Deutschland
Finanzierung ➡️ deutscher Friedensforschungsinstitute - Ein Blick hinter die Kulissen
Die Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland wird maßgeblich durch öffentliche Gelder gefördert. Das zeigen aktuelle Einträge im Lobbyregister des Deutschen Bundestages. Vier zentrale Forschungseinrichtungen – das Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), das PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung sowie das Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) – erhalten erhebliche Zuwendungen aus Bundes- und Landesmitteln sowie projektbezogene Drittmittel. Ein Überblick:
Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung - PRIF
Das PRIF erhielt im Jahr 2023 eine institutionelle Förderung durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Höhe von 5.470 - 5.480.000 €.
Dazu kamen projektbezogene Förderungen von:
- Auswärtiges Amt: 1.260 - 1.270.000 €
- Bundesministerium für Bildung und Forschung: 1.260 - 1.270.000 €
- Bundesministerium des Innern und für Heimat: 1.690 - 1.700.000 €
- Europäischen Union: 770 - 780.000 €
- Stadt Frankfurt am Main: 30 - 40.000 €
Bonn International Centre for Conflict Studies - BICC
Im Geschäftsjahr 2023 erhielt das BICC eine institutionelle Förderung vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Höhe von 1.060 - 1.070.000 €.
Zusätzlich flossen projektbezogene Fördermittel von:
- Auswärtiges Amt (AA): 3.110 - 3.120.000 €
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ): 1.010 - 1.020.000 €
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): 270 - 280.000 €
- Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): 260 - 270.000 €
- Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (Projektförderung): 40 - 50.000 €
- Volkswagen Stiftung: 30 - 40.000 €
- Deutschen Stiftung Friedensforschung: 1 - 10.000 €
Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg - IFSH
Für das Geschäftsjahr 2023 meldete das IFSH eine institutionelle Förderung durch die Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) in Höhe von 2.220 - 2.230.000 €.
Projektbezogene Fördermittel kamen von:
- Auswärtiges Amt: 1.780 - 1.790.000 €
- Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): 550 - 560.000 €
Institut für Entwicklung und Frieden - INEF
Das INEF veröffentlicht keine genauen Finanzzahlen. Es ist institutionell über die Grundfinanzierung der Universität Duisburg-Essen abgesichert und arbeitet eng mit der Stiftung Entwicklung und Frieden (sef:) zusammen, die durch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Berlin und Sachsen getragen wird.
Projektbezogene Fördermittel erhält das INEF aus verschiedenen Quellen. Zu den Förderern zählen in der Vergangenheit unter anderem:
- Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
- Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF)
- Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
- Institut für Auslandsbeziehungen (ifa)
- Bertelsmann Stiftung
- United States Institute of Peace (USIP)
- Weltbank
- Konkrete Summen sind hier allerdings nicht öffentlich dokumentiert.
Die aufgeführten Zahlen machen deutlich: Die Friedensforschung in Deutschland wird im Wesentlichen durch öffentliche Mittel getragen. Das PRIF mit Zuwendungen von gut 10 Millionen € sowie das BICC mit gut 5,5 Millionen € an Geldern im Jahr 2023 zählen zu den finanzstärksten Einrichtungen. Auch das IFSH profitiert von gut 4,5 Millionen € jährlich. Das INEF bleibt hinsichtlich der konkreten Mittel zwar weniger transparent, ist aber ebenfalls eng mit öffentlichen Förderstrukturen verbunden. Im Jahr 2023 hat keine der drei grossen Einrichtungen Gelder über Schenkungen oder Mitgliederbeiträge erhalten.
Author: Maximilian Stark, Datum: 04.06.25
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