Tierschutz - ein Herz für Tiere

Viele Menschen zählen Hunde oder Katzen zu ihren besten Freunden. Gerade unsere Haustiere nehmen einen wichtigen Platz in unserem Leben ein und zeigen uns immer wieder aufs Neue, wie schön das Leben mit Tieren sein kann: Sie schenken uns einerseits Aufmerksamkeit und Liebe & lehren uns andererseits gleichzeitig Rücksichtnahme und Verantwortung.

Als informative Datenbank bietet Bessere Welt Info, Tierfreunden eine unabhängige Anlaufstelle, um sich über Tiere, Tierschutz, Tierrechte und vieles mehr zu informieren. Hier findest du 1500 deutsche Links zum Thema und weitere 750 nützliche Links zu Tieren auf der englischen Website Better World Info. Allgemein sind Tierschutz-Aktivisten herzlich eingeladen, relevante Links zu empfehlen und die Webseite aktiv mitzugestalten.



Wie ist die Situation der Tiere in Deutschland?

Vor allem in der Massen- und Intensivtierhaltung sind die Tiere schrecklichsten Bedingungen ausgesetzt. Die Nutztiere in Deutschland werden weiterhin ausgebeutet, da die Wirtschaft auf Profit sowie große Nachfrage zu billigen Preisen aufgebaut ist. In der deutschen Massentierhaltung sterben jährlich insgesamt 763 Millionen Tiere (Stand 2019). Für die Tiere bedeutet das ein Leben unter widrigsten Umständen, bestehend aus Platzmangel, Schmutz und Krankheiten. Gerade Hühner, Schweine und Rinder leiden immens unter der Tierhaltung. Die auftretenden Infektionen werden dann einfach mit Antibiotika behandelt, was in weiterer Folge allerdings zu multiresistenten Keimen führen kann. Anstelle von Tierschutz wird hier also zum eigenen Vorteil klar Tierquälerei praktiziert.

Zusätzlich leiden immer wieder Tiere unter Tierversuchen. Im wissenschaftlichen Bereich leiden und sterben viele Tiere – 2019 waren das in Deutschland fast 3 Millionen Wirbeltiere und Kopffüßer (Kraken und Tintenfische). Bei den Versuchen kamen knapp 2 Millionen Mäuse, Hunderttausende von Fischen und andere Tausende von Lebewesen wie Affen, Hunde und Katzen ums Leben. Knapp 47% der Versuche dienten der reinen Grundlagenforschung und hatten keinen unmittelbaren Nutzen für den Menschen. 22% wurden im Bereich der Qualitätskontrolle medizinischer Produkte benötigt und weitere 13% kamen für die Erforschung von menschlichen sowie tierischen Erkrankungen zum Einsatz. Die restlichen Tierversuche bestanden aus der Zucht genetisch veränderter Tiere (9%), Umweltschutz (7%) sowie Weiterbildungszwecke (2%).

Neben den schlechten Bedingungen für Tiere in der Landwirtschaft und Forschung sieht man den schlechten Umgang der Menschen auch im Tierheim an der Zahl der abgeschobenen Haustiere – deutschlandweit landen jährlich durchschnittlich 80 000 Hunde und 130 000 Katzen im Heim.



Notwendige Veränderungen zum Schutz der Tiere

Tierschutz-Aktivisten ist es ein grundlegendes Anliegen, das Wohlergehen der Nutztiere sicherzustellen und für deren Rechte einzustehen. Hierfür gibt es einige klare Forderungen, die zum Wohle der Tiere umgesetzt werden sollten.

1.) Massentierhaltung stoppen: Tiere dürfen nicht länger grenzenlos leiden, nur damit der Mensch im Überfluss leben kann. Auch sie brauchen Platz zum Leben und sollten nicht in den eigenen Fäkalien in dicht gedrängter Enge liegen müssen. Zudem sollten die Tiere auch nicht mehr schnellstmöglich mit Spezialfutter gemästet werden.

2.) Tiergerechte Landwirtschaft: Es gilt, das Wohlbefinden von Nutztieren sicherzustellen und Tiere als fühlende Lebewesen wahrzunehmen. Hierzu zählen einige vorgeschlagene Verbote, die noch auf ihre Umsetzung warten lassen. Beispielsweise das Verbot von Vollspaltenböden bei Schweinen sowie das Verbot der dauernden Anbindung von Rindern.

3.) Tiertransporte verbessern: Auch bei Tiertransporten ist die Lage der Tiere zum Teil katastrophal, was sich an der drängenden Enge der Transporter und an der fehlenden Versorgung der Tiere ablesen lässt. Im schlimmsten Fall sterben Tiere bereits unterwegs. Im Hinblick auf den Transport will die EU allerdings mehr Kontrollen durchführen, wofür das EU-Parlament 2020 einen Untersuchungsausschuss für Tiertransporte beschlossen hat.

4.) Vegetarismus und Veganismus: Klarerweise hilft gerade die Verbreitung fleischloser Lebensstile die Tierwelt zu schützen. In Deutschland leben mittlerweile bereits 8 Millionen Vegetarier, was immerhin schon 10% der Bevölkerung entspricht.

Da Kühe und Hühner allerdings nicht nur in der Fleischproduktion leiden, sondern bei der Produktion von Eiern und Milch auch zahlreiche Missstände herrschen, reicht es nicht aus, nur den Fleischkonsum zu berücksichtigen. Dementsprechend bedeutet die Entscheidung zu einem veganen Lebensstil auch, sich aktiv gegen das gesamte Tierleid in der Lebensmittelproduktion zu entscheiden und alternative Rezepte aufzuzeigen.

5.) Produkte kaufen, die nicht an Tieren getestet wurden: Speziell kosmetische Tierversuche für neue Produkte wurden seit 2009 EU-weit abgeschafft. Seit 2013 dürfen auch keine Produkte mehr verkauft werden, welche in Drittstaaten mit Tierversuchen gearbeitet haben. Es ist aber weiterhin Vorsicht geboten, weil sich die Regel nur auf neue Produkte bezieht. Außerdem bestehen weiterhin Lücken, weil die europäische REACH-Verordnung spezielle Tierversuche mit bestimmten Chemikalien immer noch legitimiert.

Nebenbei hatte Deutschland Probleme, die Richtlinie korrekt ins nationale Recht umzuwandeln und musste deshalb nachbessern. Damit du keine Tierversuch-Produkte erwischt, kannst du dir einfach das Zertifikat auf dem Produkt ansehen. Willst du mehr über kosmetische Tierversuche erfahren, dann findest du hier noch ein paar Beispiele von PETA.

6.) Artensterben entgegenwirken – Artenschutz: Dem Artenschutz nachzukommen hat zweierlei Vorteile, da man dadurch nicht nur die Tiere und Ökosysteme, sondern gleichzeitig auch das Klima schützt. Um die Biodiversität zu erhalten, müssen Pestizide in der Landwirtschaft weitgehend verschwinden. Außerdem kann man selbst Zuhause einen grünen Garten mit Hecken und vielen Bäumen haben, der den Insekten wertvollen Lebensraum zurückgibt. Nebenbei kannst du dich bei Interesse auf den roten Listen über bedrohte und ausgestorbene Tierarten informieren.



Tierschutzgesetz, Tierschutzvolksbegehren und Politik

Auch wenn Tiere nach dem Gesetz nicht mit Menschen gleichgesetzt werden, gibt es doch bestimmte Rechte, die den Umgang mit Tieren näher bestimmen. Dazu zählt das seit 2002 im Grundgesetz verankerte Tierschutzrecht. Laut § 1 darf keinem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerz oder Leid zugefügt werden. Also dürfte eigentlich kein Tier grundlos gequält oder getötet werden. Davon ausgenommen sind allerdings die Zucht und Haltung zur Gewinnung tierischer Nahrung. Das mag einerseits für uns Menschen plausibel sein, aber die unwürdige Haltung der Tiere in der Massentierhaltung bleibt weiterhin indiskutabel.

Darum gab es in Deutschland 2016 auch ein Volksbegehren gegen die Massentierhaltung. Denn es ist klar, dass das millionenfache Tierleid endlich aufhören muss und sich die Bedingungen in der Tierhaltung verändern müssen. Trotz dem Tierschutzvolksbegehren gegen Massentierhaltung in Brandenburg 2016 gibt es weiterhin genügend Fälle von Massentierhaltung und sogar neue Mastställe. Mitverantwortlich ist unter anderem die jahrelange Dauer bis zur Umsetzung der geforderten Maßnahmen.

Das deutsche Parlament hat das Volksbegehren zwar teilweise und in abgeänderter Form angenommen, aber somit wurden nur einzelne Forderungen genehmigt. Dazu zählt die Einschränkung von Förderung und Genehmigung der Großmastanlagen. Des Weiteren der Einsatz eines Tierschutz-Beauftragten sowie die Minimierung des Medikamenteneinsatzes bei den Nutztieren. Ausgeschlossen blieb zum Beispiel das Klagerecht für Tierschutzverbände.

Wie stehen nun die deutschen Politiker zum Tierschutz? Vor allem die Abgeordneten der CDU blockieren in Deutschland aktiv den Tierschutz und sorgen dafür, das geforderte Maßnahmen nicht oder nur verzögert eingeführt werden. Hierzu zählt das Verbot der Anbindung von Kühen, Verbot grausamer Schlachtungen durch CO2-Vergasung, Verbot für Wildtiere im Zirkus und vieles mehr. Bundesagrarministerin Klöckner ist verantwortlich für den Tierschutz aber dient laut PETA hauptsächlich als Marionette der Agrarlobby. Im Gegensatz dazu setzt sich die Partei der Grünen für Tierschutz ein. Wenn du auch noch mehr über die EU-Politik und Tierschutz erfahren willst, kannst du dich hier informieren.



Tierrechte und Tierschutz

Tierrechte werden auf ethisch-moralischer Basis definiert und von Tierschutz-Aktivisten diskutiert. Die Rechte für Tiere beziehen sich auf den Standpunkt, dass es sich bei Tieren um fühlende Lebewesen handelt und nicht um Sachen. Dementsprechend trägt der Mensch klarerweise auch Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere.

Wie sieht das nun in der rechtlichen Umsetzung aus? Es gibt zwar spezialisierte Tierrecht-Paragraphen in verschiedenen Gesetzen, welche definieren, wie man mit Tieren als Besitz umzugehen hat oder den Ablauf von Kauf und Verkauf der Lebewesen inklusive Import und Export sowie deren Unterbringung regeln. Trotzdem gibt es, wie schon gesagt, rechtlich gesehen, noch genug Lücken, um die Nutztiere grausam auszubeuten. Dieser Punkt wird von Tierschützern zu Recht immer wieder stark kritisiert.



Hilfreiche Anlaufstellen bei Fragen zum Tierschutz

In Deutschland setzen sich seit Jahrzehnten verschiedene Tierschutzverbände für die Interessen der Tiere ein. Durch ihre mühselige Arbeit konnten sie bereits einige kleine Erfolge verzeichnen.

  • Tierschutzbund: Der deutsche Tierschutzbund gilt als Dachorganisation für Tierschutzorganisationen und Tierheime. Gemeinsam mit 800 000 Tierschützern verbreiten sie ihre Vision, Tiere als fühlende Lebewesen anzuerkennen und vor Leid zu bewahren. Die Organisation versucht einerseits Tieren vor Ort zu helfen und andererseits auch aktiv die Politik von ihren Interessen zu überzeugen.
  • Vier Pfoten: Eine globale Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Wien, welche sich für Tiere stark macht, die menschlicher Quälerei ausgesetzt sind. Neben Kampagnen und dem Aufdecken von Missständen bieten sie Wildtieren in Schutzzentren zusätzlich tiergerechtes Obdach.
  • PETA: Diese Organisation setzt sich für ein Ende der Tierquälerei inklusive des Ausbaus der Rechte von Tieren ein. Jährlich erstattet ihre Rechtsabteilung hunderte Strafanzeigen gegen Tierquälerei. Des Weiteren suchen sie auch nach sinnvollen Alternativen zu Tierversuchen.
  • Albert Schweizer Stiftung: Die Stiftung kämpft dafür, dass Tiere in der Lebensmittelindustrie weniger leiden müssen. Zusätzlich verbreitet sie die Botschaft einer veganen/vegetarischen Lebensweise und setzt sich für artgerechte Haltung ein.



Artikel von Nina Göttfried, 30.08.2021

Beitragsbild: unsplash.com / Stijn te Strake

Tierschutz - ein Herz für Tiere by Nina Göttfried is licensed under CC BY-NC-ND 4.0



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