Am Samstag, dem 11. Oktober 2025, demonstrierten in Nörvenich zahlreiche Friedensaktivistinnen und -aktivisten gegen das NATO-Manöver „Steadfast Noon“, bei dem jährlich der Einsatz taktischer Atomwaffen trainiert wird. Unter dem Motto „80 Jahre nach Hiroshima: NATO-Atomkriegsmanöver 2025 stoppen!“ zogen sie vom Luftwaffenstützpunkt Nörvenich bis in den Ortskern, begleitet von Liedern, Bannern und bunten Friedenstaubenflaggen.
Der Stützpunkt dient derzeit als Ausweichstandort für Tornado-Kampfjets aus Büchel, wo etwa 15 bis 20 US-Atomwaffen stationiert sind. Die Demonstrierenden forderten die Bundesregierung auf, den Atomwaffenverbotsvertrag endlich zu unterzeichnen und die nukleare Teilhabe Deutschlands zu beenden.
Erinnerung an Hiroshima
Vor der Kaserne gedachten die Teilnehmenden der Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima 1945. Einige legten sich auf den Boden, um mit Kreide die Umrisse der Opfer nachzuzeichnen – als stilles Mahnmal gegen das Vergessen. Andere malten ein großes Peacezeichen auf den Asphalt, begleitet von den Worten des bekannten Anti-Kriegslieds „Nein, meine Söhne geb’ ich nicht“.
Ein besonders eindrucksvolles Symbol war ein Schild mit der Aufschrift „Bombenstimmung“, versehen mit der Darstellung der Hiroshimawolke. Es machte auf provokante, aber tiefsinnige Weise deutlich, wie absurd es ist, mit atomarer Abschreckung „Sicherheit“ schaffen zu wollen.
Kundgebung am Schlossplatz
Im Anschluss fand eine Friedenskundgebung auf dem Schlossplatz in Nörvenich statt. Dort sprachen Pfarrerin Vera Schellberg, Dr. Uwe Trieschmann von den Ärzten zur Verhütung eines Atomkriegs (IPPNW) sowie Dr. Hildegard Slabik-Münter für das Bündnis atomwaffenfrei. In ihren Reden erinnerten sie an die humanitären Folgen eines Atomkriegs und warnten vor der Eskalationsgefahr durch nukleare Manöver und betonten die moralische Verantwortung Deutschlands, sich aktiv für Abrüstung einzusetzen.
Unterstützt wurde die Protestveranstaltung von Friedensgruppen aus Düren und Aachen, der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK), der IPPNW, Ohne Rüstung Leben, Pax Christi, dem Netzwerk Friedenskooperative und weiteren Organisationen.
Ein starkes Zeichen für den Frieden
Die Demonstration in Nörvenich verband Erinnerung, Protest und Hoffnung. Sie machte deutlich, dass atomare Abschreckung kein Garant für Sicherheit ist, sondern eine ständige Bedrohung für Mensch und Umwelt. Mit Kreidebildern, Musik und klaren Botschaften setzten die Teilnehmenden ein eindrucksvolles Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen – und gegen das Vergessen von Hiroshima und Nagasaki.
Hintergrund: „Steadfast Noon“
Das jährliche NATO-Manöver Steadfast Noon dient der Übung des Einsatzes von Atomwaffen im Rahmen der sogenannten „nuklearen Teilhabe“. Dabei trainieren NATO-Staaten – auch solche ohne eigene Atomwaffen – mit US-Atomwaffen bestückte Flugzeuge. Kritikerinnen und Kritiker warnen seit Jahren, dass diese Praxis völkerrechtlich fragwürdig ist und das Risiko einer nuklearen Eskalation erhöht.
Weiterführende Informationen findest du auf den folgenden Webseiten: https://Bündnis atomwaffenfrei.jetzt, und https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/demonstration-atomwaffen-ausstieg-100.html
Author: Politikwissenschaftlerin Julia Engels mithilfe von ChatGPT 4.0, Datum 13.10.25