Kinder Armut - jedes 5. Kind

Kind traurig
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Ratgeber zu ➡️ Kinderarmut in Deutschland

Kinderarmut in Deutschland ist ein alarmierendes soziales Problem, das trotz des wirtschaftlichen Wohlstands des Landes immer noch existiert. Trotz vieler Bemühungen und sozialpolitischer Maßnahmen lebt eine beträchtliche Anzahl von Kindern in Armut. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf ihre Bildungschancen, Gesundheit und soziale Entwicklung.

Die Gründe für Kinderarmut sind vielfältig und reichen von Arbeitslosigkeit der Eltern über niedrige Löhne bis hin zu Alleinerziehenden, die oft vor besonderen Herausforderungen stehen. Arme Kinder haben oft eingeschränkten Zugang zu Bildung, Freizeitaktivitäten und gesunder Ernährung, was ihre Zukunftsaussichten stark beeinflusst.

Die Bekämpfung von Kinderarmut erfordert eine umfassende politische und gesellschaftliche Anstrengung, um die soziale Ungleichheit zu reduzieren und sicherzustellen, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben. Es ist eine moralische Verpflichtung der Gesellschaft, die Lebensbedingungen der benachteiligten Kinder zu verbessern und ihnen eine bessere Zukunft zu bieten.

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Grafik Kinderarmut
Bertelsmann Stiftung

Studien und Berichte

Kinderarmut in Deutschland bleibt trotz wirtschaftlicher Stabilität ein drängendes Problem. Studien und Berichte verdeutlichen die besorgniserregende Realität: Jedes 5. Kind in Deutschland lebt unterhalb der Armutsgrenze. Insgesamt waren in Deutschland im vergangenen Jahr 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren armutsgefährdet. Das entspricht einer Armutsgefährdungsquote von 14,8 %.

Weltweit ist sogar jedes dritte Kind von multidimensionaler Armut – also einem Mangel an Nahrung, Wasser oder Bildung – betroffen. Das sind etwa 663 Millionen. Etwa 385 Millionen Kinder leben weltweit in extremer Armut. Diese Zahlen enthüllen die gravierenden sozialen Ungleichheiten, die Kinderarmut mit sich bringt.

Besonders betroffen sind oft Kinder aus einkommensschwachen Familien, Alleinerziehende und Migrantenkinder. Die Auswirkungen auf Bildungschancen, Gesundheit und Lebensqualität sind verheerend. Die Gesellschaft und die Politik stehen vor der Herausforderung, Kinderarmut nachhaltig zu bekämpfen und eine gerechtere Zukunft für unsere jüngsten Mitbürger sicherzustellen.

 

Kinderreport
DKHW

Kinderreport

Am 6. Juli haben Bundesfamilienministerin Lisa Paus, der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, sowie der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann, in Berlin den Kinderreport 2023 des Deutschen Kinderhilfswerkes vorgestellt.

Der Report beschäftigt sich mit dem Thema Kinderarmut. Große Teile der Bevölkerung in Deutschland wünschen sich, dass Staat und Gesellschaft Kinderarmut wirksamer bekämpfen. Viele Erwachsene, Kinder und Jugendliche wünschen sich, dass mehr getan wird, um Kinderarmut zu reduzieren. Das zeigen die beiden Umfragen zum Kinderreport 2023, die das Sozial- und Politikforschungsinstitut Kantar Public durchführte.

 

Kindergrundsicherung
Eltern

Kindergrundsicherung

Die Kindergrundsicherung ist ein sozialpolitisches Konzept, das in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, diskutiert wird. Sie zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von Kindern und ihren Familien zu verbessern, insbesondere in Bezug auf finanzielle Sicherheit und soziale Teilhabe. Im Kern würde eine Kindergrundsicherung bedeuten, dass jede Familie einen festgelegten Betrag pro Kind monatlich erhalten würde, um deren Grundbedürfnisse zu decken.

Dieser Ansatz soll Kinderarmut effektiv bekämpfen, indem er sicherstellt, dass jedes Kind die gleichen Chancen auf eine gesunde Entwicklung, Bildung und soziale Integration hat. Die Kindergrundsicherung könnte auch komplizierte bürokratische Prozesse reduzieren, da sie einkommensabhängige Leistungen ersetzt.

Befürworter argumentieren, dass die Einführung einer Kindergrundsicherung eine wichtige Maßnahme ist, um die soziale Ungleichheit zu reduzieren und das Wohlergehen von Kindern zu fördern. Kritiker hingegen befürchten, dass die Finanzierung und Umsetzung solcher Programme komplex sein könnten.

Die Kindergrundsicherung soll ab 2025 mehr Ordnung und Übersicht in das System der verschiedenen staatlichen Leistungen für Kinder und Familien bringen. Das lässt sich der Staat 2,4 Milliarden Euro in 2025 kosten. Leistungen wie Kindergeld und Kinderfreibetrag, der Kinderzuschlag, Teile des sogenannten Bildungs- und Teilhabepakets sowie Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch werden dann in der Kindergrundsicherung gebündelt, für die die Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit zuständig sein wird.

 

Kinderpuppen vor Globus
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Organisationen gegen Kinderarmut

Organisationen, die sich gegen Kinderarmut engagieren, spielen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft, um das Wohl von Kindern zu verbessern. Diese Gruppen setzen sich leidenschaftlich für das Recht auf eine gesunde und glückliche Kindheit ein. Sie bieten Unterstützung in Form von Bildung, Ernährung, medizinischer Versorgung und psychosozialer Betreuung für benachteiligte Kinder und ihre Familien.

Diese Organisationen kämpfen gegen die verheerenden Auswirkungen von Armut auf die physische und geistige Entwicklung von Kindern. Sie fördern Programme, die sicherstellen, dass Kinder Zugang zu Bildung und Chancen haben, unabhängig von ihrer finanziellen Situation. Durch gezielte Interventionen versuchen sie, die Armutsspirale zu durchbrechen und Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

Die Arbeit dieser Organisationen ist von unschätzbarem Wert, da sie nicht nur das Leben einzelner Kinder positiv beeinflussen, sondern auch die Gesellschaft insgesamt stärken, indem sie die Bildung und das Wohlbefinden der kommenden Generation fördern. Ihr Engagement zeigt, dass Kinderarmut nicht akzeptabel ist und dass kollektive Anstrengungen notwendig sind, um diese drängende soziale Herausforderung anzugehen. Es ist wichtig, diese Organisationen zu unterstützen und sich ihrer Mission anzuschließen, um die Zukunft unserer Gesellschaft zu gestalten.

 

Grafik Kinderarmut
Aktion Deutschland Hilft

Unterstützung betroffener Kinder

Kinderarmut bedeutet, dass Kindern und Jugendlichen wichtige Ressourcen verwehrt bleiben. Dazu gehören materielle Dinge sowie Gesundheit, Bildung, Ernährung oder ein sicheres Zuhause. Es gibt auch emotionale Armut, die sich etwa durch Vernachlässigung und fehlende Unterstützung, Zuneigung und Liebe im Elternhaus zeigt.

Mädchen und Jungen erleben Armut und die häufig damit verbundene Ausgrenzung anders als Erwachsene. Nicht zur Schule gehen zu können oder das Anderssein als Gleichaltrige empfinden sie als besonders schmerzhaft. Etwa, wenn sie aufgrund von Geldmangel nicht an gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen können.

Kinder, die von Kinderarmut betroffen sind, benötigen besondere Unterstützung, um ihre soziale Teilhabe zu gewährleisten und Ausgrenzung zu verhindern. Hier sind einige Ansätze, wie man ihnen helfen kann:

  1. Finanzielle Unterstützung: Kinderarmut führt oft dazu, dass Familien Schwierigkeiten haben, die Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu erfüllen. Finanzielle Hilfen wie staatliche Leistungen oder lokale Unterstützungsprogramme können dazu beitragen, diese Hürden zu überwinden.
  2. Zugang zu Bildung: Kostenlose Schulmaterialien, Nachhilfe und Förderprogramme können Kindern aus einkommensschwachen Familien helfen, in der Schule erfolgreich zu sein und soziale Ausgrenzung zu vermeiden.
  3. Freizeitmöglichkeiten und Hobbies: Die Teilnahme an Freizeitaktivitäten und Hobbies ist wichtig für die persönliche Entwicklung. Unterstützungsprogramme oder Zuschüsse können es Kindern ermöglichen, ihren Interessen nachzugehen.
  4. Vereine und Gemeinschaftsprojekte: Kinder sollten die Möglichkeit haben, an sportlichen, kulturellen oder sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Lokale Vereine und Gemeinschaftsprojekte bieten oft kostenfreie oder günstige Mitgliedschaften für bedürftige Familien an.
  5. Freundschaften fördern: Soziale Kontakte sind entscheidend, um soziale Ausgrenzung und Mobbing zu verhindern. Schulen und Gemeinden können Programme zur Förderung von Freundschaften und sozialen Kompetenzen anbieten.
  6. Aufklärung gegen Mobbing: Schulen und Eltern sollten Kinder über Mobbing aufklären und ihnen Strategien zum Umgang damit vermitteln. Ein unterstützendes Umfeld kann das Risiko von Mobbing reduzieren.
  7. Mentoring-Programme: Mentoring-Programme, bei denen ältere Schüler oder Erwachsene jüngere Kinder unterstützen, können das Selbstvertrauen und die soziale Teilhabe stärken.
  8. Elternunterstützung: Eltern von Kindern in Armut sollten auch Unterstützung erhalten, um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Dies kann durch Beratung, Bildungsangebote und soziale Dienste erreicht werden.

Die Unterstützung dieser Kinder erfordert eine koordinierte Anstrengung von Regierung, Schulen, Gemeinschaften und Familien. Kinderarmut ist ein komplexes Problem, das nicht nur finanzielle, sondern auch soziale und emotionale Aspekte berücksichtigt und eine ganzheitliche Herangehensweise erforder.

 

glückliche Kinder
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Unser Wunsch für die Zukunft

Wir wünschen uns, dass alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, die gleichen Chancen und Möglichkeiten haben. Wir träumen von einer Welt, in der Kinderarmut und soziale Ungleichheit überwunden sind, wo jedes Kind in einem Umfeld aufwachsen kann, das Bildung, Gesundheit, Sicherheit und Liebe gewährleistet. Eine Welt, in der jedes Kind Zugang zu Hobbies, Freunden, Vereinen und Bildung hat, ohne von Ausgrenzung oder Mobbing bedroht zu sein.

Diese Vision einer gerechteren Gesellschaft erfordert gemeinsame Anstrengungen, um eine bessere Zukunft für die kommenden Generationen zu gestalten. Wann auch du diesen Traum hast, bist du herzlich eingeladen, dich bei Bessere Welt Info zu engagieren, wir freuen uns auf dich!

Autorin: Jasmin 06.09.23

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