Boys' Day / Jungen Zukunftstag
Ratgeber zum ➡️ Boys’ Day
Der Boys' Day oder Jungen-Zukunftstag ist ein jährlicher Aktionstag, der darauf abzielt, stereotype Geschlechterrollen aufzubrechen und Jungen und jungen Männern alternative Berufsfelder zu zeigen. Er wurde erstmals im Jahr 2011 in Deutschland eingeführt und findet jedes Jahr im April statt, meistens parallel zum Girls' Day. Während der Boys' Day können Jungen Praktika oder Schnuppertage in Berufen machen, die traditionell eher von Frauen gewählt werden, wie beispielsweise in der Gesundheit & Pflege, Soziales, Dienstleistung oder im Bereich der Erziehung und Bildung. Dadurch sollen sie ermutigt werden, auch Berufe außerhalb traditioneller Rollenbilder zu erkunden und ihre Interessen und Talente frei zu entwickeln. Diese Aktion wird gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. 2024 findet der Boys' Day in Deutschland am 25. April statt und in Österreich am 14. November.
„Niemand weiß, was er kann, bis er es probiert hat.“ – Publilius Syrus
Wie es zum Boys' Day kam
Der Boys' Day ist eine Initiative des Projekts Neue Wege für Jungs, das sich als bundesweites Netzwerk und Fachportal für die Berufswahl und Lebensplanung von Jungen engagiert. Er unterstützt die Initiative Klischeefrei, die darauf abzielt, eine geschlechterunabhängige Berufs- und Studienwahl bundesweit zu fördern. Zu den Mitgliedern der Initiative gehören die zuständigen Bundesministerien, die Bundesagentur für Arbeit, Sozialpartner sowie Vertretungen aus Ländern, Wissenschaft, Praxis und Wirtschaft.
Wurden die Erwartungen erreicht
Die Jugendlichen zeigen weiterhin eine enorme Begeisterung für den Girls' Day und Boys' Day: 95 % der teilnehmenden Mädchen und 94% der Jungen bewerteten die Aktionstage 2023 als sehr gut oder gut.
Besonders interessant ist, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hauptsächlich über Tagespraktika, längere Praktika und Gespräche mit Fachleuten in den verschiedenen Berufsfeldern informieren. Hier bieten der Girls' Day und Boys' Day vielfältige Möglichkeiten.
Eltern bleiben wichtige Informationsquellen für die Berufsorientierung, aber die Jugendlichen wünschen sich auch, dass die Berufsorientierung fester Bestandteil des Unterrichts wird. Dies unterstreicht die Bedeutung der Schule für die Vorbereitung auf das zukünftige Arbeitsleben.
Trotz bestehender Geschlechterstereotype in der Berufs- und Studienwahl zeigt die Befragung, dass die Mehrheit der Jugendlichen eine gleichberechtigte Aufgabenteilung bei Haus- und Care-Arbeiten in einer Partnerschaft bevorzugt. Sowohl Jungen als auch Mädchen betrachten die Zeit mit den Kindern als gemeinsame Aufgabe.
Gibt der Boys’ Day wirkliche Impulse
Der Boys' Day eröffnet Jungen neue Perspektiven, insbesondere im Bereich der Gesundheits- und sozialen Berufe. Nach dem Boys' Day können sich mehr Teilnehmer (von 16 auf 22 %) vorstellen, in Gesundheits- und Pflegeberufen zu arbeiten. In erzieherischen und sozialen Berufen steigt dieser Anteil sogar von 17 auf 27 %. Diese Zunahme zeigt, dass der Boys' Day eine wichtige Rolle bei der Berufs- und Studienwahl spielt. Er erweitert das Spektrum an möglichen Berufen und Studiengängen und ermöglicht es Jungen, Berufe zu erkunden, die traditionell weniger von Männern gewählt werden. Dadurch wird die Vielfalt an Karrieremöglichkeiten sichtbarer und unterstützt die Jungen dabei, ihre Talente und Interessen frei zu entfalten.
Unser Wunsch
Für die Zukunft wünschen wir uns, dass ein Boys' Day oder ➡️ Girls' Day gar nicht mehr notwendig ist, da es selbstverständlich sein sollte, dass jeder nach seinen Interessen und ohne geschlechterspezifische Einschränkungen wählen kann. Idealerweise wird die Berufs- und Studienwahl von individuellen Fähigkeiten und Vorlieben geleitet, unabhängig vom Geschlecht. Eine Gesellschaft, in der Männer und Frauen gleichermaßen in allen Berufsfeldern vertreten sind, fördert die Vielfalt, Innovation und Gleichberechtigung. Daher sollten wir weiterhin daran arbeiten, Stereotypen zu überwinden und eine offene, inklusive Arbeitswelt zu schaffen, in der jeder sein volles Potenzial entfalten kann, ungeachtet seines Geschlechts.
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Autorin: Jasmin, 23.04.24 - Artikel lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0
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