Safer Internet

Frau mit vielen Icons um den Kopf
Geralt - Pixabay

Ratgeber zu ➡️ Safer Internet

In der heutigen digitalen Welt gewinnt das Thema Safer Internet zunehmend an Bedeutung. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und der ständigen Vernetzung wächst auch das Risiko für Cyberkriminalität, Datenschutzverletzungen und den Missbrauch persönlicher Daten.  Besonders wichtig ist der verantwortungsvolle Umgang mit sensiblen Informationen sowie die Nutzung sicherer Passwörter und Verschlüsselungen. Auch in sozialen Netzwerken und im alltäglichen Onlineverhalten sollten Sicherheit und Privatsphäre immer im Vordergrund stehen. Nur so kann das Internet ein sicherer Ort für alle bleiben und seine Vorteile ohne unnötige Risiken bieten.

Lies hierzu gerne unseren Ratgeber zu Medienkompetenz, Jugend & Digitalisierung oder Internet Kompetenz. - Unsere Partnerseite Better World Info bietet dir viele englische Links zu diesem Thema.

Das Internet ist eine mächtige Quelle für Fortschritt, aber auch für Missbrauch. Wir müssen sicherstellen, dass seine Vorteile für alle zugänglich sind und es nicht zu einer Quelle neuer Ungerechtigkeiten wird.“ - Kofi Annan

 

Junge sitzt vor TV und zockt
Vika_Glitter - Pixabay

Jugendschutz

Im digitalen Zeitalter ist der Jugendschutz im Internet wichtiger denn je. Kinder und Jugendliche können leicht auf unangemessene Inhalte wie Gewalt, Pornografie oder Hassrede stoßen. Um sie zu schützen, ist es entscheidend, altersgerechte Filter und Kindersicherungen zu verwenden. Eltern und Erziehende sollten regelmäßig mit ihren Kindern über deren Online-Aktivitäten sprechen und klare Regeln festlegen. Darüber hinaus spielen Plattformen und Gesetzgeber eine wichtige Rolle, indem sie sichere Umgebungen schaffen und gegen gefährliche Inhalte oder Kontakte vorgehen. Jugendschutz muss als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden.

Cybermobbing

Cybermobbing ist eine ernsthafte Bedrohung, die das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen erheblich beeinträchtigen kann. Durch die ständige Verfügbarkeit über soziale Medien können beleidigende oder schikanierende Nachrichten rund um die Uhr verbreitet werden. Die Anonymität im Internet verschärft dieses Problem, da Täter oft glauben, ungestraft handeln zu können. Präventive Maßnahmen wie Aufklärung, ein respektvoller Umgang im Netz und das Fördern von Empathie sind unerlässlich. Opfer von Cybermobbing sollten ermutigt werden, sich an Vertrauenspersonen zu wenden, während Schulen und Eltern aktiv eingreifen müssen.

 

Schüler mit Tablet
StartupStockPhotos - Pixabay

Safer Internet in der Grundschule

Bereits in der Grundschule sollten Kinder auf den sicheren Umgang mit dem Internet vorbereitet werden. In altersgerechten Programmen und Workshops lernen sie, wie man Gefahren erkennt und vermeidet. Themen wie der Schutz persönlicher Daten, der Umgang mit Fremden und die Bedeutung von sicheren Passwörtern können spielerisch vermittelt werden. Schulen sollten eng mit Eltern zusammenarbeiten, um den Kindern eine konsistente und nachhaltige Medienkompetenz zu vermitteln. 

Datenschutz

Datenschutz ist ein zentraler Aspekt der digitalen Sicherheit. Persönliche Daten sind wertvoll, und ohne ausreichenden Schutz können sie leicht missbraucht werden, etwa für Identitätsdiebstahl oder unerwünschte Werbung. Nutzer sollten sich bewusst sein, welche Informationen sie online preisgeben und wie sie ihre Privatsphäre schützen können, beispielsweise durch starke Passwörter und den Einsatz von Verschlüsselungstechniken. Unternehmen sind zudem verpflichtet, Datenschutzgesetze einzuhalten und transparente Richtlinien zu verfolgen. Datenschutz ist nicht nur eine technische Frage, sondern auch eine Frage des Vertrauens und der Verantwortung im Umgang mit sensiblen Informationen.

Medienkompetenz

Medienkompetenz bedeutet, digitale Inhalte kritisch zu hinterfragen, zu verstehen und verantwortungsvoll zu nutzen. Kinder und Jugendliche sollten lernen, zwischen glaubwürdigen und falschen Informationen zu unterscheiden, um nicht Opfer von Fake News oder Desinformation zu werden. Schulen, Eltern und öffentliche Institutionen können hier eine zentrale Rolle spielen, indem sie nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch die Reflexion über die Mediennutzung fördern.

Sicherheit in sozialen Netzwerken

Soziale Netzwerke sind beliebte Plattformen, bergen jedoch viele Risiken wie den Verlust der Privatsphäre oder die Verbreitung von schädlichen Inhalten. Es ist wichtig, dass Nutzer verstehen, wie sie ihre Profile schützen, welche Informationen öffentlich sichtbar sind und wie sie unerwünschte Kontakte oder Angriffe vermeiden können. Die richtige Nutzung von Privatsphäre-Einstellungen und das Bewusstsein für die potenziellen Gefahren tragen zur Sicherheit bei. Vielleicht interessiert dich auch unser Ratgeber zu Sozialen Netzwerken.

 

Hand drückt auf Text
TheDigitalArtists - Pixabay

Phishing und Betrug

Phishing ist eine häufige Betrugsmethode, bei der Kriminelle versuchen, über gefälschte E-Mails oder Websites an sensible Daten wie Passwörter oder Bankinformationen zu gelangen. Nutzer sollten lernen, wie man Phishing-Versuche erkennt und sich davor schützt. Ein kritischer Umgang mit unbekannten Absendern, das Überprüfen von Links und die Zwei-Faktor-Authentifizierung können helfen, solchen Betrugsversuchen vorzubeugen.

 

Sicherer Online-Einkauf

Beim Online-Shopping gibt es ebenfalls Risiken, die man kennen sollte, wie unsichere Zahlungswege oder gefälschte Shops. Verbraucher sollten nur auf vertrauenswürdigen Webseiten einkaufen, sichere Zahlungsmethoden nutzen und auf SSL-Verschlüsselung achten. Dazu gehört auch, vorsichtiger mit der Weitergabe von Kreditkarteninformationen und anderen sensiblen Daten umzugehen.

Der Safer Internet Day ist ein internationaler Aktionstag, der jedes Jahr im Februar stattfindet, um das Bewusstsein für eine sicherere und verantwortungsvollere Nutzung des Internets zu fördern. Ins Leben gerufen von der Europäischen Union, richtet er sich besonders an Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrer, aber auch an politische Entscheidungsträger und Unternehmen. Der Safer Internet Day bietet eine Plattform, um über aktuelle Risiken im digitalen Raum zu informieren, wie z. B. Cybermobbing, Datenschutz oder die Verbreitung von Fake News. Zahlreiche Workshops, Vorträge und Projekte auf nationaler und internationaler Ebene tragen dazu bei, das Internet zu einem sichereren Ort zu machen. Das Motto „Together for a better internet“ betont die gemeinsame Verantwortung, das Internet positiv und sicher zu gestalten.

 

Hand über Tablet
Geralt - Pixabay

Organisationen für Safer Internet

  1. klicksafe
    klicksafe ist die zentrale Anlaufstelle in Deutschland für Informationen rund um das sichere Internet. Die Initiative wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms „Connecting Europe Facility“ gefördert und stellt umfangreiches Material zur Verfügung, um Kinder, Jugendliche, Eltern und Pädagogen über den sicheren Umgang mit dem Internet aufzuklären. klicksafe organisiert zudem den Safer Internet Day in Deutschland.
  2. jugendschutz.net
    jugendschutz.net überwacht im Auftrag der Länder die Einhaltung des Jugendschutzes im Internet. Die Organisation überprüft Webseiten, Apps und soziale Netzwerke auf jugendgefährdende Inhalte wie Hassrede, Gewalt oder pornografisches Material. Sie arbeitet eng mit Anbietern und Behörden zusammen, um solche Inhalte zu entfernen oder den Zugang zu beschränken.
  3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
    Die BZgA ist in Deutschland unter anderem für die Aufklärung zum Thema Medienkompetenz zuständig. Sie bietet Materialien und Kampagnen, die Kinder, Jugendliche und Eltern über die Risiken der digitalen Welt informieren und einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien fördern. Dabei stehen Themen wie Internetsucht, Cybermobbing und Datenschutz im Mittelpunkt.
  4. Deutsches Kinderhilfswerk (DKHW)
    Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich für den Schutz von Kindern in digitalen Räumen ein und fördert Medienkompetenzprojekte. Es engagiert sich auch in der politischen Debatte über den Jugendmedienschutz und fordert kindgerechte Rahmenbedingungen für das Internet. Das DKHW entwickelt Leitfäden und Informationsmaterialien für Familien und pädagogische Fachkräfte.
  5. Nummer gegen Kummer 
    Nummer gegen Kummer bietet nicht nur eine Telefon- und Online-Beratung für Kinder und Jugendliche, sondern beschäftigt sich auch mit Themen wie Cybermobbing und digitalen Gefahren. Über die Beratungsangebote können sich Kinder und Jugendliche anonym Unterstützung holen, wenn sie im Internet Opfer von Mobbing oder anderen schädlichen Handlungen werden.
  6. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs)
    Der mpfs veröffentlicht regelmäßig die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien), die wichtige Erkenntnisse über das Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen liefert. Auf Basis dieser Forschung entwickelt der Verbund Empfehlungen für einen sicheren Umgang mit digitalen Medien.
  7. Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
    Das BSI ist für die IT-Sicherheit in Deutschland verantwortlich und bietet umfangreiche Informationen zum Schutz persönlicher Daten im Netz. Für Privatnutzer stellt das BSI Tipps zum sicheren Surfen, Schutz vor Phishing-Angriffen und der Vermeidung von Schadsoftware bereit.

 

gesperrter Bildschirm auf Weltkarte
VISHNU_KV - Pixabay

Wie kannst du dich und dein Kind im Internet schützen

1. Altersgerechte Inhalte und Kindersicherungen

  • Installiere Kinderschutzsoftware wie z. B. JusProg oder nutze die Kindersicherungsfunktionen von Betriebssystemen (Windows, iOS, Android), um den Zugang zu nicht altersgerechten Inhalten zu beschränken.
  • Aktiviere sichere Suchmaschinen wie fragFINN oder Blinde Kuh, die nur kindgerechte Ergebnisse anzeigen.

2. Gemeinsame Regeln für die Internetnutzung

  • Entwickle gemeinsam mit deinem Kind klare Regeln zur Internetnutzung, z. B. wie lange und wann das Internet genutzt wird, welche Webseiten besucht werden dürfen und wie mit sozialen Netzwerken umgegangen wird.
  • Besprecht, welche Informationen privat bleiben sollten (z. B. Name, Adresse, Schule) und warum es wichtig ist, vorsichtig mit persönlichen Daten umzugehen.

3. Schutz vor Cybermobbing

  • Lehre dein Kind, dass es niemals private Informationen oder Bilder mit Fremden teilen sollte, und achte darauf, dass es respektvoll kommunizieren.
  • Sei offen und ansprechbar, damit dein Kind sich bei Problemen wie Cybermobbing sofort an dich wenden kann.
  • Zeige deinem Kind, wie es belästigende Kontakte blockieren und Missbrauch auf Plattformen melden kann.

4. Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

  • Verwende für alle Online-Konten deines Kindes und dich selbst starke Passwörter, die aus einer Mischung von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Ein Passwortmanager kann helfen, diese zu verwalten.
  • Aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), wo immer es möglich ist, um einen zusätzlichen Schutz vor unbefugtem Zugriff zu bieten.

5. Datenschutz im Netz

  • Überprüfe regelmäßig die Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken und stelle sicher, dass nur Freunde und vertrauenswürdige Personen Zugang zu den Profilen haben.
  • Nutze anonyme Konten oder Pseudonyme für dein Kind, um seine Privatsphäre zu schützen, und besprecht gemeinsam, welche Informationen öffentlich sichtbar sein sollten.

6. Vorsicht vor Downloads und Apps

  • Lehre dein Kind, nur vertrauenswürdige Apps und Programme herunterzuladen, und nutze eine Antivirensoftware, um Schadsoftware zu vermeiden.
  • Überwache, welche Apps oder Spiele dein Kind verwendet, und prüfe, ob sie altersgerecht und sicher sind. Vermeide Apps, die übermäßige In-App-Käufe erfordern oder ungeprüft auf private Daten zugreifen.

7. Aufklärung über Phishing und Betrug

  • Zeige deinem Kind, wie es verdächtige E-Mails und Links erkennt, die auf Phishing-Angriffe abzielen könnten. Sie sollten niemals auf Links in unerwarteten Nachrichten klicken oder persönliche Daten weitergeben.
  • Achte darauf, dass dein Kind weiß, dass seriöse Unternehmen nie nach Passwörtern oder Kreditkartendaten per E-Mail fragen.

8. Sicheres Online-Verhalten vorleben

  • Sei selbst ein Vorbild, indem du verantwortungsvoll mit deinen eigenen Daten umgehst und dich an die Regeln des sicheren Surfens hältst.
  • Diskutiere regelmäßig über Online-Erfahrungen und besprich mit deinem Kind, was es im Internet gesehen oder erlebt hat, um potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen.
     

Das Internet bietet immense Vorteile, darunter Zugang zu Wissen, Kommunikation und kreative Möglichkeiten. Um diese Chancen voll auszuschöpfen, müssen wir uns bewusst mit den Risiken auseinandersetzen und Maßnahmen ergreifen, um sicher zu bleiben. Indem wir Kindern und Jugendlichen beibringen, wie man das Internet verantwortungsbewusst nutzt, schützen wir sie vor Gefahren wie Cybermobbing, Datenschutzverletzungen und unangebrachten Inhalten. Vorbildliches Verhalten und klare Regeln für die Online-Nutzung fördern eine gesunde und sichere Internetkultur. So können wir auch in Zukunft die digitalen Möglichkeiten optimal nutzen, ohne die Risiken zu vernachlässigen, und ein positives Umfeld im Netz schaffen.

Autorin: Jasmin, 24.10.24 - Artikel lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0

Für mehr Infos lies unten weiter  ⬇️

Datenschutzinformation
Der datenschutzrechtliche Verantwortliche (Dr. Norbert Stute, Österreich) würde gerne mit folgenden Diensten Ihre personenbezogenen Daten verarbeiten. Zur Personalisierung können Technologien wie Cookies, LocalStorage usw. verwendet werden. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, können Sie Ihre Einwilligung jederzeit via unserer Datenschutzerklärung anpassen oder widerrufen.