Österreichischer Staatsvertrag

Der Österreichische Staatsvertrag von 1955 ist ein Meilenstein in der Geschichte Österreichs. Nach Jahren der Besatzung durch die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte Österreich mit diesem Vertrag seine Souveränität zurück. Unterzeichnet am 15. Mai 1955 im Schloss Belvedere in Wien, beendete er die Besatzungszeit und stellte die volle Unabhängigkeit Österreichs wieder her. Der Vertrag verpflichtete Österreich zur immerwährenden Neutralität, ein Grundsatz, der bis heute die Außenpolitik prägt. Die Unterzeichnung war ein Moment der Freude und des Aufbruchs, der das Land in eine neue Ära der Freiheit und Selbstbestimmung führte.

Der österreichische Staatsvertrag und das Moskauer Memorandum sind eng miteinander verbunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Österreich von den Alliierten besetzt. Der Staatsvertrag von 1955 beendete diese Besatzung und stellte die Souveränität Österreichs wieder her. Er wurde in Wien von Vertretern der vier Besatzungsmächte – USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich – sowie von Österreich unterzeichnet.

Das Moskauer Memorandum hingegen war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu diesem Staatsvertrag. Im April 1955 reiste eine österreichische Delegation nach Moskau, um mit der sowjetischen Regierung zu verhandeln. Ziel war es, die Zustimmung der Sowjets zum Staatsvertrag zu erlangen. Im Memorandum sicherte Österreich zu, eine immerwährende Neutralität zu erklären, ähnlich wie die Schweiz. Diese Zusage war der Schlüssel, um die Zustimmung der Sowjetunion zu gewinnen.

Die Neutralität war für die Sowjetunion von besonderer Bedeutung, da sie verhindern wollte, dass Österreich Teil eines westlichen Militärbündnisses wird. Das Moskauer Memorandum bereitete somit den Weg für den Staatsvertrag, der schließlich am 15. Mai 1955 unterzeichnet wurde und am 27. Juli desselben Jahres in Kraft trat. Österreich wurde ein neutraler Staat, frei von fremden Truppen, und konnte seine eigene Politik verfolgen.