SÖZ - Wien
Wofür steht ➡️ SÖZ in Wien? - Eine Analyse
Bei der diesjährigen Wien-Wahl tritt auch die Partei "Soziales Österreich der Zukunft" (SÖZ) an. Sie wurde 2019 von Hakan Gördü gegründet und versteht sich als politische Bewegung, die eine inklusive und gerechte Gesellschaft anstrebt. Sie entstand aus der Umbenennung der Liste "Gemeinsam für Wien" (GfW), die bereits 2015 bei den Wiener Landtags- und Gemeinderatswahlen angetreten war. Zusätzlich fusionierte SÖZ mit der Liste "Neue Bewegung für die Zukunft".
Parteiobmann Hakan Gördü kandidierte 2015 auf Bezirksebene für die GfW, konnte jedoch kein Mandat erringen. Bis 2016 war er stellvertretender Vorsitzender der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (heute: Union Internationaler Demokraten), trat jedoch nach kontroversen Aussagen im Zusammenhang mit dem Putschversuch in der Türkei 2016 zurück. Er hatte Kritiker der Erdogan-Regierung beschimpft.
Bei der Wiener Gemeinderatswahl 2020 trat SÖZ erstmals unter dem neuen Namen an und erhielt 1,2 %. Obwohl dies nicht für den Einzug in den Gemeinderat reichte, konnte die Partei sieben Mandate in sechs Bezirksvertretungen gewinnen. Hakan Gördü zog in Favoriten in die Bezirksvertretung ein, während die ehemalige Nationalratsabgeordnete Martha Bißmann ein Mandat in Ottakring erhielt.
Für die vorgezogenen Wiener Landtags- und Gemeinderatswahlen hat SÖZ ihre Teilnahme in 18 von 23 Bezirken angekündigt - also alle Bezirke außer Innen-West, Hietzing und Döbling. Obmann Hakan Gördü kritisierte die etablierten Parteien dafür, Wien zu einem Ort gemacht zu haben, an dem sich viele Menschen unsichtbar fühlten, und betonte die Notwendigkeit, die Stadt gerechter zu gestalten.
Der Fokus der Partei liegt auf sozialer Gerechtigkeit, Minderheitenschutz und Multikulturalismus. SÖZ möchte politisch erreichen, dass sich Minderheiten aktiv an politischen Prozessen beteiligen und die Zukunft mitgestalten können.
Zudem betont die Partei die Bedeutung von Bildung und Integration, setzt sich für die Einführung eines mehrsprachigen Führerscheins ein und engagiert sich für soziale Gerechtigkeit – etwa durch Kritik an Missständen bei der MA 35. SÖZ versteht sich als Plattform für oft übersehene Themen und will eine inklusive, gerechte und vielfältige Gesellschaft fördern.
Was fordert das SÖZ für Wien?
Das SÖZ hat bislang kein spezifisches Programm für die Wien-Wahl vorgelegt, auf der Partei-Webseite finden sich allerdings 17 konkrete Forderungen, die auf eine sozial gerechtere, integrative und nachhaltige Gesellschaft abzielen.
SÖZ legt einen besonderen Fokus auf die Anliegen der migrantischen Community Wiens. Durch kultursensible Beratungsstellen und Studienzentren für migrantische Lebensrealitäten soll die gesellschaftliche Teilhabe von Migranten gestärkt werden. Gefordert werden außerdem die Einrichtung einer städtischen Antidiskriminierungsstelle, die Schaffung eines Wiener Migrantenbeirats sowie vermehrte Anti-Rassismus-Trainings für Behörden.
Ein mehrsprachiger Bürgerservice und die Erleichterung der Anerkennung ausländischer Abschlüsse sollen den Arbeitsmarkt entlasten und erweitern. Zudem soll ein Ausbildungsfonds für soziale Berufe den Zuwachs an kultursensiblen Fachkräften fördern. Speziell für Frauen fordert SÖZ die Schaffung von mehr Frauencafés sowie eine stärkere Teilhabe von Frauen in Sportvereinen und im öffentlichen Raum.
Zu den wichtigsten Anliegen gehört zudem die Einrichtung flächendeckender Bildungs- und Lehrlingsberatungsstellen, die insbesondere Jugendlichen aus benachteiligten Gruppen mehr Unterstützung bieten sollen. Des Weiteren fordert SÖZ kostenlose und hochwertige Deutschkurse für alle, um die Sprachkompetenz zu fördern und die Integration zu erleichtern.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Bereitstellung von drei Millionen Euro jährlich zur Unterstützung religiöser Minderheiten. Diese Mittel sollen zur Förderung von Bildungsprojekten und Gemeinschaftsaktivitäten verwendet werden.
Im Bereich der sozialen Gerechtigkeit setzt sich SÖZ für den Ausbau Zentren für Kinder mit Behinderungen ein, um eine schnellere Diagnose und mehr Therapieplätze zu ermöglichen – auch unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede.
Aufgrund des Wahlergebnis 2025 sollte sich das SÖZ überlegen, ein Bündnis mit KPÖ/LINKS einzugehen, um so endlich auch Sitze im Gemeinderat zu bekommen.
Autor: Maximilian Stark 11.04.25, Update: 29.04.25, lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0
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