Menschenrechte in der WELT

Schilder über Menschenrechte und Gleichheit
Sora Shimazaki - Pexels

Ratgeber zu ➡️ Menschenrechte in der Welt

Menschenrechte sind von grundlegender Bedeutung, da sie die Würde und Freiheit jedes Einzelnen schützen und garantieren. Sie bilden das Fundament für eine gerechte und humane Gesellschaft, indem sie sicherstellen, dass alle Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religion gleich behandelt werden.

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen“, so lautet der erste von 30 Artikeln aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), die am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) in Paris verkündet wurde.

Die Situation der Menschenrechte ist weltweit sehr unterschiedlich. In vielen Ländern werden grundlegende Rechte wie Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und das Recht auf ein faires Verfahren verletzt. Autoritäre Regime, Kriege und soziale Ungleichheiten tragen dazu bei, dass Menschenrechte oft missachtet werden. Es ist daher unerlässlich, kontinuierlich für die Einhaltung und Förderung der Menschenrechte einzutreten, um globalen Frieden und Gerechtigkeit zu gewährleisten.

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Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen.“ - Martin Luther King

 

Ein Plakat für Menschenrechte auf einer Demo
Flickr | Rasande Tyskar - CC BY-NC 2.0

Menschenrechte weltweit

Europa: In Europa haben die Menschenrechte einen hohen Stellenwert und werden durch Institutionen wie den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geschützt. Dennoch gibt es Herausforderungen, insbesondere im Umgang mit Migration und Flüchtlingen. Laut Amnesty International gab es 2022 in mehreren Ländern Verstöße gegen das Recht auf Asyl und die Rechte von Migranten. Diskriminierung und Rassismus bleiben ebenfalls ein Problem, besonders gegen Roma und andere Minderheiten.

Asien: In Asien variieren die Menschenrechtsstandards stark. Länder wie Japan und Südkorea haben robuste demokratische Systeme, während in China und Nordkorea erhebliche Menschenrechtsverletzungen dokumentiert sind. In China sind etwa 1,5 Millionen Uiguren in sogenannten "Umerziehungslagern" interniert, was internationale Kritik hervorgerufen hat. Indien steht vor Herausforderungen wie Kastenbasierter Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen, trotz seiner demokratischen Strukturen.

Amerika: In Nordamerika, insbesondere den USA und Kanada, sind Menschenrechte institutionell gut verankert, jedoch gibt es Probleme mit Polizeigewalt und systemischem Rassismus. In Lateinamerika kämpfen viele Länder mit hoher Kriminalität und Menschenrechtsverletzungen durch staatliche und nichtstaatliche Akteure. In Ländern wie Venezuela und Nicaragua haben politische Repression und Unterdrückung zugenommen. Brasilien verzeichnet hohe Mordraten, besonders unter indigenen Völkern und Umweltschützern.

Orient: Im Nahen Osten und Nordafrika sind die Menschenrechte stark durch politische Instabilität und autoritäre Regime beeinträchtigt. Länder wie Saudi-Arabien und Iran stehen wegen systematischer Unterdrückung politischer Dissidenten und fehlender Meinungsfreiheit in der Kritik. In Syrien und Jemen haben bewaffnete Konflikte zu schweren Menschenrechtsverletzungen geführt, darunter zivile Opfer und humanitäre Krisen. Frauenrechte sind in vielen dieser Länder stark eingeschränkt.

Afrika: In Afrika kämpfen viele Menschen und Organisationen für die Stärkung der Menschenrechte, insbesondere im Bereich der Meinungsfreiheit, der Frauenrechte und des Zugangs zu Bildung. Trotz internationaler Unterstützung und fortschreitender Gesetze gibt es immer noch Herausforderungen, darunter politische Unterdrückung und wirtschaftliche Ungleichheit. Ein positiver Wandel ist jedoch sichtbar, da immer mehr afrikanische Länder Maßnahmen zur Verbesserung der Menschenrechtssituation einleiten und umsetzen.

Russland: Russland wird häufig wegen seiner Menschenrechtssituation kritisiert. Die Regierung unterdrückt politische Opposition, unabhängige Medien und NGOs. Laut Human Rights Watch wurden 2022 mehrere führende Oppositionelle inhaftiert oder unter Hausarrest gestellt. Diskriminierung gegen LGBTQ+-Personen ist weit verbreitet, und es gibt Berichte über Misshandlungen und Folter in Gefängnissen.

Australien: In Australien sind Menschenrechte grundsätzlich gut geschützt, jedoch gibt es Kritik an der Behandlung von indigenen Völkern und Asylsuchenden. Indigene Australier haben eine signifikant niedrigere Lebenserwartung und höhere Inhaftierungsraten im Vergleich zur nicht-indigenen Bevölkerung. Die Politik der Offshore-Verarbeitung von Asylbewerbungern hat internationale Verurteilung hervorgerufen, da sie als unmenschlich und rechtswidrig angesehen wird.

 

Menschenrechtsverletzung Statistik
Statista

Ranking der 20 Staaten mit geringster Bewertung der Menschenrechte nach FSI 

Im Rahmen des Fragile State Index 2023 wird die Situation der Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit der Länder weltweit betrachtet. Nach dem Indexranking ist die Lage zu den Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit in den Staaten Österreich, der Schweiz, Norwegen und Island am besten.

Bei der Berechnung des Indikators Menschenrechte hat der Iran im Jahr 2023 mit einem Indexwert von 9,9 Punkten am schlechtesten abgeschnitten. Durch die Protestbewegung im Iran verschlechterte sich die Situation der Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit dramatisch.

Die Methodik des Fragile State Index basiert auf der Kombination von drei Primärquellen und der jährlichen Auswertung von über einer Million relevanter Dokumente. Die Analyse und Bewertung erfolgt anhand von 12 politisch-militärischen, ökonomischen und sozialen Hauptindikatoren sowie mehr als 100 Teilindikatoren. Der Gesamtindexwert jedes Landes wird durch die Summe der 12 Hauptindikatoren ermittelt, wobei jeder Indikator einen Wert zwischen 0 und 10 erhält.

 

Menschenrechtsdemo
Ariel Knox - Pexels

Organisationen für Menschenrechte

Deutschland:

  1. Amnesty International: Setzt sich für Menschenrechte weltweit ein, insbesondere durch Kampagnen und Petitionen.
  2. Deutsches Institut für Menschenrechte (DIMR): Fördert den Schutz und die Durchsetzung der Menschenrechte in Deutschland und international.
  3. Pro Asyl: Unterstützt Flüchtlinge und setzt sich für deren Rechte ein.
  4. Human Rights Watch: Teil der globalen Organisation, die Menschenrechtsverletzungen dokumentiert und darauf aufmerksam macht.
  5. Terre des Femmes: Engagiert sich für die Rechte von Frauen und Mädchen und kämpft gegen Gewalt und Diskriminierung.

Weltweit:

  1. Amnesty International: Eine der bekanntesten globalen Organisationen für Menschenrechte, die sich weltweit für die Rechte und Freiheiten von Individuen einsetzt.
  2. Human Rights Watch: Dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und bringt Berichte darüber an die Öffentlichkeit, um Veränderungen zu bewirken.
  3. International Federation for Human Rights (FIDH): Ein Netzwerk von Menschenrechtsorganisationen, das sich weltweit für die Rechte von Menschen einsetzt.
  4. United Nations Human Rights Council (UNHRC): Ein Organ der Vereinten Nationen, das sich mit der Förderung und dem Schutz der Menschenrechte weltweit befasst.
  5. Global Witness: Kämpft gegen Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen, insbesondere in Bezug auf Korruption und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen.
  6. Doctors Without Borders (Médecins Sans Frontières): Bietet medizinische Hilfe in Krisengebieten und setzt sich für den Zugang zu Gesundheitsversorgung als Menschenrecht ein.
  7. Freedom House: Bewertet und fördert liberale Demokratien weltweit.
  8. International Committee of the Red Cross (ICRC): Arbeitet in Konfliktgebieten und setzt sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts ein.

Diese Organisationen spielen eine wichtige Rolle bei der Überwachung und Förderung der Menschenrechte durch Aufklärungsarbeit, direkte Unterstützung von Betroffenen und Lobbyarbeit bei Regierungen und internationalen Institutionen.

Unser Wunsch für die Zukunft

Wir wünschen uns für die Zukunft, dass Menschenrechte überall auf der Welt respektiert und geschützt werden. Es ist essenziell, dass jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem Status in Freiheit und Würde leben kann. Globale Zusammenarbeit und Engagement sind notwendig, um Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und bestehende Ungerechtigkeiten zu bekämpfen. Regierungen, Organisationen und Einzelpersonen müssen gemeinsam daran arbeiten, die Prinzipien der Menschenrechte zu fördern und zu verteidigen. Bildung, Aufklärung und rechtliche Maßnahmen sind entscheidend, um eine gerechtere Welt zu schaffen. Nur durch kollektives Handeln können wir eine Zukunft erreichen, in der Menschenrechte universell geachtet werden und jeder Mensch sein volles Potenzial entfalten kann.

Autorin: Jasmin, 17.06.24 - Artikel lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0

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Aktuelle Themen

Vertreibung der Rohingya

Die Rohingya sind eine muslimischen Minderheit, die in Myanmar als staatenlos gelten und verfolgt werden. Immer wieder kommt es zu blutigen Pogromen durch die mehrheitlich buddhistische Bevölkerung Myanmars. Durch Übergriffe, Vertreibung und gesellschaftliche Ausgrenzung sehen sich viele Angehörige der Rohingya gezwungen nach Bangladesch zu flüchten. Viele leben mittlerweile in überfüllte Flüchtlingslager nahe der Grenze in katastrophalen Zuständen.

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Black Lives Matter

Die internationale Bewegung entstand 2013 in Amerika als Antwort auf die wiederkehrende Gewalt gegen People of Color und den herrschenden Alltagsrassismus. Weltweit werden Demos und Proteste organisiert, um Racial Profiling, Diskriminierung oder Polizeigewalt zu thematisieren. Statistiken belegen, dass schwarze Amerikaner häufiger von der Polizei kontrolliert und öfters von Polizeigewalt betroffen sind. Umso wichtiger, sich gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen.

Black Lives Matter

Flüchtlingslager Dschenin

Das Flüchtlingslager wurde 1953 für vertriebene Palästinenser gegründet, die vor den israelischen Gebietsansprüchen weichen mussten. Die Bewohnerzahl beläuft sich auf 12.000 Flüchtlinge. Die katastrophalen Zustände im Lager und die Chancenlosigkeit treibt viele junge Palästinenser zur Hamas. Bei einer Militäroperation 2002 durch die israelische Armee wurden Teile des Lagers zerstört und mehrere Menschen getötet, sogar Kriegsverbrechen wurden Israel vorgeworfen.

Flüchtlingslager Dschenin
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