitsmarktes und finanzielle Rücküberweisungen bedeutet. Allerdings bringt Migration auch Herausforderungen mit sich, wie Integrationsprobleme und Spannungen zwischen Einheimischen und Migranten. Politische Diskussionen drehen sich häufig um die Kontrolle und Regulierung von Migration, um sowohl humanitäre Verantwortung wahrzunehmen als auch die wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Zielländer zu schützen.

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Alle Menschen sind Ausländer – fast überall“ - Unbekannt

 

Ausländische Ärztin
Cotton bro - Pexels

Arbeitsmigration nach Deutschland

Arbeitsmigration nach Deutschland ist ein bedeutender Aspekt der deutschen Wirtschaft. Deutschland ist eines der attraktivsten Ziele für Arbeitsmigranten weltweit, was auf die starke Wirtschaft und den hohen Lebensstandard zurückzuführen ist. Im Jahr 2022 betrug die Zahl der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund etwa 13,2 Millionen, was rund 25% der gesamten Erwerbsbevölkerung ausmacht. Besonders gefragt sind Fachkräfte in den Bereichen IT, Ingenieurwesen und Gesundheitswesen, aufgrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels. Die Blue Card EU, eine Arbeitserlaubnis für hochqualifizierte Nicht-EU-Bürger, erleichtert den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. 2021 wurden rund 42.000 Blue Cards in Deutschland ausgestellt. Arbeitsmigranten tragen wesentlich zur Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft bei, stehen jedoch auch vor Herausforderungen wie Sprachbarrieren und Integrationsprozessen.

Fachkräftezuwanderungsgesetz

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, in Kraft seit März 2020, zielt darauf ab, den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte nach Deutschland zu erleichtern. Es soll den Fachkräftemangel in wichtigen Branchen wie IT, Ingenieurwesen und Gesundheitswesen mildern. Kernpunkte des Gesetzes sind die Vereinfachung der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und die Einführung eines beschleunigten Verfahrens für qualifizierte Fachkräfte. Zudem dürfen nun auch Fachkräfte ohne akademischen Abschluss, jedoch mit qualifizierter Berufsausbildung und Arbeitsvertrag, einreisen. Ein weiteres Ziel ist die Förderung der Integration durch Sprachkurse und Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche. Im Jahr 2021 wurden durch dieses Gesetz rund 30.000 Visa an qualifizierte Fachkräfte erteilt. Das Gesetz gilt als wichtiger Schritt, um den demografischen Herausforderungen und dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken.

 

Migration nach Deutschland
Statista

Wer kommt nach Deutschland

Nach dem Ausländerzentralregister (AZR) leben rund 11,8 Millionen Ausländer in Deutschland. Die meisten stammen aus der Türkei (1,46 Millionen), Polen (871.000) und Syrien (868.000). Ausländer sind laut Quelle Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Artikels 116 Absatz 1 des Grundgesetzes sind, einschließlich Staatenloser und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit. Sie gehören zu den Personen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland geboren oder zugewandert sind. Im Jahr 2022 hatten 28,7 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund, darunter etwas mehr als die Hälfte Männer. Ein Großteil war zwischen 30 und 34 Jahre alt.

Mehr Zu- als Abwanderungen in Deutschland: 2021 wanderten rund 1,3 Millionen Menschen nach Deutschland ein, während etwa 994.000 Personen auswanderten. Seit 2010 ist der Wanderungssaldo der Bundesrepublik positiv. Die meisten Zuwanderer kamen aus Rumänien, Polen und Bulgarien, und diese Länder waren auch die häufigsten Zielländer für Auswanderer aus Deutschland.

Ein Großteil der ausländischen Bevölkerung strebt die deutsche Staatsbürgerschaft an, um neben dem dauerhaften Bleiberecht weitere bürgerliche Rechte und Pflichten zu erhalten. 2021 erhielten 131.595 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit, darunter 19.095 Syrer, die mit 14 Prozent die größte Gruppe stellten.

Migration durch Flucht - Asyl: Krieg, Hungersnot und Vertreibung zwingen Menschen, ihre Heimat zu verlassen und als Geflüchtete oder Asylbewerber Zuflucht zu suchen. 2015 wurden in Deutschland 1,1 Millionen Menschen als Flüchtlinge registriert, und 2016 stellten 722.400 Personen Asylanträge. 2022 gab es 218.000 Erstanträge auf Asyl, vorwiegend von Syrern. Die Gesamtschutzquote für syrische Asylbewerber lag 2022 bei 90,3 Prozent. Um die Integration von Geflüchteten zu erleichtern, wurden Integrationskurse eingeführt. Im ersten Halbjahr 2022 nahmen 142.000 Personen daran teil, davon 81.000 freiwillig. Die Integration lässt sich schwer messen, doch Indikatoren wie Bildungsstand oder Erwerbsstatus bieten Anhaltspunkte. Menschen mit Migrationshintergrund sind stärker von Armut betroffen, mit einer Armutsgefährdungsquote von 28,1 Prozent im Jahr 2021, gegenüber 16,6 Prozent in der Gesamtbevölkerung.

Mit zunehmender Einwanderung stieg seit 2015 auch die Zahl rechtsextremistischer Straftaten und Gewalttaten. 2021 wurden in Deutschland 20.201 rechtsextremistisch motivierte Straftaten, darunter 945 Gewalttaten, verübt. Zudem gab es 63 Straftaten gegen Asylunterkünfte, darunter 6 Körperverletzungen. Die rechtsextreme Anhängerschaft wurde 2021 auf rund 33.900 Personen geschätzt.

 

Debatte zum Migrationspakt
https://mediendienst-integration.de/artikel/eu-migrationspakt-steht-in-der-kritik.html

UNO-Migrationspakt

Der UNO-Migrationspakt, offiziell als „Globaler Pakt für sichere, geordnete und reguläre Migration“ bekannt, wurde im Dezember 2018 verabschiedet. Ziel des Pakts ist es, internationale Zusammenarbeit bei der Migration zu fördern, die Menschenrechte von Migranten zu schützen und die Ursachen irregulärer Migration zu bekämpfen. Der Pakt ist rechtlich nicht bindend, bietet jedoch einen Rahmen für die internationale Zusammenarbeit.

Die Debatte um den Pakt war intensiv und kontrovers. Befürworter betonen, dass der Pakt die globale Verantwortungsteilung und den Schutz der Migrantenrechte stärkt. Kritiker hingegen befürchten, dass der Pakt die nationale Souveränität untergräbt und zu einer unkontrollierten Migration führen könnte. Mehrere Länder, darunter die USA und Ungarn, lehnten den Pakt ab. In Deutschland und anderen Ländern löste die Diskussion eine breite öffentliche und politische Debatte über Migration und nationale Interessen aus.

 

Internationaler Tag der Migration
MMTC

Wenn dich dieses Thema interessiert, möchtest du vielleicht auch mehr Infos zu Flüchtlinge, Flüchtlinge in Deutschland oder Unterstützung für Flüchtlinge haben.

Migration ist ein zentrales Thema, das weit über den Tag der Migranten am 18. Dezember hinaus Aufmerksamkeit verdient. Von der Integration und Bildung bis hin zu wirtschaftlichen und kulturellen Beiträgen – Migration prägt das tägliche Leben. Es ist wichtig, ständig Lösungen zu entwickeln und den Dialog aufrechtzuerhalten, um eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu fördern. Nur durch beständiges Engagement können wir den komplexen Bedürfnissen von Migranten gerecht werden und die positiven Auswirkungen der Migration sichern. Migration ist ein ständiger Prozess, der fortwährende Aufmerksamkeit und aktive Beteiligung erfordert.

Autorin: Jasmin, 13.06.24 - Artikel lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0

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